Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Fri, 12.12.2025 - 00:00
Der Chiphersteller Broadcom hat in seinem vierten Quartal einen Umsatz von 18,02 Milliarden Dollar erzielt und damit die Konsensschätzung von 17,5 Milliarden Dollar übertroffen. Der bereinigte Gewinn belief sich auf 1,95 Dollar pro Aktie. Hier lautete der Konsens auf 1,87 Dollar. Insgesamt belief sich der Gewinn auf 8,52 (Vorjahr: 4,3) Milliarden Dollar. Auch der Ausblick von Broadcom übertrifft die Schätzungen der Wall Street. Für das laufende Quartal rechnet Broadcom mit einem Umsatz von 19,1 Milliarden Dollar, während Analysten bislang mit 18,4 Milliarden kalkulierten. "Wir sehen, dass sich die Dynamik im ersten Quartal fortsetzt und erwarten, dass sich der Umsatz mit KI-Halbleitern im Vergleich zum Vorjahr auf 8,2 Milliarden Dollar verdoppeln wird, angetrieben von kundenspezifischen KI-Beschleunigern und Ethernet-KI-Switches", sagte Broadcom-Chef Hock Tan. Das Unternehmen kündigte ausserdem eine 10-prozentige Erhöhung seiner vierteljährlichen Stammdividende auf 0,65 Dollar pro Aktie für das Geschäftsjahr 2026 an. Nachbörslich legte der Aktienkurs in einer frühen Reaktion auf die Zahlen um rund 2,5 Prozent zu. Seit Jahresbeginn ist der Broadcom-Kurs bereits um fast 75 Prozent gestiegen.
Während am Donnerstag an den meisten Börsen in Europa eine freundliche Stimmung herrschte, tat sich am Schweizer Aktienmarkt wenig. Mit einem Tagesminus von 0,1 Prozent auf 12.905 Punkte reihte sich der Leitindex SMI im europäischen Kontext weit hinten ein. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 20,6 (Vortag: 20,98) Millionen Aktien. Während die Nestle-Aktie ein kleines Plus von 0,1 Prozent verzeichnete und Novartis 0,5 Prozent zulegten, gaben Roche um 1,3 Prozent nach. Am Vortag waren Roche nach positiven Studiendaten für ein Brustkrebsmedikament noch der Tagessieger gewesen. Schwach lagen mit einem Minus von 1,6 Prozent auch Alcon im Markt. Die Analysten der Bank of America haben die Aktie des Augenheilkundeunternehmens von "Kaufen" auf "Verkaufen" abgestuft. Klares Schlusslicht waren Givaudan mit einem Minus von 7,7 Prozent. Der Aromenhersteller hatte gegenüber Analysten auf schwächere Marktbedingungen hingewiesen und bestätigte zugleich die Jahresprognose nicht ausdrücklich. An der Spitze rangierten die Zykliker Amrize mit einem Plus von 3,3 Prozent, vor Kühne + Nagel (+2,6%) und Holcim (+2,0%).
Europa
Die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch hat am Donnerstag an den europäischen Aktienmärkten für Kauflaune gesorgt. Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 24.295 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es sogar um 0,8 Prozent nach oben. Favorisiert wurden mit den günstigen Zinsaussichten Aktien von konjunkturzyklischen Unternehmen. Der Schweizer Aktienmarkt hinkte deutlich hinterher, nachdem die Schweizerische Nationalbank den Leitzins mit 0 Prozent bestätigt und auch keine Senkung in Aussicht gestellt hatte. Der Franken zog daraufhin deutlich an. Schneider Electric gewannen 2,4 Prozent, gestützt von gut ankommenden Aussagen vom Kapitalmarkttag. Der Konzern plant ein Aktienrückkaufprogramm über 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro. Beim Umsatz plant er mittelfristig ein organisches Wachstum um jährlich 7 bis 10 Prozent. Deutsche Börse verloren 2,0 Prozent. Im Handel war von Zweifeln an den auf dem Kapitalmarkttag genannten Mittelfristzielen bis 2028 die Rede. DAX-Schlusslicht war nachrichtenlos die Eon-Aktie mit einem Minus von 3,5 Prozent. Deutsche Börse verloren 2,0 Prozent. Im Handel war von Zweifeln an den auf dem Kapitalmarkttag genannten Mittelfristzielen bis 2028 die Rede. Schlusslicht war nachrichtenlos die Eon-Aktie mit einem Minus von 3,5 Prozent. DAX-Tagesgewinner waren die zyklischen Daimler Truck (+4,8%), vor Brenntag (+43,4%), BASF (+3,3%) und Siemens (+3,1%).
USA
Bedenken über hohe Ausgaben für KI-Infrastruktur auf der einen und die positive Aufnahme der jüngsten geldpolitischen Aussagen der US-Notenbank auf er anderen Seite, haben am Donnerstag an der Wall Street in eine uneinheitliche Tendenz gemündet. Nachdem die Fed auch ihre Wachstumsannahmen leicht erhöht hatte, wurden Aktien von konjunkturzyklischen Unternehmen favorisiert. Der eng gefasste Dow-Jones-Index stieg deutlich um 1,3 Prozent auf 48.704 Punkte und erreichte damit ein neues Allzeithoch, fast 300 Punkte über dem alten von vor einem Monat. Klarer Dow-Tagessieger waren Visa. Sie verteuerten sich mit einer Kaufempfehlung der Bank of America um über 6 Prozent. Der breite S&P-500-Index legte nur leicht um 0,2 Prozent zu, während die technologielastigen Nasdaq-Indizes hinterherhinkten und 0,3 Prozent einbüssten. Am Aktienmarkt trübte Oracle die Stimmung für Technologieaktien. Der Datenbankexperte verfehlte im zweiten Geschäftsquartal sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn die Markterwartungen knapp, und plant gleichzeitig höhere KI-Investitionen. Die Kombination schürte am Markt einmal mehr Sorgen, ob sich die hohen KI-Investitionen am Ende auch rechnen. Für Oracle ging es um 10,9 Prozent steil abwärts. Im Chipsektor gaben Nvidia um 1,5 Prozent nach. Broadcom verbilligten sich um 1,4 Prozent vor der Vorlage von Quartalszahlen nach Handelsschluss. Der Kurs des Cloud-Computing-Anbieters Coreweave kam um 0,9 Prozent zurück. Alphabet büssten 2,4 Prozent ein, nachdem der KI-Pionier OpenAI sein neuestes Modell für GPT-5.2 vorstellte, mit dem er anderen Technologieführern wie der Alphabet-Tochter Google verstärkte Konkurrenz macht.
Asien
An den Börsen in Asien sowie in Australien-Ozeanien ziehen die Kurse am Freitag überwiegend deutlich an. In Tokio steigt der Nikkei-225 um 1,2 Prozent, der Hangseng in Hongkong gewinnt sogar 1,6 Prozent und in Australien notiert der Leitindex 1,2 Prozent höher.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt sanken die Renditen am Donnerstag weiter, im Zehnjahresbereich um 2 Basispunkte auf 4,15 Prozent.
Analyse
UBS hebt Roche-Ziel auf 356 (314) CHF an – Buy
UBS hebt H&M-Ziel auf 171 (132) SEK an – Neutral
Citi senkt Ziel Dassault Systemes auf 26 (33) EUR – Neutral
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