Morning News

Trump verhängt neue Zölle auf Pharmazeutika

Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Fri, 26.09.2025 - 00:00

Thema des Tages

Dem Aktienmarkt in der Schweiz und Europa steht wohl ein volatiler Wochenschluss bevor. US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstagabend mehrere neue Zölle angekündigt, darunter auch einen hohen Zoll auf Medikamente von Pharmaunternehmen, die keinen Produktionsstandort in den USA bauen. "Ab dem 1. Oktober 2025 werden wir einen 100-prozentigen Zoll auf alle Marken- oder patentierten pharmazeutischen Produkte erheben, es sei denn, ein Unternehmen BAUT seine pharmazeutische Produktionsanlage in Amerika", schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, ohne Details zu nennen. Viele der größten Pharmaunternehmen haben in den vergangenen Monaten neue Bauvorhaben in den USA angekündigt, darunter Roche, Eli Lilly, Astrazeneca und GSK. Unklar ist zum aktuellen Zeitpunkt, ob die Massnahme auch Generika betreffen werden. Darüber hinaus sollen ab Oktober Importzölle von 25 Prozent auf alle schweren Lastwagen sowie auf Möbel erhoben werden.

Schweizer Aktien

Am Schweizer Aktienmarkt ist es nach einem leichteren Start am Donnerstag seitwärts gegangen, ehe im Späthandel noch einmal Verkaufsdruck aufkam und sich die Verluste ausweiteten. Die Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bewegte nicht. Sie liess ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert, mithin den Leitzins bei 0 Prozent, wo er seit Juni steht. Der Franken gab darauf gegenüber dem Euro leicht nach und büsste die Vortagsgewinne wieder ein. Zum Dollar fiel er deutlicher zurück. Der Dollar legte auf breiter Front kräftig zu, nach robust ausgefallenen neuen US-Konjunkturdaten. Der SMI verlor 0,9 Prozent auf 11.876 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und 3 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 19,92 (Mittwoch: 17,9) Millionen Aktien. UBS lagen schwach im Markt, sie büssten 2,6 Prozent ein. Laut der Finanzaufsichtsbehörde muss die Grossbank nach der Übernahme der Credit Suisse weiter an ihrem Stabilisierungsplan für den Krisenfall arbeiten. Banken, die als systemrelevant eingestuft werden, müssen über Abwicklungspläne verfügen, aus denen hervorgeht, wie sie mit dem Risiko einer Insolvenz umgehen würden und - im Falle einer existenzbedrohenden Krise - wie sie scheitern könnten, ohne die Finanzstabilität zu gefährden. Die Aufsichtsbehörde setzt dessen ungeachtet ihre Prüfung des UBS-Plans im zweiten Jahr in Folge aus, weil die UBS weiterhin an der Integration der Credit Suisse arbeite. Zu den Verlierern des Tages gehörten europaweit Aktien aus dem Medizintechniksektor. In Zürich verbilligten sich Sonova um 4,1, Straumann um 2,6 und im SMI Alcon um 1,6 Prozent.

Internationale Märkte

Europa
An den europäischen Aktienmärkten ist es am Donnerstag nach unten gegangen. Der DAX gab um 0,6 Prozent auf 23.535 Punkte nach, hatte im Tagestief aber auch schon deutlich tiefer gelegen bei 23.384. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,4 Prozent nach unten. Am Devisenmarkt fiel der Euro weiter zurück auf 1,1673 Dollar. Dahinter stand eine breite Stärke des Dollars, nachdem neue US-Konjunkturdaten durchweg besser als erwartet ausgefallen waren. Das dämpfte in den USA die Spekulation auf weiter sinkende Zinsen etwas. Die Schweizerische Nationalbank beliess derweil wie mehrheitlich erwartet die Leitzinsen bei 0 Prozent und sorgte somit für keinen Impuls. Auch der Franken zeigte darauf keine Sonderbewegung. Am Aktienmarkt standen europaweit Papiere aus dem Medizintechniksektor unter Druck. Auslöser waren laut Marktteilnehmern neue Untersuchungen der USA von eingeführten medizinischen Geräten und Robotern, begründet mit der nationalen Sicherheit. Nach Einschätzung der Analysten von Jefferies könnte das letztlich höhere Zölle zur Folge haben. Im DAX verloren Siemens Healthineers 3,4 Prozent, im MDAX Sartorius 3,4 Prozent und in Amsterdam ging es für Philips um 3 Prozent nach unten. Carl-Zeiss Meditec fielen um 6,6 Prozent zurück, Dräger um 1,6 Prozent. Im DAX verlor das Schwergewicht SAP 1,2 Prozent. Der Softwareriese ist ins Visier der Brüsseler Kartellwächter geraten. Die EU-Kommission hat eine formelle Untersuchung eingeleitet und prüft, ob SAP den Wettbewerb im Wartungs- und Supportmarkt bei Unternehmenssoftware "On Premise", also bei Software auf den Servern des Kunden, verzerrt hat. In Stockholm schossen H&M um fast 10 Prozent nach oben nach Zahlen zum dritten Quartal. Bruttomarge.

