Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Wed, 29.10.2025 - 00:00
Die UBS hat im dritten Quartal dank einer guten Entwicklung in ihrem Kerngeschäft mehr verdient als erwartet. Der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn belief sich im dritten Quartal auf 2,5 Milliarden US-Dollar und lag damit um 74 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten laut einem von Factset erstellten Konsens für den Dreimonatszeitraum nur einen Nettogewinn von 1,3 Milliarden Dollar erwartet. Der Nettogewinn der grössten Schweizer Bank enthielt Nettoauflösungen von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten von 668 Millionen Dollar, die nach Angaben der UBS in erster Linie auf die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Geschäft der Credit Suisse mit Residential Mortgage Backed Securities. Der Konzernertrag kletterte um 3 Prozent auf 12,76 Milliarden Dollar. Der Vorsteuergewinn erhöhte sich um 47 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. "Im dritten Quartal 2025 haben wir ein ausgezeichnetes finanzielles Ergebnis erzielt, getragen von der hohen Dynamik in unserem Kerngeschäft und der konsequenten Umsetzung unserer strategischen Prioritäten. Unsere privaten und institutionellen Kunden waren sehr aktiv, und die verwalteten Vermögen stiegen auf fast 7 Billionen Dollar", sagte CEO Sergio Ermotti.
Die Schweizer Börse ist am Dienstag ihren europäischen Pendants klar hinterhergehinkt. Der Leitindex SMI verlor 1,3 Prozent auf 12.360 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und 5 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 20,66 (Montag: 18,57) Millionen Aktien. Zur schwachen Entwicklung trugen die beiden Pharmaschwergewichte Roche und Novartis massgeblich bei, für die es um 2,4 bzw. 4,2 Prozent kräftig abwärts ging. Dabei dürfte das Minus von Roche im Sog von Novartis zustande gekommen sein. Novartis hatte im Berichtsquartal die Erwartungen der Analysten beim Betriebsergebnis nicht erfüllt. Das Unternehmen verzeichnete eine Wachstumsdelle, laut Marktteilnehmern ein Hinweis, dass auslaufende Patente Spuren hinterlassen. Negative Preiseffekte sowie Generika-Konkurrenz schwächten laut Novartis das Wachstum. Noch schwächer als Novartis schnitten Sika ab, sie waren bereits den zweiten Tag in Folge das Schlusslicht. Diesmal büsste der Kurs sogar 5,9 Prozent ein, weiter belastet von den bereits am Freitag gemeldeten enttäuschenden Quartalszahlen des Spezialchemieunternehmens. Tagesgewinner im SMI waren Amrize mit einem Plus von 1,1 Prozent, vor der Aktie der Muttergesellschaft Holcim, die um 0,9 Prozent zulegte. UBS landeten mit einem Plus von 0,6 Prozent auf Platz drei.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag wenig verändert den Handel beendet. Der DAX schloss 0,1 Prozent tiefer bei 24.279 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gab ebenfalls minimal nach. Deutlich mehr Musik als bei den Indizes gab es bei Einzelaktien, wozu vornehmlich die Berichtssaison beitrug. Der Euro zeigt sich mit 1,1662 Dollar gut behauptet, am Anleihemarkt tat sich wenig. Beim Gold setzte sich die jüngste Korrektur fort. In Helsinki schoss der Kurs von Nokia um knapp 21 Prozent nach oben. Auslöser war die Nachricht, dass Nvidia mit einer Milliarde Dollar bei den Finnen einsteigt. BNP Paribas fielen an der Pariser Börse um 3,5 Prozent zurück. Trotz einiger positiver Kennzahlen überzeugten die Drittquartalszahlen im Ganzen nicht. Die britisch-asiatische Grossbank HSBC wartete mit guten Quartalszahlen auf, gestützt laut JP Morgan von höheren Nettozinseinnahmen sowie höheren Gebühreneinnahmen, insbesondere im Bereich Vermögensmanagement. Der Kurs gewann 4,6 Prozent. Aus dem DAX legte die Deutsche Börse neuen Zahlen vor. Sie fielen im Rahmen der Erwartungen aus. Das um 4 Prozent besser als erwartet ausgefallene operative Ergebnis sei vor allem auf die unter den Erwartungen ausgefallenen Kosten zurückzuführen, fanden einige Akteure einen Kritikpunkt. Die Aktie verlor 1,7 Prozent. Deutsche Post schlossen 1,4 Prozent fester. Für Käufe sorgten hier unerwartet gute Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers UPS. Schlusslicht im DAX waren Symrise mit einem Minus von 4,5 Prozent. Der Duftstoffhersteller kappte nach einem schwachen Umsatzwachstum im dritten Quartal die Erwartungen für 2025 erneut.
