Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Wed, 01.10.2025 - 00:00
Nike hat im ersten Geschäftsquartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn je Aktie die Prognosen der Analysten übertroffen. Damit konnten die höheren Belastungen durch US-Importzölle und Restrukturierungskosten kompensiert werden. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass der US-Sportschuhhersteller Fortschritte macht bei seinem Turnaround-Plan. Die Nike-Aktie legte im nachbörslichen US-Handel um 4,5 Prozent zu. Im Dreimonatszeitraum per Ende August lag der Nettogewinn bei 727 Millionen Dollar nach 1,1 Milliarden Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie der weltweit grösste Sportartikelhersteller mitteilte. Je Aktie betrug der Gewinn 0,49 Dollar verglichen mit 0,70 Dollar im Vorjahr. Die Analysten hatten hier lediglich mit 0,27 Dollar je Aktie gerechnet. Der Umsatz legte um 1 Prozent auf 11,72 Milliarden Dollar zu und übertraf damit die Schätzung der Analysten von 10,99 Milliarden Dollar. Im Rahmen des Turnaround-Plans verstärkt Nike die Investitionen in die Laufschuh- und Sneaker-Kollektionen, um verlorene Marktanteile in diesen Segmenten zurückzugewinnen.
Mit einem deutlichen Plus hat der schweizerische Aktienmarkt am Dienstag den Handel beendet. Erneut waren es vor allem die Gewinne bei den Index-Schwergewichten Roche, Novartis und Nestlé die den Markt nach oben gezogen haben. Der SMI verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 12.109 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und 4 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 20,83 (zuvor: 16,15) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten legte die Roche-Aktie um 1,4 Prozent zu. Klinische Daten hätten gezeigt, dass der Troponin-T-Test der sechsten Generation eine neue Stufe der Genauigkeit bietet, die für die Diagnose von Herzinfarkten entscheidend ist, teilt der Konzern mit. Für die Aktien von Novartis ging es um 1,0 Prozent nach oben, Nestle schlossen 1,3 Prozent höher. Dagegen verloren UBS 0,4 Prozent. Die Bank sieht vor dem Hintergrund der geplanten neuen Kapitalanforderungen in der Schweiz Risiken für Standort und Geschäftsmodell. Kuehne & Nagel büssten 1,8 Prozent ein. Ein Überangebot an Schiffen und eine schwache US-Konsumentennachfrage haben die Containerschifffahrt eingeholt und die Frachtraten auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gedrückt.
Europa
Nachdem die europäischen Aktienmärkte am Dienstag lange Zeit nahe der Nulllinie notierten, ging es am Nachmittag leicht nach oben. Der DAX schloss 0,6 Prozent höher bei 23.881 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,4 Prozent auf 5.530 Punkte zu. Die Schwäche im Ölsektor setzte sich am Dienstag fort. Hintergrund waren Reuters-Berichte, laut denen die Opec+ auf ihrer Sitzung am Sonntag die Produktion um weitere 137.000 Barrel am Tag ausweiten könnte. Die Anleger befürchten eine Überversorgung im Markt. Der Sub-Index der europäischen Ölwerte gab um 1,6 Prozent nach, unter den Schwergewichten verloren Totalenergies 2,5 Prozent, Shell büssten 1,8 Prozent ein. Die Lufthansa-Aktie knickte um 7,1 Prozent ein. Kurzfristige Verunsicherung hat das Piloten-Votum für Streiks gebracht, das zwar wenig überraschend war, die Aktie jedoch stark unter Druck gesetzt hat. MTU Aero Engines könnte seine Prognose teilweise anheben, was für den Markt überraschend käme, meinten die Analysten der UBS. Die Aktie legte um 4,6 Prozent zu. Auf die Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen reagierte die Aktie der Hornbach Holding mit Abschlägen von 5 Prozent. Während der Umsatz von knapp 1,7 Milliarden Euro der Erwartung von Baader entsprach, blieb das EBIT mit 110,5 Millionen klar unter der Schätzung der Analysten von 125,5 Millionen Euro.
USA
Trotz des unmittelbar bevorstehenden Shutdowns in den USA, der zwischenzeitlich eingetreten ist, hatte sich die Wall Street am Dienstag noch mit leichten Gewinnen gezeigt. Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 46.398 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,4 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 Prozent nach oben. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.382 (Montag: 1.351) Kursgewinner und 1.402 (1.420) Kursverlierer. 56 (80) Titel schlossen unverändert. Unter den Einzelwerten verloren Boeing 0,6 Prozent. Das Wall Street Journal hatte berichtet, der Konzern plane einen neuen Jet als Ersatz für die 737 MAX. Der Schritt dürfte das Unternehmen Milliarden Dollar und mehrere Jahre Produktentwicklung kosten. Alphabet notierten 0,4 Prozent niedriger. Die zur Tochter Google gehörende Videoplattform Youtube hat zugestimmt, 24,5 Millionen Dollar zu zahlen, um eine Klage von Präsident Trump gegen das Unternehmen und seinen CEO aus dem Jahr 2021 beizulegen. Pfizer gewannen 6,8 Prozent. Der US-Pharmakonzern wird die Preise für Medikamente, die an das Medicaid-System verkauft werden, senken, und neue Medikamente in den USA zu niedrigeren Preisen auf den Markt bringen, die denen in anderen wohlhabenden Ländern entsprechen. Das kündigte Präsident Trump an und fügte hinzu, dass Pfizer all seine Medikamente zu Preisen unter den aktuellen US-Listenpreisen an bar zahlende Verbraucher über eine Website der US-Regierung verkaufen wird. Das KI-Cloud-Startup Coreweave (+11,7%) hat mit Meta Platforms einen 14,2 Milliarden US-Dollar schweren Deal für KI-Cloud-Infrastruktur abgeschlossen. Spotify (-4,2%) litten darunter, dass der Unternehmenschef seinen Hut nehmen will.
Asien
An den Börsen in Ostasien lässt sich am Mittwoch keine einheitliche Tendenz ausmachen. Die Börsen in Hongkong und Festlandchina sind wegen der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag geschlossen. Zinserhöhungsängste drücken den Nikkei-225-Index in Tokio 1,0 Prozent ins Minus auf 44.503 Punkte. Am Aktienmarkt in Seoul liegt der Kospi 0,8 Prozent im Plus, angeführt von Technologiewerten, die wiederum ihren US-Pendants nach oben folgen.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 1 Basispunkt auf 4,15%. Analysten vermuteten, dass mit einem längeren Shutdown die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung im Oktober eher zunehmen dürfte, schon weil ein Stillstand von Behörden und anderen Regierungseinrichtungen das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen dürfte.
Analyse
Morgen Stanley erhöht ABB auf 52 (48) CHF - Equalweight
Kursziel Sonova: Barclays senkt auf 215 (225) CHF - Underweight
Kursziel CFT: Octavian erhöht auf 261 (249) CHF - Hold
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