Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Tue, 23.09.2025 - 00:00
Nvidia und OpenAI arbeiten künftig zusammen. Die beiden US-Unternehmen, die massgeblich die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz vorantreiben, haben eine Partnerschaft geschlossen, die einen massiven Ausbau von Datenzentren und eine Investition des Chipherstellers von etwa 100 Milliarden Dollar in das KI-Startup vorsieht. Die Partnerschaft soll es OpenAI ermöglichen, Nvidia-Systeme mit mindestens 10 Gigawatt für seine KI-Datenzentren aufzubauen und einzusetzen, um die nächste Generation seiner KI-Modelle zu trainieren und zu betreiben. Die Strommenge entspricht in etwa dessen, was acht Millionen Haushalte verbrauchen. "Dies ist ein gigantisches Projekt", sagte Nvidia-CEO Jensen Huang auf CNBC. Er nannte OpenAI die "am schnellsten Wachsende Softwarefirma der Geschichte". Die Zusammenarbeit ist eine Wette auf eine kontinuierliche Verbesserung der KI-Modelle, vor allem auf die Annahme, dass Investitionen von hunderten Milliarden Dollar von Anlegern, Unternehmen, Regierungen und Finanziers KI-Modelle schaffen, die Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändern werden. Es ist die Wette auf eine künftige Wirtschaft, die von weit mehr Rechenleistung abhängig ist als bisher verfügbar ist.
Am Schweizer Aktienmarkt hat sich zum Start in die neue Woche in der Breite wenig getan. Nachdem in der Vorwoche Notenbanken mit ihren Zinsbeschlüssen und -signalen viel Aufmerksamkeit erfahren hatten, in erster Linie die in den USA, fehlten zunächst frische Impulse. In der Folge tendierte der SMI seitwärts, wobei es bei Einzelwerten auch grössere Bewegungen gab. Der Leitindex gewann 0,1 Prozent auf 12.126 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursverlierer und 8 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 13,63 (Freitag: 54,88) Millionen Aktien. Der SMI umfasst nun wieder die reguläre Anzahl von 20 Aktien. In den vergangenen Wochen setzte er sich aus 21 Aktien zusammen, nachdem Holcim sein US-Geschäft unter dem Namen Amrize ausgegliedert und gesondert an die Börse gebracht hatte. Während Amrize den Platz im SMI behielten, mussten Sonova wie schon länger angekündigt, ihren Platz räumen. Sonova gaben um 1,1 Prozent nach, für Amrize ging es nachrichtenlos kräftig abwärts um 3,6 Prozent. Um 1,2 Prozent nach unten ging es für Sika, nachdem die Analysten von Jefferies das Kursziel deutlich gesenkt hatten. Daneben gaben Partners Group und Givaudan um über 1 Prozent nach. Beim Aromenhersteller Givaudan drückten ein gesenktes Kursziel und eine Bestätigung der Untergewichten-Empfehlung durch Morgan Stanley.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag in einem eher impulsarmen Geschäft leichter tendiert. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 23.527 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,3 Prozent nach unten. In Mailand stieg der FTSE-MIB gegen die Tagestendenz um 0,3 Prozent, nachdem die Ratingagentur Fitch die Bonitätsnote Italiens von BBB auf BBB+ erhöht hatte. Porsche AG, deren schon länger beschlossener Abstieg aus dem DAX ausgerechnet am Berichtstag wirksam wurde, verloren 7,2 Prozent, Porsche Holding, die weiter dem DAX angehören, 8,2 Prozent. Die VW-Aktie knickte um 7,1 Prozent ein. BMW büssten 1,1 Prozent ein, Mercedes-Benz 1,3 Prozent. Auf kein positives Echo am Markt stiess die um 10 Prozent erhöhte Offerte von BBVA für Sabadell. JB Capital sprach zwar von einem guten Angebot, das aber nicht gut genug sei. BBVA verloren 2,7 und Sabadell 3,9 Prozent, Novo Nordisk reagierten negativ auf die Nachricht, dass der US-Pharmariese Pfizer mit dem Kauf von Metsera für bis zu 7,3 Milliarden Dollar in den Markt für Abnehmmittel einsteigt. Damit droht den Dänen neben Eli Lilly ein weiterer Konkurrent. Novo Nordisk gaben um 1,4 Prozent nach. Aktien europäischer Fluggesellschaften wurden verkauft, nachdem ein Cyberangriff auf einigen der grössten Flughäfen Europas zu Flugausfällen führte. IAG verloren 1,4 Prozent, ebenso Lufthansa. Air France-KLM büssten 1,2 Prozent ein.
USA
Nach einem verhaltenen Start haben die US-Aktienindizes am Montag im Handelsverlauf Fahrt nach oben aufgenommen und neue Rekordhochs erklommen. Dafür recihten aber schon moderate Gewinne. Die Marktteilnehmer setzten weiter auf sinkende US-Zinsen, nachdem die US-Notenbank in der Vorwoche für den Rest des Jahres noch zwei weitere Senkungen in den Raum gestellt hat. Hinzu kam KI-Fantasie, die Aktien aus dem Technologiesektor mit einem Branchenplus von 4,0 Prozent klar zu den Tagesgewinnern machte. Der Dow-Jones-Index legte um 0,1 Prozent zu auf 46.382 Punkte. Der breite S&P-500-Index bewegte sich um 0,4 Prozent nach oben und markierte ebenso wie die bis zu 0,7 Prozent festeren Nasdaq-Indizes ein Allzeithoch. Nach ersten Angaben gab es 1.440 (Freitag: 982) Kursgewinner an der Nyse und 1.335 (1.784) Kursverlierer. 49 (64) Titel schlossen unverändert. Apple zogen erneut kräftig an um 4,3 Prozent auf 256,08 Dollar. Für Schwung sorgten jüngste Berichte über ein gutes Bestellaufkommen nach dem neuen iPhone 17. Dazu erhöhte das Analysehaus Wedbush sein Kursziel auf 310 von 270 Dollar. Ein aufgestauter Nachholbedarf bei iPhone-Upgrades könnte sich nun entladen, die frühen Verkäufe des iPhone 17 lägen um 10 bis 15 Prozent über denen des iPhone, so die Analysten. Oracle gewannen 6,3 Prozent. Stützend wirkte ein Bloomberg-Bericht, wonach sich das Datenbanksoftwareunternehmen in Gesprächen mit Meta Platforms über einen 20 Milliarden Dollar schweren Cloud-Auftrag befinden soll. Dazu hatte US-Präsident Trump gesagt, er habe mit Chinas Präsident Xi Jinping eine Vereinbarung über eine US-Übernahme des US-Geschäfts von TikTok gefunden, an der Oracle beteiligt wäre. Derweil wird Oracle künftig von zwei Co-CEOs geführt. Die aktuelle Unternehmenschefin Safra Catz wird Executive Vice Chair des Oracle-Boards, das von Gründer Larry Ellison geführt wird.
Asien
Ein zweigeteiltes Bild zeigt sich am Dienstag an den asiatischen Börsen. Während es in Seoul und Sydney leicht nach oben geht, verzeichnen die chinesischen Börsen deutlichere Abgaben. Teilnehmer verweisen nach der jüngsten positiven Entwicklung auf anhaltende Gewinnmitnahmen, die vor allem den Technologie-Sektor belasten. Der Shanghai-Composite reduziert sich um 1,2 Prozent und für den Hang-Seng-Index in Hongkong geht es um weitere 0,9 Prozent nach unten.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt tat sich zu Wochenbeginn wenig. Die Zehnjahresrendite verharrte am Montag bei 4,14 Prozent.
Analyse
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