Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Fri, 12.09.2025 - 00:00
Der Softwarehersteller Adobe hat im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2024/25 dank der KI-Nachfrage mehr verdient als erwartet und den Ausblick für das Gesamtjahr erneut erhöht. Der bereinigte Gewinn für das dritte Quartal (per Ende August) belief sich auf 5,31 (Vorjahr: 4,65) US-Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 5,99 (5,41) Milliarden Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens einen Gewinn von 5,18 Dollar je Anteilsschein bei einem Erlös von 5,92 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das Nettoergebnis lag bei 1,77 (1,68) Milliarden Dollar. Im nachbörslichen Handel klettert der Kurs um 3,2 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet Adobe nun mit einem bereinigten Gewinn zwischen 20,80 und 20,85 Dollar pro Aktie. Zuvor hatte der Konzern 20,50 bis 20,70 Dollar je Aktie in Aussicht gestellt. Der Umsatz für das Jahr wird nun auf 23,65 bis 23,70 Milliarden Dollar geschätzt, gegenüber der vorherigen Prognose von 23,50 bis 23,60 Milliarden Dollar.
Nach zuletzt vier Handelstagen mit Abgaben hat der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag mit einem leichten Plus geschlossen. Der SMI erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 12.293 Punkte. Bei den 21 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber, unverändert schloss die Aktie von Swiss Life. Umgesetzt wurden 15,61 (zuvor: 13,88) Millionen Aktien. Der SMI umfasst bis zur nächsten Indexüberprüfung im September 21 statt 20 Aktien, nachdem Holcim sein Nordamerikageschäft unter dem Namen Amrize abgespalten hat. Bei den Einzelwerten machten vor allem Analysten-Kommentare die Kurse. So führten Holcim mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent die SMI-Gewinnerliste an. Die Aktien von Sika stiegen um 0,8 Prozent. Die Analysten von JP Morgan haben Holcim mit "Overweight" bestätigt und das Kursziel auf 75 von zuvor 70 Franken angehoben. Die Einstufung von Sika wurde auf "Neutral" von "Sell" erhöht. Adecco verbesserten sich um 0,3 Prozent, nachdem Jefferies die Titel auf "Hold" von "Underperform" nach oben genommen hat. Die positive Dynamik dürfte sich fortsetzen, merkten die Analysten an. Trotz der Sorgen um Zölle sei das Einstellungsvolumen nicht sonderlich beeinträchtigt worden, abgesehen von einem gewissen Druck im Auto-Sektor.
Europa
Nach einem verhaltenen Handelsstart ging es an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag etwas nach oben. Der DAX legte um 0,3 Prozent auf 23.704 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,5 Prozent auf 5.387 Punkte. Mit Blick gen Frankreich waren die Investoren nach der jüngsten Entwicklung etwas entspannter, der CAC-40 legte um 0,8 Prozent zu. Weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch die US-Verbraucherpreise lieferten grössere Überraschungen, allenfalls die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen deutlich höher als erwartet aus. Wie weithin erwartet hat die EZB ihre Leitzinsen unverändert gelassen. Auch die Anpassungen der Projektionen waren für Martin Moryson, Chefvolkswirt der DWS, eher technischer Natur. Die Inflation sei da, wo die EZB sie haben möchte. Die europäische Wirtschaft habe sich als widerstandsfähiger erwiesen als von vielen erwartet. Die Risiken, insbesondere jene für die Inflation, seien ausgewogener als zuvor, unter anderem, weil die EU auf - preistreibende - Vergeltungszölle gegen die USA "verzichtet" habe. Sollte sich die wirtschaftliche Lage nicht wesentlich verschlechtern, müsse davon ausgegangen werden, dass die EZB mit ihren Zinssenkungen durch ist und nun von Sitzung zu Sitzung datenabhängig entscheide. Die jüngsten Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz wiesen für die Jefferies-Analysten darauf hin, dass eine mögliche Verlangsamung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ansteht. In einem Artikel von "Recharge" hiess es, dass Merz angedeutet habe, Deutschland könnte den Ausbau der erneuerbaren Energien verlangsamen. An der Börse ging es für Werte wie Siemens Energy um 1,1 Prozent und Nordex um 5,9 Prozent nach unten. Bei Covestro schoben Presseberichte über eine Einigung zwischen der EU und Adnoc zur geplanten Übernahme den Kurs um 7,9 Prozent nach oben. Die Aktie war vergangene Woche abgestürzt, nachdem es hier Probleme gegeben hatte.
USA
An der Wall Street ging es am Donnerstagmittag befeuerte von der Aussicht auf eine Zinssenkung in der kommemden Woche kräftig nach oben. Der Dow-Jones-Index, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite erreichten jeweils neue Rekordhochs. Die jüngsten Inflations- und besonders die Arbeitsmarktdaten hatten die Erwartungen für eine Zinssenkung verstärkt. Der Beschäftigungsbericht habe das Bild eines Arbeitsmarktes gezeichnet, der etwas Hilfe von der Federal Reserve gebrauchen könnte, hiess es am Markt. Niedrigere Zinssätze begünstigen die Einstellung neuer Mitarbeiter, da Unternehmen Wachstumsinitiativen mit günstigeren Krediten in Angriff nehmen können. Fast 82 Prozent der Händler gingen davon aus, dass die Fed die Zinssätze in diesem Jahr um insgesamt 75 Basispunkte senken wird, wobei einige eine Senkung um 50 Basispunkte in der kommenden Woche bereits für möglich halten. Der Dow-Jones-Index gewann 1,4 Prozent auf 46.108 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um 0,9 bzw. 0,7 Prozent nach oben. Den 2.269 (Mittwoch 1.413) Kursgewinnern standen 502(1.314) -verlierer gegenüber, während 62 (100) Titel unverändert schlossen. Bei den Einzelwerten sprang der Aktienkurs von Warner Bros. Discovery dank Übernahmefantasie um 29 Prozent nach oben. Paramount Skydance soll offenbar eine Barofferte für Warner Bros. Discovery vorbereiten. Wie mit der Situation vertraute Personen berichten, gilt das Angebot dem gesamten Unternehmen einschliesslich Kabelfernsehen und Filmstudios. Warner hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, eine Umstrukturierung in die zwei operativen Geschäftsbereiche Kabelfernsehgeschäft sowie Streaming und Filmstudios zu planen.. Die Oracle-Aktie gab nach dem Kurssprung vom Vortag jetzt um 6,3 Prozent nach.
Asien
Auf breiter Front geht es am Freitag im Handelsverlauf an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien nach oben
Obligationen
Die Renditen am US-Anleihemarkt gaben nach den Inflationsdaten nach. Die Rendite zehnjähriger Titel fiel um 1 Basispunkte auf 4,022 Prozent. Der am Donnerstag veröffentlichte Monatsbericht des Finanzministeriums zeigte, dass die US-Regierung immer noch weit mehr ausgab, als sie eingenommen hat.
Analyse
MS senkt Relx auf 3.980 (4.410) p – Overweight
UBS erhöht Arbonia auf 5,90 (5,60) CHF – Neutral
JPM erhöht Sika auf Neutral (Underweight) – Ziel 186 CHF
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