Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Wed, 05.11.2025 - 00:00
Advanced Micro Devices (AMD) hat im dritten Quartal 2025 dank einer starken Nachfrage im Bereich Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) die Erwartungen übertroffen. Dazu kamen verstärkte Verkäufe von Prozessoren für PC. Der US-Chiphersteller steigerte den Nettogewinn auf 1,96 Milliarden US-Dollar oder 1,20 je Aktie von 1,5 Milliarden Dollar bzw 0,92 Dollar je Anteilsschein im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte auf 9,2 Milliarden Dollar von 6,82 Milliarden vor einem Jahr zu. Von Factset befragte Analysten hatten im Mittel einen Umsatz von 8,76 Milliarden Dollar erwartet. AMD selbst hatte für das abgelaufene Quartal einen Umsatz von etwa 8,7 Milliarden Dollar, plus oder minus 300 Millionen, in Aussicht gestellt. Der Umsatz im Rechenzentrumsbereich stieg um 22 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 9,6 Milliarden Dollar, plus oder minus 300 Millionen Dollar.
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag im Handelsverlauf anfängliche Verluste abgeschüttelt und dank der Kursgewinne der defensiven Schwergewichte fester geschlossen. Der Leitindex SMI, der im Tief bis 12'100 Punkte gefallen war, schloss um 0,58 Prozent höher auf 12'306,89 Punkten und damit auf Tageshoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und wo die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, gewann 0,31 Prozent auf 2014,80 und der breite SPI um 0,32 Prozent auf 17'036,92 Zähler. Im SLI schlossen 15 Titel tiefer, 14 höher und Amrize unverändert. Starke Einbussen verbuchten VAT (-3,9%) und Logitech (-3,3%) sowie weitere Technologiewerte aus der zweiten Reihe wie AMS Osram (-4,2%), Inficon (-2,4%) oder Comet (-3,9%). Händler machten dafür vor allem die Marktreaktion auf die Zahlen des US-Techriesen Palantir verantwortlich, die letztlich die aktuelle Hype-Sorge losgetreten habe. Klare Verluste gab es zudem bei Werten wie Richemont (-2,7%), ABB (-2,1%), Swisscom (-1,5%) oder Sandoz (-0,7%). Bei ihnen hätten Investoren nach dem bislang starken Lauf in diesem Jahr Gewinne mitnehmen wollen. Sandoz alleine weisen seit Jahresstart ein Kursplus von annähernd 50 Prozent aus.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es am Dienstag abwärts. Vor allem der DAX geriet deutlich unter Druck, er verlor 0,8 Prozent auf 23.949 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 kam mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 5.660 Punkte davon. Damit folgte Europa den schwachen Vorlagen der Börsen in Seoul und Tokio. An den europäischen Aktienmärkten setzte die an Tempo zulegende Berichtssaison verstärkt Akzente. FMC brachen nach Zahlenausweis um 9,9 Prozent ein. Die Citi bemängelte das schwache US-Geschäft. Nemetschek (-1,7%) hat im dritten Quartal ihren profitablen Wachstumskurs dank der guten Umsätze aus Subskription und SaaS fortgesetzt. Auf Segmentbasis trugen vor allem die beiden Segmente Design und Build zur soliden operativen Entwicklung des Softwareunternehmens bei. Hugo Boss hat es im schwachen und rabattaffinen Marktumfeld geschafft, trotz Umsatzrückgang die Gewinne marginal zu steigern und die Margen leicht zu verbessern, trotzdem fiel der Kurs um 2,3 Prozent. Elmos Semiconductor zogen wiederum um 13,2 Prozent an. Die operative Rentabilität auf EBIT-Basis ist laut Analysten besser als erwartet ausgefallen.
USA
Mit Verlusten hat die Wall Street am Dienstag den Handel beendet. Deutliche negative Vorzeichen gab es vor allem im Technologie-Sektor. Die hohen Bewertungen und widersprüchliche Aussagen von US-Notenbankern zu weiteren Zinssenkungen verunsicherten Anleger, wie es hiess. Dazu gesellte sich der Haushaltsstreit. Sollte er am Dienstag nicht beigelegt werden, würde der "Shutdown", die Schliessung von Regierungseinrichtungen, den während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump erreichten Rekord von 35 Tagen brechen. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 47.085 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,2 Prozent und der Nasdaq-Composite verlor 2,0 Prozent. Nach ersten Angaben standen an der Nyse 921 (Montag: 1.191) Kursgewinnern 1.863 (1.576) Kursverlierer gegenüber. 45 (73) Aktien schlossen unverändert. Auf den Technologiewerten lastete vor allem das Minus der Palantir-Aktie von 7,9 Prozent. Das Datenanalyse-Unternehmen hat eigentlich gute Geschäftszahlen vorgelegt, gleichwohl fühlten sich Anleger wohl zu verstärkten Gewinnmitnahmen in der rasant gestiegenen Aktie veranlasst. Jefferies verwies auf die extrem hohe Bewertung, die Palantir anfällig für den Rückgang der Marktstimmung bei Aktien aus dem KI-Bereich mache. Die Aktien anderer KI-Wetten wie Nvidia (-4,0%) oder Advanced Micro Devices (-3,7%) wurden ebenfalls verkauft. Advanced Micro Devices legte nach Börsenschluss Geschäftszahlen vor. Mit leichter Enttäuschung wurden Zahlen von Pfizer aufgenommen. Der Pharma-Konzern hat einen Gewinnrückgang verzeichnet, weil die Nachfrage nach Covid-Impfungen und -Therapien nachliess. Umsatz und Gewinn lagen gleichwohl über den Analystenschätzungen. Allerdings standen die weiteren Entwicklungen um die Metsera-Übernahme im Fokus. Metsera hat ein überarbeitetes Übernahmeangebot von Novo Nordisk erhalten, welches das US-Biotechunternehmen mit insgesamt rund 10 Milliarden Dollar bewertet.
Asien
An den Börsen in Südostasien geht es am Mittwoch den zweiten Tag in Folge deutlich nach unten. Allerdings können sich Nikkei wie auch Kospi von ihrem Tagestief im Verlauf erholen. Der Abverkauf an der Wall Street gibt dabei die Richtung vor.
Obligationen
Die Verunsicherung der Anleger verschaffte dem US-Anleihemarkt nur kurzfristig etwas Zulauf, wo ansonsten die am Mittwoch anstehende Quartalsrefundierung im Blick stand. Die Zehnjahresrendite reduzierte sich am Dienstag um 2 Basispunkte auf 4,08 Prozent.
Analyse
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