Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Mon, 29.09.2025 - 00:00
Ypsomed hat sich für die kommenden Jahre ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt. Das Medtech-Unternehmen peilt bis 2029/30 die Umsatzmilliarde an. Der Umsatz soll dann zwischen 0,9 und 1,1 Milliarden Franken zu liegen kommen, wie das Unternehmen am Montag vor Beginn eines Investorentages ankündigte. Gegenüber dem Umsatz aus dem Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende März) bedeutet dies in etwa eine Verdoppelung. Ypsomed hatte im vergangenen Geschäftsjahr im fortgeführten Geschäftsbereich Delivery Systems 502,3 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftet. Im Segment Diabetes Care, dessen Verkauf Ende September abgeschlossen sein soll, kam Ypsomed auf 236,9 Millionen. Beim EBIT stellt Ypsomed für 2029/30 einen Wert 280 und 340 Millionen in Aussicht nach knapp 141 Millionen im vergangenen Geschäftsjahr. Dabei sei das Produktportfolio von Ypsomed bereits auf "attraktive Megatrends" im Gesundheitswesen ausgerichtet und profitiere vom Rückenwind wie dem Wachstum im Bereich Homecare, Biologika und Biosimilars. Über das starke Wachstum im Bereich der Inkretine wie GLP-1 hinaus eröffneten zudem zahlreiche Therapiegebiete nachhaltige Wachstumsmöglichkeiten für die Injektionssysteme.
Am Schweizer Aktienmarkt haben sich die Kurse nach dem schwachen Donnerstag am Freitag etwas erholen können. Der SMI gewann 0,5 Prozent auf 11.930 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursgewinner und lediglich 3 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 14,97 (Donnerstag: 19,92) Millionen Aktien. Die Analysten von Vontobel betonten mit Blick auf die Pharmazölle, dass dies angesichts der US-Präsenz der grossen Schweizer Pharmakonzerne nur begrenzte Auswirkungen haben dürfte. Novartis beendeten den Börsentag mit einem Plus von 0,4 Prozent, Roche gaben um 0,6 Prozent nach. Sandoz stiegen um 0,8 Prozent, Galderma um 0,1 Prozent. Klare Tagesfavoriten waren Aktien von Versicherern, die auch europaweit vorne lagen. Swiss Re führten den SMI zum Wochenausklang mit einem Plus von 2,3 Prozent an, dahinter lagen Zurich Insurance (+1,6%) und Swiss Life (+1,3%). UBS verteuerten sich um 0,5 Prozent. Die Bank lehnt die Vorschläge des Bundesrats zur Erhöhung der Eigenkapitalvorschriften "entschieden" ab. Diese seien "extrem" und "nicht mit internationalen Standards aligniert", so die UBS in einer Stellungnahme.
Europa
Ungeachtet neuer Zollpläne von US-Präsident Trump haben sich die europäischen Aktienmärkte mit einer freundlichen Tendenz aus der Woche verabschiedet. Der DAX gewann 0,9 Prozent auf 23.739 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,0 Prozent aufwärts. Der Stoxx-Subindex der Pharmaaktien schloss praktisch unverändert und war damit der drittschwächste des Tages. Dass die Einzelkurse hier nicht stärker negativ reagierten, führten Marktteilnehmer darauf zurück, dass schon vielfach Pläne von Pharmaunternehmen für US-Produktionsstätten auf dem Weg seien. Novo Nordisk verloren 3,5 Prozent und waren unter den grösseren Pharmaaktien klar das Schlusslicht. Novartis schlossen dagegen sogar leicht im Plus. Im DAX schlossen Bayer unverändert, Merck gewannen 0,4 Prozent. Spuren der Zollpläne zeigten sich im Weiteren bei den Aktien der Lkw-Hersteller. Daimler Truck verloren 1,8 Prozent, Traton verbilligten sich um 2,5 Prozent. Zu den Tagesfavoriten gehörten europaweit Aktien aus dem Versicherungssektor (+2,1%) gefolgt von den Banken (+1,6%). Im DAX waren Munich Re mit einem Plus von 3,9 Prozent der Tagessieger. Für Allianz ging es um 2,5 Prozent nach oben, für Hannover Rück um 2,1 Prozent. In Mailand gewannen Generali 2,5 Prozent, in Zürich Swiss Re 2,3 Prozent. Gesucht waren auch Stahlaktien. Thyssenkrupp gewannen 3,6, Salzgitter 5,2, Arcelormittal 2,6 und Outokumpu 1,4 Prozent.
