Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Tue, 04.11.2025 - 00:00
Palantir Technologies hat ein weiteres Quartal mit einem Rekordumsatz verzeichnet, angetrieben durch einen Anstieg neuer Kunden im Bereich KI-Technologie. Das Unternehmen für Datenanalytik vermeldete für das dritte Quartal einen Umsatz von 1,18 Milliarden Dollar, eine Zunahme von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und einen Nettogewinn von 475,6 Millionen Dollar. Beides lag über den Erwartungen der Analysten. Das neu gewonnene Ansehen von Palantir in Washington hat dazu beigetragen, mehr Regierungsaufträge zu erhalten, einschließlich eines kürzlich abgeschlossenen 100-Millionen-Dollar-Vertrags mit dem Internal Revenue Service und eines 400-Millionen-Dollar-Auftrags vom US-Außenministerium. Palantir sucht auch nach Wachstumsmöglichkeiten im Ausland, mit neuen Geschäften in Großbritannien, Polen, Saudi-Arabien und Ecuador.
Der Schweizer Aktienmarkt hat einen lauen Start in den neuen Monat November hingelegt. Nach einem festen Start gab der Markt am Montag die Gewinne bis zum Schluss wieder ab. Ein Grund dafür war, dass das Kursplus der Schwergewichte im SMI bis zum Schluss klar abnahmen. Der SMI schloss nach einem Tageshoch im frühen Handel auf 12'310 Punkten nur noch um minimale 0,01 Prozent höher auf 12'235,54 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigte sich dagegen um 0,13 Prozent auf 2008,52 Zähler. Derweil war der SPI mit 16'982,87 Zählern unverändert. Im SLI standen sich zehn Gewinner und 20 Verlierer gegenüber. Klar an der Spitze des SLI standen Sandoz (+3,5%), Galderma (+2,0%), Logitech (+2,0%) und Richemont (+2,0%). Grund für das Plus bei Sandoz waren positive Analystenkommentare. So hat Kepler Cheuvreux die Kaufempfehlung mit einem auf 74 von 42,60 Franken erhöhten Kursziel für die Aktien der Generikaspezialistin bestätigt. Mit den Aktien von Galderma war ein weiterer Life Sciences-Vertreter oben auf der Tabelle.
Europa
Der europäische Aktienmarkt ist mit Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Unterstützung kam aus dem Automobilsektor. China wird seine Exportbeschränkungen für Halbleiter des niederländischen Herstellers Nexperia lockern. QC Partners verwies derweil auf die positive Saisonalität. Die Börsen kamen am Nachmittag nach schwächeren US-Wirtschaftsadaten von den Tageshochs aber etwas zurück. Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut ISM im Oktober unerwartet verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermässigte sich auf 48,7 Punkte. Erwartet worden waren 49,3 Punkte. Der DAX ging mit plus 0,7 Prozent auf 24.132 Punkten aus dem Handel, im Tageshoch hatte der Index bei 24.249 gestanden. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,3 Prozent auf 5.679 Punkte zu. Aixtron schossen 15,6 Prozent nach oben. Im Handel wurde die Kursreaktion mit einer Studie von Kerrisdale Capital begründet. In dieser äussert sich der Hedge Fonds sehr positiv zu dem Anlagenbauer im Halbleiterbereich. Trotz des geringen Bekanntheitsgrades sei Aixtron möglicherweise eines der strategisch wichtigsten Unternehmen im gesamten Sektor. Das Unternehmen sei der wichtigste Lieferant von MOCVD-Anlagen und der Marktanteil von 70 bis 90 Prozent in dem Segment lasse selbst ASML alt aussehen. "Wir sind long Aixtron", hiess es. Siemens Energy legten 2,5 Prozent zu. Morgan Stanley hatte die Aktie auf "Overweight" erhöht. Die Analysten erwarten, dass die nächsten Geschäftszahlen einen Zuwachs an Nutzungsflächen zeigen werden, positive Preis-Kommentare und eine Ausweitung der Auftragsmargen.
USA
Ein geteiltes Bild hat sich zum Wochenauftakt an der Wall Street gezeigt. Während es für den Dow-Jones-Index leicht abwärts ging, legte der Nasdaq-Composite mit neuen Nachrichten aus dem Sektor der Künstlichen Intelligenz (KI) zu, welche die jüngste Euphorie weiter befeuerten. Investoren setzten zudem weiter auf einen überwiegend positiven Verlauf der Berichtssaison, hiess es. Die US-Börsen haben die beste Oktober-Entwicklung seit vielen Jahren verbucht. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 47.337 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich dagegen um 0,2 Prozent, der Nasdaq-Composite gewann 0,5 Prozent. Nach ersten Angaben standen an der Nyse 1.185 (Freitag: 1.596) Kursgewinnern 1.568 (1.186) Kursverlierer gegenüber. 73 (66) Aktien schlossen unverändert. Amazon kletterten um 4,0 Prozent. OpenAI hat sich bei Amazon im Rahmen eines mehrjährigen Vertrags im Volumen von 38 Milliarden US-Dollar Rechenleistung gesichert. Die Partnerschaft ist die erste zwischen dem Startup und dem Cloud-Giganten. Amazon setzt in seinen Datenzentren Nvidia-Chips ein und geht davon aus, dass OpenAI bis Ende nächsten Jahres über die gesamte im Rahmen des Vertrags vereinbarte Rechenkapazität verfügen kann. Nvidia stiegen um 2,2 Prozent. Pfizer gewannen 0,2 Prozent. Der Pharmahersteller hat nach eigenen Angaben eine zweite Klage gegen Metsera und Novo Nordisk eingereicht. Der US-Konzern teilte mit, der Versuch von Novo Nordisk, Pfizer bei der Übernahme von Metsera zu überbieten, verstosse gegen das Kartellrecht..
Asien
Die Börsen in Südostasien tendieren am Dienstag teils deutlich im Minus. Marktteilnehmer berichten von Gewinnmitnahmen in Folge der jüngsten Rally wegen des KI-Hypes, vor allem in Südkorea. Derweil hat die Reserve Bank of Australia (RBA) ihren Leitzinssatz angesichts der schwelenden Inflationsrisiken beibehalten. Der Leitzins, die sogenannte Cash Rate, wurde, wie von den meisten Ökonomen erwartet, bei 3,60 Prozent bestätigt.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt zeigten sich die Renditen letztlich wenig verändert. Im Zehnjahresbereich lag die Rendite bei 4,10 Prozent. Nachdem US-Notenbankpräsident Jerome Powell zuletzt versucht hat, die Erwartungen an eine dritte Zinssenkung in Folge zu dämpfen, preisen die Terminmärkte aktuell eine 67-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember ein, nach 94 Prozent vor einer Woche, hiess es.
Analyse
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