Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 15.12.2025 - 00:00
BNP Paribas will den Anteil an der marokkanischen Banktochter BMCI verkaufen. Wie die französische Bank mitteilte, sei sie in exklusiven Verhandlungen mit der marokkanischen Holmarcom Group über die mögliche Veräusserung des 67-Prozent-Anteils an BMCI. Holmarcom ist bereits BMCI-Anteilseigner. Die Gespräche befinden sich laut BNP noch in einem frühen Stadium. Sollte die Transaktion zustande kommen, würden weitere Details bekannt gegeben, so die Bank. Bei einem Abschluss im Jahr 2026 würde sich laut Mitteilung die Veräusserung mit 15 Basispunkten positiv auf die Kernkapitalquote (CET1) von BNP Paribas auswirken.
Am Schweizer Aktienmarkt hat sich auch am Freitag in der Breite wenig getan. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 12.887 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursgewinner und 8 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 25,46 (Vortag: 20,6) Millionen Aktien. Dass die Analysten der Bank of America den Schweizer Aktienmarkt innerhalb Europas zum Favoriten für 2026 erkoren haben, sorgte für keinen Schwung. Sie raten zum Übergewichten der Schweiz und begründen das unter anderem mit der Erwartung einer Abschwächung des globalen Wachstums. In einem solchen Umfeld könne der Schweizer Markt mit seinen vielfach als defensiv bzw. wenig zyklisch geltenden Werten besser laufen. Ausserdem habe er seit März 10 Prozent schlechter abgeschnitten als der breite europäische Markt und dürfte von der Erholung der Pharmawerte profitieren. Dessen ungeachtet fanden sich die beiden Pharmaschwergewichte Roche und Novartis mit Einbussen von 0,3 bzw 0,5 Prozent zum Wochenausklang unter den Verlierern. Auch Alcon gaben nach, und zwar um 0,8 Prozent. Klarer Tagessieger waren UBS mit einem Plus von 2,5 Prozent. Für Auftrieb sorgte, dass eine Gruppe von Schweizer Parlamentariern an einem Kompromissvorschlag arbeitet, durch den die Kapitalvorschriften für die Grossbank abgeschwächt würden. Dabei geht es um die geforderte Kapitalunterlegung ausländischer Töchter.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit leichten Verlusten und praktisch auf dem Tagestief beendet. Die Stimmung wurde im Handel aber weiterhin als positiv beschrieben. Einer der Gründe für die jüngsten Kursavancen waren die Hoffnung auf eine Wiederbelebung des europäischen Wachstums im kommenden Jahr. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 24.186 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,6 Prozent nach. Am Devisenmarkt tat sich wenig, der Euro verteidigte die Gewinne der beiden Vortage weitgehend und ging zuletzt mit 1,1729 Dollar um. Am Anleihemarkt ging es unter Schwankungen seitwärts. Siemens Energy waren der Tagesverlierer im DAX mit einem Rücksetzer um 4,2 Prozent. Das Unternehmen gilt als KI-Zulieferer im Hinblick auf den immensen Energiebedarf von Rechenzentren. Für Infineon ging es um 0,8 Prozent nach unten. Im TecDAX gaben im Halbleitersegment Aixtron um 4,9, Elmos um 2,1 und Suss um 1,1 Prozent nach. In Amsterdam sackten ASML um 4,9 Prozent ab und BE Semiconductor um 3,5 Prozent. Der Stoxx-Subindex Technologie verlor 1 Prozent. Adidas stiegen um 2,0 Prozent und führten den DAX an. Im MDAX legte die Puma-Aktie um 3,2 Prozent zu. Als Kurstreiber nannten Börsianer gute Geschäftszahlen des US-Sportbekleidungsanbieters Lululemon, der zudem von anziehender Nachfrage in China gesprochen habe. Eon erholten sich um 1,8 Prozent, nachdem der Kurs am Vortag nachrichtenlos um über 3 Prozent gefallen war.
USA
Angeführt von Technologieaktien ist es am Freitag an der Wall Street nach einem verhaltenen Start deutlicher nach unten gegangen. Nachdem am Donnerstag Oracle die Stimmung für Technologieaktien - insbesondere solche mit KI-Bezug - gedrückt hatte, sorgte Broadcom für eine weitere Stimmungseintrübung. Der Halbleiterhersteller schnitt im vierten Quartal zwar besser ab als gedacht, kam allerdings mit seinem Umsatzausblick gegen sehr hohe Erwartungen am Markt nicht an.Der eng gefasste Dow-Jones-Index, in dem Technologietitel eher unterrepräsentiert sind, kam mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 48.458 Punkte glimpflich davon. Zumal er auch am Vortag erst auf ein Rekordhoch gestiegen war. Der breite S&P-500-Index gab um 1,1 Prozent nach, die Nasdaq-Indizes rutschten um bis zu 1,9 Prozent ab. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 893 (Donnerstag: 1.843) Kursgewinner und 1.865 (933) Kursverlierer. Unverändert schlossen 66 (53) Titel. Für die Broadcom-Aktie ging es um 11,4 Prozent abwärts. Broadcom-CEO Hock Tan hatte in einer Telefonkonferenz gesagt, man habe einen KI-Auftragsbestand über 73 Milliarden Dollar, die in den nächsten sechs Quartalen ausgeliefert werden sollten. Dies sorgte aber eher für Enttäuschung und konnte von Tan auch nicht durch den Hinweis geradegebogen werden, dass die Zahl ein "Minimum" darstelle. Generell hege der Markt Bedenken, wie abhängig die grossen Chiphersteller von den Aufträgen des ChatGPT-Entwicklers OpenAI seien, einem Verluste schreibenden Startup, hiess es im Handel mit Blick auf die Schwäche von KI-Aktien. AMD und Nvidia verloren 3,3 bzw. 2,4 Prozent. Für Intel ging es um 4,3 Prozent nach unten, für Alphabet um 1,0 Prozent.
Asien
Die asiatischen und australischen Börsen zeigen sich am Montag tiefrot und folgen damit den negativen US-Vorgaben. Die globalen Vorbehalte gegenüber Technologieaktien sind auch in Asien mit fallenden Kursen spürbar. In Japan sinkt der Nikkei-225 um 1,3 Prozent auf 50.603 Punkte. Laut Commerzbank lautet das Hauptthema Risikoaversion.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt ging die Berg- und Talfahrt zum Wochenende innerhalb der jüngsten Renditespanne von etwa 4,05 und 4,20 Prozent bei den zehnjährigen Anleihen weiter.
Analyse
UBS senkt Givaudan-Ziel auf 3.310 (3.670) CHF – Neutral
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