Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Mon, 20.10.2025 - 00:00
Holcim übernimmt den deutschen Baustoffkonzern Xella von der Private-Equity-Gesellschaft Lone Star. Der Transaktionswert liegt bei 1,85 Milliarde Euro. Die Übernahme soll sich bei Holcim bereits im ersten Jahr positiv auf den Gewinn je Aktie sowie auf den Free Cashflow auswirken und ab dem dritten Jahr einen positiven Beitrag zur Kapitalrendite haben. Der Abschluss der Transaktion wird für die zweite Jahreshälfte 2026 erwartet. Zu den Marken von Xella gehören Ytong, Silka, Hebel und Multipor. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 4.000 Mitarbeiter. "Diese strategische Übernahme ist ein Meilenstein in unserer Vision, der führende Partner für nachhaltiges Bauen zu sein, und beschleunigt den Ausbau unseres wertschöpfungsstarken Bereichs Building Solutions im Einklang mit unserer Strategie Nextgen Growth 2030", sagte Miljan Gutovic, CEO Holcim.
Schwächer hat der schweizerische Aktienmarkt den letzten Handelstag der Woche beendet. Der SMI verlor 0,5 Prozent auf 12.644 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 28,48 (zuvor: 26,39) Millionen Aktien. Im Finanzsektor verbilligten sich Partners Group um 3,6 Prozent. Die Aktien der UBS verloren 3,2 Prozent. Mit den Kursen der im SMI gelisteten Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich ging es um bis zu 1,9 Prozent abwärts. In den USA hatten die beiden Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance mit Aussagen über faule Kredite bereits am Vortag besonders die Finanzwerte belastet. Marktbeobachter fühlen sich an den Kollaps der Silicon Valley Bank und die Krise der Credit Suisse erinnert. Das Indexschwergewicht Nestle profitierte derweil erneut von den am Vortag bekanntgegebenen Restrukturierungsplänen und stützte mit seinem Kursanstieg um rund 2 Prozent den SMI. Gegen die negative Tendenz gesucht waren ferner die ebenfalls als defensiv geltenden Aktien von Givaudan (+0,9%) und Swisscom (+0,9%). Die beiden weiteren Gewinner waren Kühne + Nagel (+0,7%) und Lonza (+1%).
Europa
Mit überwiegend negativen Vorzeichen, aber etwas erholt von den Tagestiefs haben sich die europäischen Aktienmärkte ins Wochenende verabschiedet. Der DAX verlor 1,8 Prozent auf 23.831 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,8 Prozent auf 5.607 Punkte nach unten. Der Euro zeigte sich knapp behauptet bei etwa 1,1670 Dollar, während an den Anleihemärkten die Renditen stiegen. Gold bleibt der grosse Gewinner der globalen Polykrise, wenngleich es am Freitag nach der jüngsten Rekordjagd zu Gewinnmitnahmen kam. Novo Nordisk verloren in Kopenhagen 6,4 Prozent. Den Grund lieferte US-Präsident Trump, dem der US-Verkaufspreis des Gewichtsreduzierers Ozempic zu hoch ist. An der Börse wird davon ausgegangen, dass die Preise in den USA nun schnell fallen. Die US-Regierung verhandelt mit mehreren Pharmakonzernen über die Preise von Medikamenten und hat bereits Vereinbarungen mit Pfizer und Astrazeneca getroffen. Positive Nachrichten brachte die Berichtssaison. Continental (+11,4%) hat im dritten Quartal 2025 sowohl mit der bereinigten EBIT-Marge als auch mit dem bereinigten freien Cashflow die Markterwartungen übertroffen. Die Marke sei stark genug, um die Profitabilität trotz erheblichen Zollgegenwinds zu stützen, kommentierten die Jefferies-Analysten.
USA
Etwas fester haben die US-Börsen den Handel am Freitag beendet. Die Furcht vor einer Bankenkrise in den USA, die anfangs die Kurse noch belastet hatte, wich neuer Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Handelsstreits mit China. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,5 Prozent auf 46.191 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legten um ebenfalls je 0,5 Prozent zu. An der Nyse wurden 1.444 (Donnerstag: 749) Kursgewinner gezählt, denen 1.329 (2.018) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 57 (77) Titel. Die Aktien von Zions Bancorp erholten sich um 5,8 Prozent und die von Western Alliance um 3,1 Prozent, nachdem beide am Vortag um über 10 Prozent eingebrochen waren. Gelindert wurden die Befürchtungen der Anleger auch durch überraschend gute Zahlen einer weiteren Regionalbank: Fifth Third Bancorp hatte im dritten Quartal mehr eingenommen und verdient als erwartet, was der Aktie zu einem Plus von 1,3 Prozent verhalf. Die Aktien der Grossbanken tendierten uneinheitlich. Während Goldman Sachs (-1%), JP Morgan (-0,3%) und Morgan Stanley (-0,9%) etwas nachgaben, gewannen Citigroup 0,9 Prozent und Bank of America 1,7 Prozent. Bei den Einzelwerten ging es für die Oracle-Aktie um 6,9 Prozent nach unten. Damit half es nicht, dass der Softwarekonzern seinen mittelfristigen Ausblick angehoben hat und insbesondere einen Schub von seinem Geschäft im Bereich der Künstlichen Intelligenz erwartet. Co-CEO Clay Magouyrk sagte, dass Oracle Cloud Infrastructure auf dem besten Weg zu einer Bruttomarge von 30 bis 40 Prozent sei. Diese Zahl überraschte und beruhigte Anleger, nachdem ein Bericht von The Information darauf hingedeutet hatte, dass die Margen im Bereich Cloud Computing aufgrund hoher Investitionsausgaben auf Werte im mittleren Zehnerprozentbereich sinken könnten.
Asien
An den ostasiatischen Aktienmärkten geht es zum Start in die neue Woche kräftig aufwärts. Deutliche Verluste zum Ausklang der Vorwoche werden mehr als wettgemacht. Der australische Aktienmarkt bleibt etwas zurück, dort legt das Börsenbarometer lediglich um 0,2 Prozent zu. Der Nikkei-225 in Tokio macht einen Satz um 2,9 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 48.958 Punkten. Der Hongkonger HSI springt um 2,4 Prozent nach oben, der Shanghai-Composite legt um 0,7 Prozent zu und in Seoul verbessert sich der Kospi um 1,4 Prozent.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt zeigte sich ein nachlassendes Sicherheitsbedürfnis der Investoren. Die zuletzt gesunkenen Renditen stiegen leicht. Die Zehnjahresrendite erholte sich am Freitag um 3 Basispunkte auf 4,00 Prozent.
Analyse
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