USA
Die Zuversicht der US-Börsianer hat am Dienstag für weiter steigende Kurse und wieder neue Rekordhochs gesorgt. Die Akteure setzten weiter darauf, dass die US-Notenbank am Mittwoch und möglicherweise auch darüber hinaus die Zinsen weiter senken wird, und dass die USA und China am Donnerstag eine Handelsvereinbarung verkünden. Dann treffen sich die Präsidenten der USA und Chinas in Südkorea. Optimistisch stimmte auch das Treffen von US-Präsident Trump mit der neuen japanischen Premierministerin Takaichi. Beide haben bekundet, eine neue Ära der Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Handel einläuten zu wollen. Der Dow-Jones-Index legte um 0,3 Prozent auf 47.706 Punkte zu. Der breitere S&P-500 stieg um 0,2 Prozent, die technologielastigen Nasdaq-Indizes zogen um bis zu 0,8 Prozent an. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.002 (Montag: 1.550) Kursgewinner, 1.766 (1.211) Kursverlierer und 62 (57) unveränderte Aktien. Im Chipsektor schossen Qorvo um 7,0 Prozent nach oben, Skyworks um 5,8 Prozent. Die beiden Chiphersteller wollen sich im Zuge eines Aktientauschs und einer Barkomponente zu einem der grössten Anbieter von Hochfrequenzchips für Smartphones zusammenschliessen. Die Skyworks-Aktionäre sollen 63 Prozent des neuen Unternehmens besitzen, die Qorvo-Aktionäre die restlichen 37 Prozent. Paypal machten 3,9 Prozent gut, nachdem der Zahlungsdienstleister seinen Ausblick abermals angehoben hat. Zudem schnitt Paypal im dritten Quartal besser ab als erwartet. Gut kam auch an, dass Paypal künftig mit OpenAI zusammenarbeitet.
Asien
Bis auf Australien ziehen die wichtigsten Börsen der Region am Mittwoch auf breiter Front an. In Japan klettert der Nikkei-225 um 2,2 Prozent auf 51.313 Punkte - auch getrieben von Hoffnungen auf die Konjunkturmassnahmen von Premierministerin Sanae Takaichi. Zudem kommt ein Abkommen mit den USA zu Seltenen Erden gut an. Aktien aus dem Chipsektor führen die Liste der Gewinner an. Advantest haussieren nach überzeugenden Geschäftszahlen um 22 Prozent, Lasertec notieren 8,2 Prozent höher.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt bewegte sich weiter wenig, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank am Dienstag um 1 Basispunkt auf 3,99 Prozent. Der Markt preist schon länger eine Zinssenkung am heutigen Mittwoch um 25 Basispunkte praktisch zu 100 Prozent ein.
Analyse
UBS erhöht Nokia-Ziel auf 5,40 (4,10) EUR – Neutral
UBS senkt Ziel Dassault Systemes auf 28,25 (33) EUR – Neutral
Bank of America erhöht HSBC-Ziel auf 1.160 (1.130) p – Neutral
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.