Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Fri, 24.10.2025 - 00:00
Intel hat nachbörslich dank der starken Nachfrage nach PC-Prozessoren bessere Ergebnisse als erwartet für das dritte Quartal veröffentlicht. Der Chiphersteller vermeldete einen Umsatz von 13,7 Milliarden Dollar, während Analysten nur mit 13,2 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Das Unternehmen erwirtschaftete im abgelaufenen Quartal einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 23 Cents gegenüber der Factset-Konsensschätzung von 2 Cents. Für das laufende vierte Quartal prognostiziert Intel einen Umsatz von 12,8 bis 13,8 Milliarden Dollar, die Konsensschätzung liegt bei 13,4 Milliarden Dollar. In dem Ausblick ist Altera nicht enthalten, nachdem Intel im dritten Quartal die Mehrheitsbeteiligung verkauft hatte. "Unsere über den Erwartungen liegenden Ergebnisse für das dritte Quartal markieren unser viertes aufeinander folgendes Quartal mit verbesserter Geschäftsentwicklung und spiegeln die zugrunde liegende Stärke unserer Kernmärkte wider", so Chief Financial Officer David Zinsner. Die derzeitige Nachfrage übersteigt das Angebot, ein Trend, der nach Einschätzung von Zinsner bis ins Jahr 2026 anhalten wird. Die Intel-Aktie zog in den USA nachbörslich um 6 Prozent an.
Kursverluste der Indexschwergewichte - allen voran Roche - haben den schweizerischen Aktienmarkt am Donnerstag in negatives Terrain gedrückt. Übergeordnet lasteten weiter der US-chinesische Zollkonflikt und der Haushaltsstreit in den USA auf der Stimmung. Die laufende Bilanzsaison brachte Bewegung in Einzelwerte. Der SMI verlor 0,5 Prozent auf 12.557 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursgewinner und neun -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 14,7 (zuvor: 19,51) Millionen Aktien. Roche verbilligten sich um 3,2 Prozent. Die Aktien von Novartis gaben um 0,3 Prozent nach. Sehr gut wurden die Zahlen des Pharma-Auftragsfertigers Lonza aufgenommen, dessen Kurs um 2,5 Prozent stieg. In der zweiten Reihe überzeugten die Quartalsausweise des Hautpflegespezialisten Galderma (+2,5%) und des Warenprüfkonzerns SGS (+2,1%). Bei Nestle (-1,5%) setzten sich die Gewinnmitnahmen fort. Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns hatten in der vergangenen Woche stark von den Restrukturierungsplänen des neuen CEO profitiert.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag mit Aufschlägen geschlossen. Für stärkere Bewegungen bei Einzelaktien sorgte die Berichtssaison, aus deutscher Sicht stand SAP im Blick. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 24.208 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent nach oben. Am Anleihemarkt fielen die Kurse, die Marktzinsen stiegen also. Am Devisenmarkt notierte der Euro zu Börsenschluss mit etwa 1,1610 Dollar wenig verändert. Beim Gold zeigte sich nach den jüngsten heftigen Gewinnmitnahmen nach dem Rekordhoch eine zaghafte Stabilisierung, der Preis erholte sich um 1 Prozent, lag mit 4.138 Dollar je Feinunze aber weiterhin klar unter dem Rekordhoch vom Montag. Die SAP-Aktie reagierte volatil auf das Zahlenwerk, letztlich setzte sich aber eine positive Interpretation durch, was dem Papier zu einem Plus von 2,2 Prozent verhalf. Negativ, wenn auch nicht unerwartet war für Jefferies, dass SAP die Prognose für den Cloud-Umsatz auf den unteren Rand der Prognosespanne gesenkt hat. Ansonsten vernahmen die Analysten aber einen positiven Grundton aus Walldorf. Insbesondere habe sich die Zuversicht für den Cloud-Auftragsbestand zum Ende des vierten Quartals gewandelt von "25 Prozent sind plausibel" zu "25 Prozent wären eine Enttäuschung". Sehr gut lasen sich die Zahlen von MTU, der Triebwerkhersteller hat Umsatz und Ergebnis stärker gesteigert als erwartet. Für die Aktie ging es 2,1 Prozent nach oben. Beiersdorf stiegen um 0,3 Prozent. Der Nivea-Hersteller hat mit den Ergebnissen zum dritten Quartal die Umsatzziele 2025 weiter gesenkt. Nach den bereits bekannt gewesenen etwas enttäuschenden Umsatzdaten von L'Oreal sei dies schon erwartet worden, so Marktteilnehmer.
USA
Aufwärts ging es mit den Kursen an den US-Börsen am Donnerstag. In den US-chinesischen Handelskonflikt kommt Bewegung. Das Weisse Haus hat das lang erwartete Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping bestätigt. Das bilaterale Treffen soll kommenden Donnerstag stattfinden. Zunächst steht aber am Freitag die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise im Fokus. Die Daten, eine wichtige Entscheidungshilfe für den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank, werden wegen des mittlerweile rund dreiwöchigen Stillstands von Behörden mit Verspätung veröffentlicht. Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 46.735 Punkte, für den S&P-500 ging es 0,6 Prozent nach oben, während der Nasdaq-Composite 0,9 Prozent vorrückte. An der Nyse wurden 1.754 (Mittwoch: 1.153) Kursgewinner gezählt, denen 990 (1.609) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 76 (82) Titel. Die Bilanzsaison der Unternehmen hat mittlerweile neben überwiegend positiven auch einige negative Überraschungen gebracht. Jüngstes Beispiel war Tesla. Der Elektroautohersteller meldete für das dritte Quartal zwar einen Rekordumsatz, doch schrumpfte der Gewinn um 37 Prozent. Dennoch gewann die Tesla-Aktie 2,3 Prozent. Analysten sehen grosses Potenzial in den neuen Energieprodukten von Tesla. Gewinnmitnahmen dürften der Grund für das Minus der IBM-Aktie von 0,9 Prozent gewesen sein. Das Unternehmen legte überraschend starke Zahlen vor und erhöhte den Ausblick, allerdings summiert sich das Kursplus in diesem Jahr schon auf über 31 Prozent. T-Mobile US gaben um 3,3 Prozent nach. Die Tochter der Deutschen Telekom hob ihre Jahresprognose erneut an, doch überzeugten die Quartalszahlen nicht in allen Punkten. Der Umsatz war etwas höher als erwartet, der Gewinn jedoch niedriger.
Asien
Die Hoffnung auf eine Entschärfung der Handelsbeziehungen der USA und Chinas sorgt am Freitag an den Börsen in Ostasien für steigende Aktienkurse. In Tokio steigt der Nikkei-225-Index um 1,5 Prozent auf 49,.367 Punkte, wobei auch der Yen hilft. Er tendiert weiter nach unten, was Exporte japanischer Unternehmen auf Dollarbasis verbilligt
Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen am Donnerstag, wozu auch die stark gestiegenen Ölpreise beigetragen haben dürften, die potenziell die Teuerung nach oben treiben. Die Zehnjahresrendite legte um 5 Basispunkte auf 4,00 Prozent zu.
Analyse
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