Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 09.12.2025 - 00:00
US-Präsident Donald Trump plant offenbar, Nvidia die Lieferung eines technisch anspruchsvolleren KI-Chips nach China zu gestatten. "Ich habe den chinesischen Präsidenten Xi darüber informiert, dass die Vereinigten Staaten Nvidia den Versand ihrer H200-Produkte an zugelassene Kunden in China und anderen Ländern unter Bedingungen gestatten werden, die eine weiterhin starke nationale Sicherheit gewährleisten. Präsident Xi hat positiv reagiert!", erklärte Trump in einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social. Nvidia wird dafür wohl eine Gebühr für alle H200-Verkäufe nach China leisten: "25 Prozent werden an die Vereinigten Staaten von Amerika gezahlt", so Trump. Nvidia reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme zum Post des US-Präsidenten. Trump sagte, das Handelsministerium werde die Details finalisieren, und die Regierung werde Advanced Micro Devices und Intel ähnliche Geschäfte erlauben.
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag das Jahresschlussrally fortgesetzt. Zwischenzeitlich überstieg der SMI sogar erstmals seit Ende März wieder die 13'000-Punkte-Marke, schloss aber vor allem wegen der eher schwachen US-Börsen leicht unter dieser. Der SMI gewann 0,35 Prozent hinzu auf 12'981,42 Punkte. Sein Tageshoch markierte er bei 13'000,14 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI rückte um 0,36 Prozent vor auf 2102,24 und der breite SPI um 0,31 Prozent auf 17'833,09 Zähler. Unter den SLI-Werten hielten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage. Den grössten Tagesgewinn bei den Blue Chips fuhren Roche (GS +2,2%, auf 317,70 Fr.) ein. Sie waren damit auch wesentlich für das Tagesplus verantwortlich. Unterstützung gab es vor allem durch eine Ratingerhöhung von JPMorgan auf "Neutral" von "Underweight" und ein deutlich höheres Preisziel von 350 Franken, nach zuvor lediglich 230 Franken. Dagegen standen Novartis (-0,4%) auf dem Verkaufszettel. Neben Gewinnmitnahmen nach dem starken Lauf der Papiere war auch von Umschichtungen zum Basler Branchennachbar im Markt zu hören. Weiterhin schwach zeigte sich das dritte Schwergewicht Nestlé (-0,6%).
Europa
Kaum verändert sind die europäischen Aktienmärkte in die neue Woche gestartet. Ein Lebenszeichen sendete die deutsche Wirtschaft. Nach zuletzt bereits überraschend guten Auftragseingängen der Industrie fiel auch die Produktion im produzierenden Gewerbe im Oktober klar besser aus als erwartet. Der DAX gewann 0,1 Prozent auf 24.046 Punkte, der Euro-Stoxx-50 ging fast unverändert aus dem Handel. Am Devisenmarkt geriet der Euro im späten Handel etwas unter Druck und fiel auf 1,1621 Dollar. Am Anleihemarkt setzte sich der Anstieg der Renditen fort. Mit der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen ging es um 8 Basispunkte auf 2,88 Prozent nach oben. Die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte gesagt, sie rechne eher mit einer Anhebung als mit einer Senkung als nächstem Zinsschritt in der Eurozone. Die steigenden Zinsen werden nach Einschätzung von QC Partners zur zunehmenden Gefahr für die Wirtschaft und die Aktienmärkte. "Damit steigen die Finanzierungskosten für die Unternehmen wieder an. Und höhere Finanzierungskosten schlagen sich unmittelbar in niedrigeren Gewinnen nieder", hiess es. Am Aktienmarkt sorgte Übernahmefantasie bei der Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co für einen Kursschub um fast 30 Prozent. Worthington Steel verhandelt über ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot und führt dazu bereits eine Buchprüfung durch, wie Klöckner mitteilte. Es sei aber noch offen, ob oder unter welchen Bedingungen ein mögliches öffentliches Übernahmeangebot komme. Für die Stimmung seien die Schlagzeilen klar positiv, urteilten die Analysten der DZ Bank. Im Gefolge von Klöckner & Co ging es für die Salzgitter-Aktie um 5,2 Prozent. Dazu trug aber auch eine Kaufempfehlung der UBS bei. Wenig spektakulär verlief das Börsendebüt der Speieseeissparte von Unilever. Mit 12,86 Euro schlossen Magnum Ice Cream in Amsterdam knapp über dem Referenzkurs von 12,80 Euro. Die Aktie ist ausserdem in London und in New York notiert. Im Zuge der Abspaltung erhielten alle Unilever-Aktionäre für fünf gehaltene Unilever-Aktien zusätzlich eine Aktie von The Magnum Ice Cream. Unilever gaben um 1,8 Prozent nach.
USA
Im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank hat sich am Montag an der Wall Street vorsichtige Zurückhaltung breitgemacht. Zwar rechnet der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 90 Prozent mit einer Zinssenkung, immer stärker rückt aber der künftige Zinspfad ins Bewusstsein der Akteure. Im Handel wird über eine "falkenhafte Zinssenkung" spekuliert, ausserdem ist der weitere geldpolitische Kurs angesichts fehlender neuer Wirtschaftsdaten unsicher. Zudem preiste der Markt in den vergangenen Wochen bereits viel Zinssenkungsfantasie ein. Der Dow-Jones-Index büsste 0,4 Prozent ein auf 47.739 Punkte. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes gaben um bis zu 0,3 Prozent nach. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 958 (Freitag: 1.272) Kursgewinner und 1.812 (1.503) Kursverlierer. Unverändert schlossen 59 (58) Titel. Am Aktienmarkt sorgte das Gerangel um die Übernahme von Warner Bros. Discovery für Gesprächsstoff und Kursbewegungen. Nachdem es zunächst nach einem 72 Milliarden-Dollar-Deal zwischen Warner und Netflix aussah, schaltete sich Paramount Skydance mit einem feindlichen Gebot über insgesamt 77,9 Milliarden Dollar bzw.- 30 Dollar je Aktie in bar ein. Laut Paramount-Chef David Ellison hat das Angebot weitere Vorteile wie grössere Sicherheit und einen strafferen Zeitplan. Ausserdem gebe es keine regulatorischen Hürden, wie es bei einem Geschäft mit Netflix der Fall wäre. Unter anderem hatte sich US-Präsident Donald Trump, dem Nähe zu Paramount-Chef Ellison und dessen Vater nachgesagt wird, am Wochenende eingemischt und sich kritisch zum Deal mit Netflix geäussert. Netflix gaben in dieser Gemengelage um 3,4 Prozent nach, Warner Bros. Discovery stiegen um 4,4 Prozent auf 27,23 Dollar, Paramount zogen um 9,0 Prozent an.
Asien
Mit Abgaben zeigen sich die asiatischen Aktienmärkte am Dienstag. Am deutlichsten fallen die Abgaben erneut in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index um 1,0 Prozent nach unten geht.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stiegen die Renditen weiter, bei zehnjährigen US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 4,18 Prozent.
Analyse
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