Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Tue, 16.09.2025 - 00:00
Das KI-Cloud-Startup Coreweave (+7,6%) hat von Nvidia einen Cloud-Computing-Auftrag im Wert von 6,3 Milliarden Dollar erhalten. Im Rahmen der Vereinbarung nimmt der Chip-Hersteller Coreweave bis zum 13. April 2032 alle unverkauften Cloud-Computing-Kapazitäten ab, sofern die Rechenzentren des Start-ups nicht vollständig von den eigenen Kunden ausgelastet sind. Nvidia liefert ausserdem Grafikprozessoren (GPUs) an Coreweave und hält zum 30. Juni rund 6,6 Prozent der Aktien des Cloud-Anbieters. Die Vereinbarung von Coreweave mit Nvidia könnte einige Bedenken der Wall Street hinsichtlich des Geschäftsmodells des Startups zerstreuen, das auf Investitionen in den Bau und die Ausstattung von Rechenzentren setzt. Allein für dieses Jahr prognostiziert Coreweave Investitionen in Höhe von 20 bis 23 Milliarden Dollar. Die hohen Vorabinvestitionen bedeuten eine hohe Verschuldung, was die potenziellen Nachteile ungenutzter Rechenkapazitäten in der Zukunft noch verstärkt.
Mit kleinen Verlusten hat der schweizerische Aktienmarkt den ersten Handelstag der Woche beendet. Der SMI verlor 0,4 Prozent auf 12.144 Punkte. Bei den 21 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und sechs -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 15,84 (zuvor: 14,87) Millionen Aktien. Die drei Indexschwergewichte Nestlé, Novartis und Roche verloren zwischen 1,2 und 1,6 Prozent. Givaudan (-0,5%) profitierten nicht von der Hochstufung auf "Hold" von "Underperform" durch Jefferies. Richemont setzten sich an die Spitze der Gewinner im SMI. Die Titel waren im Einklang mit dem europäischen Luxusgütersektor gesucht und gewannen 2,7 Prozent. Swatch verbesserten sich um 0,8 Prozent. In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung hatte Swatch-CEO Nick Hayek berichtet, dass sich Swatch-Uhren in den USA immer noch gut verkauften - trotz der Preiserhöhungen, die Swatch aufgrund der höheren US-Zölle vornehmen musste. Rege nachgefragt wurden auch die Aktien der UBS (+2,3%). Logitech und Partners Group verbesserten sich je um 1,4 Prozent.
Europa
Der europäische Aktienmarkt ist mit kleinen Aufschlägen in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX legte um 0,2 Prozent auf 23.749 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,9 Prozent fester bei 5.440 Punkten. Der Pariser Leitindex CAC-40 stieg um 0,9 Prozent an. Gut im Markt lagen Luxusaktien. So ging es für die Aktie von LVMH um 2,8 Prozent nach oben. Der französische Konzern gilt als Favorit für den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an Armani. Kering gewannen 5,8 Prozent. Novo Nordisk starteten mit einem Plus von 2 Prozent in die Woche. Stützend wirkten Ergebnisse einer klinischen Studie-II-Studie zum Wirkstoff Semaglutide, der im Abnehmmittel Wegovy zum Einsatz kommt. Astrazeneca hat die Erweiterung eines Forschungsstandortes in Grossbritannien auf Eis gelegt. Der Konzern wollte 200 Millionen Pfund in den Standort investieren. Für die Aktie ging es daraufhin an der Londoner Börse um 3,2 Prozent nach unten. Rubis stiegen an der Pariser Börse um 7 Prozent. Wie Bloomberg mit Verweis auf Kreise schrieb, sollen CVC Capital Partners und Trafigura Group Übernahmegebote für den Energiehändler in Erwägung ziehen. Erneut gesucht in Europa waren die Rüstungswerte. Für Dassault Aviation ging es 4,8 Prozent nach oben. Hier trieben Presseberichte, Indien werde seine Flotte an Rafale-Jets aufstocken. Die Aktie des Ausrüsters Thales gewann 4,7 Prozent. Verlierer waren die schwedische Saab, die mit ihrem Kampfflugzeug Gripen dann nicht zum Zug kommen dürfte. Entsprechend fielen sie um 0,5 Prozent. Rheinmetall übernimmt derweil die Lürssen-Gruppe und verschafft sich damit ein Standbein im Marineschiffbau. Rheinmetall gewannen 2,8 Prozent.
USA
Etwas fester hat sich die Wall Street am Montag gezeigt. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 45.883 Punkten. Der S&P-500 rückte um 0,5 Prozent vor, der Nasdaq-Composite gewann 0,9 Prozent. Beide Indizes erreichten neue Rekordstände. Den 1.536 (Freitag: 951) Kursgewinnern standen 1.243 (1.810) -verlierer gegenüber, während 43 (79) Titel unverändert aus dem Handel gingen. Die Aktien von Texas Instruments (-2,4%) und Analog Devices (-0,1%) liefen schlechter als der Markt. Hier hatte das Handelsministerium am Wochenende eine Antidumping-Untersuchung für bestimmte in den USA hergestellte Analogchips eingeleitet, wie sie von Texas Instruments und Analog Devices produziert werden. Dagegen legten Tesla um 3,6 Prozent zu. Tesla-Chef Elon Musk hatte am Freitag mehr als 2,5 Millionen Tesla-Aktien im Wert von rund 1 Milliarde Dollar gekauft. Bereits am Freitag waren die Papiere um 7,4 Prozent gestiegen. Die Aktie der Google-Mutter Alphabet stieg um 4,5 Prozent auf ein Rekordhoch. Der Konzern war an der Börse erstmals mehr als 3 Billionen Dollar wert. Das hatten bisher nur Microsoft, Nvidia und Apple geschafft. Auslöser war die Nachricht, dass Gemini im US-Apple-Store zur Nummer 1 der kostenlosen Apps aufgestiegen ist und dabei ChatGPT und Perplexity abgehängt hat. Oracle gewannen 3,4 Prozent. Anleger setzten darauf, dass Oracle Nutzniesser des Abkommens zu Tiktok sein könnte. Monte Rosa Therapeutics machten einen Satz von 44 Prozent nach oben. Das Biotechnologie-Unternehmen hat eine Entwicklungspartnerschaft mit Novartis geschlossen.
Asien
An den Aktienmärkten in Ostasien geht es am Dienstag mehrheitlich nach oben. Der Nikkei-Index in Tokio gewinnt 0,5 Prozent auf 44.987 Punkte, nachdem am Montag wegen des Feiertags "Tag der Ehrung der Alten" in Japan nicht gehandelt wurde. Gesucht seien Elektronikaktien und Papiere von Handelshäuserm, heisst es. Kioxia Holdings steigen um 4,3 Prozent und Marubeni um 2,5 Prozent zu. Wenig Bewegung gibt es an den chinesischen Börsen. In Shanghai gibt der Composite minimal nach, der HSI in Hongkong steigt dagegen um 0,1 Prozent. Star in der Region ist weiter Seoul. Aktuell legt der Kospi um weitere 1,2 Prozent zu.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt fiel die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 1 Basispunkt auf 4,04%. Der Markt rechnet mehrheitlich mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im Rahmen der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch.
Analyse
Kursziel Swiss Life: UBS erhöht auf 805 (680) CHF - Neutral
Kursziel Galderma: Goldman Sachs erhöht auf 160 (140) CHF - Buy
Rating SGS: Research Partners erhöht auf Kaufen (Halten) - Ziel 105 (88) CHF
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