USA
Nach Verlusten an den vorangegangenen drei Handelstagen haben sich die Aktien an der Wall Street am Freitag etwas erholt. Mit Spannung erwartete US-Inflationsdaten waren exakt wie erwartet ausgefallen. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent und 46.247 Punkten aus dem Tag. Der breite S&P-500-Index erholte sich um 0,6 Prozent, die Nasdaq-Indizes kamen um bis zu 0,4 Prozent voran. Williams Sonoma stiegen um 0,2 Prozent, Wayfair um 1,4 und La-Z-Boy um 2,6 Prozent. Im Pharmasektor stiegen Eli Lilly um 1,4, Johnson & Johnson um 1,1, Merck & Co um 1,2 und Pfizer um 0,7 Prozent sowie Abbvie um 0,9 Prozent. Boeing verbesserten sich um 3,6 Prozent und stützten als Schwergewicht den eng gefassten Dow. Ein Treiber war die Nachricht über neue Aufträge aus der Türkei. Zudem stützte ein Bericht des Wall Street Journal, nach dem die US-Luftfahrtbehörde Auflagen bei der Zertifizierung der 737-Max-Maschinen von Boeing lockern wird. Die Intel-Aktie setzte ihren Höhenflug mit einem Plus von 4,4 Prozent fort. Intel ging laut Medienberichten zuletzt auf Unternehmen zu, darunter Apple und TSMC, mit der Bitte um Investitionen oder Produktionspartnerschaften. In der vergangenen Woche hatte Nvidia angekündigt, 5 Milliarden Dollar in Intel zu investieren, auch von der japanischen Softbank kam eine Finanzspritze. Im August war die US-Regierung mit einer Beteiligung von 10 Prozent bei dem angeschlagenen Chiphersteller eingestiegen. Das Papier des Chipherstellers GlobalFoundries zog um 8,4 Prozent an. Laut dem Wall Street Journal will die Trump-Regierung ie Abhängigkeit des Landes von im Ausland hergestellten Halbleitern drastisch zu reduzieren. Gerüchte um ein Übernahmeinteresse am Videospielehersteller Electronic Arts trieben den Kurs um 15 Prozent nach oben. Kreisen zufolge könnte eine Gruppe von Investoren, darunter der Finanzinvestor Silver Lake und der saudi-arabische Public Investment Fund, nächste Woche einen Deal bekannt geben.
Asien
An den Börsen in Ostasien überwiegen am Montag die positiven Vorzeichen. Gegen die positive Tendenz in der Region geht es in Tokio mit dem Nikkei-225-Index um 0,7 Prozent nach unten auf 45.042 Punkte. Auf den japanischen Aktien lastet die Aufwertung des Yen zum Dollar. In Shanghai notiert der Composite-Index nach anfänglichen Verlusten nunmehr gut behauptet. Der Hang-Seng-Index in Hongkong rückt um 1,3 Prozent vor. In Seoul geht es mit dem Kospi um 1,3 Prozent nach oben.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 4,19%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen, die diese Woche ihren höchsten Stand seit Anfang September erreicht hatte, bei 3,65 % stagnierte. Mit Spannung erwartete US-Inflationsdaten waren exakt wie erwartet ausgefallen. Die allgemeine Zinssenkungserwartung blieb damit intakt, auch wenn das Preismass weiter über dem Ziel der Notenbank von 2 Prozent liegt.
Analyse
Vontobel senkt Ziel Kühne+Nagel auf 205 (240) CHF - Buy
Berenberg senkt Givaudan-Ziel auf 3.955 (4.630) CHF - Buy
Vontobel erhöht Roche-Ziel auf 280 (268) CHF - Hold
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