USA
An den US-Börsen ist es am Donnerstag bereits den dritten Handelstag in Folge nach unten gegangen. Nach neuen Rekorden zu Wochenbeginn dominierten weiter Gewinnmitnahmen und Zurückhaltung vor wichtigen Inflationsdaten am Freitag. Der Rückgang bei den Indizes fiel aber erneut nur moderat aus, nachdem sich im frühen Geschäft noch stärkere Einbussen abgezeichnet hatten. Der Dow-Jones-Index gab um 0,4 Prozent nach auf 45.947 Punkte. Der S&P-500-Index kam um 0,5 Prozent zurück, der technologielastige Nasdaq-Composite ebenfallst. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 706 (Mittwoch: 1.065) Kursgewinner und 2.060 (1.722) Kursverlierer. 55 (45) Titel schlossen unverändert. Am Aktienmarkt knickten Oracle um 5,3 Prozent ein auf 292,36 Dollar. Das Datenbanksoftware-Unternehmen hatte neue Anleihen in einem deutlich höheren Volumen platziert als avisiert. Dazu stellte Rothschild die Aktie zum Verkauf mit einem Ziel von 175 Dollar. Intel gewannen nach dem kräftigen Vortagesplus nochmals 8,8 Prozent. Sie profitierten weiter von einem Bericht, wonach der Chiphersteller mit der Bitte um ein Investment und eine engere Zusammenarbeit an Apple herangetreten sein soll. Auch mit TSMC soll Intel laut einem Bericht des Wall Street Journal Kontakt aufgenommen haben. Erst kürzlich hatte Nvidia mitgeteilt, dass man 5 Milliarden Dollar in den Chiphersteller investieren werde. Zuvor hatte sich die US-Regierung an Intel beteiligt. Apple verteuerten sich um 1,8 Prozent, Nvidia gewannen 0,4 Prozent. Amazon gaben um 0,9 Prozent nach. Der Online-Riese hat sich mit der US-Kartellbehörde auf eine Straf- und Schadensersatzzahlung von 2,5 Milliarden Dollar verständigt und damit einen angestrengten Prozess im Zusammenhang mit Prime-Abos beendet.

Asien
Mit teils kräftigen Verlusten zeigen sich die asiatischen Börsen am letzten Handelstag der Woche. Die Sorgen vor einer weiteren Verschärfung des Zoll-Konflikts mit den USA belasten das Sentiment. In der Folge stehen vor allem die Pharma-Werte in Asien unter Abgabedruck.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen am Donnerstag, im Zehnjahresbereich um 3 Basispunkte auf 4,18 Prozent.

Analyse
UBS senkt Ziel Knorr-Bremse auf 99 (104) EUR – Buy
Bank of America erhöht SKF auf Buy (Neutral) – Ziel 280 (240) SEK
Bank of America senkt Ziel Totalenergies auf 62 (66) EUR – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

Folgen Sie uns
Wissenswertes

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie jeden Monat eine Auswahl per Mail


Sponsoren
UEFA Europa LeagueGenève ServetteZSC Lions

Seien Sie sich des Risikos bewusst

Der Handel mit Hebelprodukten auf der Forex-Plattform, wie zum Beispiel Forex, Spot-Edelmetalle und Differenzkontrakte (CFDs), birgt aufgrund der Hebelwirkung ein erhebliches Verlustrisiko und ist womöglich nicht für alle Anlegerinnen und Anleger geeignet. Berücksichtigen Sie Ihre Erfahrung, Ihre Anlageziele, Vermögenswerte, Ihre Einkünfte und Risikobereitschaft, bevor Sie ein Konto bei Swissquote eröffnen. Verluste sind theoretisch unbegrenzt und Sie müssen eventuell zusätzliche Zahlungen leisten, wenn Ihr Kontostand unter die erforderliche Margenhöhe fällt. Daher sollten Sie keine Spekulationen, Anlagen oder Absicherungsgeschäfte mit Kapital tätigen, dessen Verlust Sie sich nicht leisten können, das Sie geliehen haben, das Sie dringend benötigen oder das für den persönlichen oder den Lebensunterhalt Ihrer Familie notwendig ist. In den letzten 12 Monaten haben 76.32% der Privatanlegerinnen und Privatanleger beim Handel mit CFDs entweder Geld verloren, bei der Schliessung ihrer Position den Verlust ihrer gesamten Margin erlitten, oder nach Schliessung ihrer Position einen Negativsaldo verzeichnet. Sie sollten sich aller mit dem Forex-Handel verbundener Risiken bewusst sein und den Rat einer unabhängigen Finanzberaterin bzw. eines unabhängigen Finanzberaters einholen, falls Sie sich nicht sicher sind. Weitere Einzelheiten, einschliesslich Informationen über die Hebelwirkung, die Funktionsweise von Margins sowie die Kontrahenten- und Marktrisiken entnehmen Sie bitte unserem Risikohinweis für Forex und CFD. Der Inhalt dieser Website stellt Werbematerial dar und wurde keiner Aufsichtsbehörde gemeldet oder übermittelt.

KI-generierte Inhalte

Einige der visuellen Inhalte auf unserer Website wurden mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) generiert und/oder verbessert. Alle Inhalte werden jedoch einer gründlichen Überprüfung und Freigabe durch Menschen unterzogen, um ihre Richtigkeit, Relevanz und Übereinstimmung mit den Bedürfnissen unserer Nutzenden und unserer Kundschaft sicherzustellen.