Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 29.12.2025 - 00:00
Der britische Ölkonzern BP hat den Verkauf von 65 Prozent der Anteile an seiner Schmierstofftochter Castrol an den US-Investmentfonds Stonepeak angekündigt. Den Nettoerlös der Transaktion bezifferte das Unternehmen auf sechs Milliarden Dollar. Dieser Betrag werde "vollständig zur Reduktion der Schulden verwendet", schrieb das Unternehmen in einer Mitteilung. BP befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch, nachdem es seinen Versuch eines grünen Kurswechsels aufgegeben hat. Der Konzern hatte zu Jahresbeginn einen Sanierungsplan vorgestellt, der eine radikale Neuausrichtung auf das Öl- und Gasgeschäft sowie Kostensenkungen vorsieht. Dabei sollen tausende Stellen gestrichen werden. Im Rahmen dieses Plans waren bis 2027 Veräusserungen im Umfang von rund 20 Milliarden Dollar vorgesehen, um das Portfolio zu vereinfachen und die Gewinne zu steigern. BP hatte vergangene Woche die Ernennung einer neuen Konzernchefin bekanntgegeben. Die US-Amerikanerin Meg O'Neill, eine frühere Managerin von ExxonMobil und derzeit Chefin des australischen Unternehmens Woodside Energy, soll die Strategie umsetzen.
Der schweizerische Aktienmarkt hatte sich vor Weihnachten in Rekordlaune präsentiert. Der SMI gewann 0,6 Prozent auf 13.243 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 14,05 (Vortag: 14,34) Millionen Aktien. Der eidgenössische Leitindex schüttelte den US-Zollschock zu Beginn des Jahres damit endgültig ab. Er war stark ins Jahr gestartet und hatte neue Höchststände erreicht, litt dann aber monatelang trotz der Aufwärtsbewegung anderer europäischer Indizes unter der Handelsunsicherheit. Die USA hatten im November eine Vereinbarung getroffen, die Zölle für die Schweiz von 39 Prozent auf 15 Prozent zu senken. Am breiten Markt legten Peach Property Group um 1,8 Prozent zu, die Immobiliengesellschaft hat rund 2.000 Einheiten aus dem nicht-strategischen Portfolio verkauft. Der Kaufpreis lag allerdings unterhalb des bilanzierten Immobilienwertes. Der aktivistische Investor Cevian hat eine rund 3-prozentige Beteiligung am Verpackungsspezialisten SIG erworben, der Kurs zog um 5,1 Prozent an.
Europa
Die europäischen Märkte beendeten den verkürzten Handelstag am vergangenen Mittwoch unverändert. Da jedoch mehrere Märkte am Donnerstag und Freitag wegen Weihnachten und dem zweiten Weihnachtsfeiertag geschlossen blieben, waren die Handelsvolumina recht gering und die Bewegungen eher verhalten. Der paneuropäische Stoxx 600 schloss mit einem Minus von 0,01 %. Der britische FTSE 100 stieg um 0,03 % und der französische CAC 40 schloss unverändert. Die Märkte in Deutschland und der Schweiz blieben geschlossen. Auf dem französischen Markt stieg Kering um 1,1 %. Eurofins Scientific, LVMH, Hermes International, ArcelorMittal, Carrefour und L'Oreal legten zwischen 0,3 und 0,9 % zu. Edenred gab um 1,3 % nach. Dassault Systemes, TotalEnergies, Accor, Safran, Engie und Sanofi verloren zwischen 0,3 und 0,45 %. Auf dem britischen Markt stieg Schroders um 1,8 %. Pershing Square Holdings, Persimmon, Melrose Industries, Metlen Energy & Metals, Entain, F&C Investment Trust und Anglo American legten zwischen 0,6 % und 1,1 % zu. Games Workshop und Fresnillo schlossen beide mit einem Minus von etwa 1,4 %. Rolls-Royce Holdings schloss mit einem Minus von fast 1 %. Admiral Group, Burberry Group, The Sage Group, Auto Trader Group und IAG schlossen mit einem Minus von 0,6 bis 1 %. Lloyds Banking Group verlor bei hohen Umsätzen 0,4 %.
USA
Die US-Börsen haben am Freitag nach der eintägigen Weihnachtspause nur wenig verändert geschlossen. Marktbewegende Konjunkturdaten gab es keine. Aus der Unternehmenswelt lagen nur vereinzelt Neuigkeiten vor. Der Dow Jones Industrial verlor 0,04 Prozent auf 48.710,97 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,03 Prozent auf 6.929,94 Punkte nach unten. Bei knapp 6946 Zählern hatte er zuvor ein Rekordhoch erreicht. Der von Technologieaktien geprägte Nasdaq 100 rutschte um 0,05 Prozent auf 25.644,39 Punkte ab. Rohstoffwerte gehörten vor dem Hintergrund der anhaltenden Rekordjagd bei Gold, Silber und Kupfer zu den grösseren Gewinnern. So legten Freeport McMoran um 2,2 Prozent zu und Southern Copper gewannen 0,9 Prozent. Nvidia stiegen als einer der besten Werte im Nasdaq 100 um 1,0 Prozent. Der Chipexperte hat vom KI-Startup Groq eine nicht-exklusive Produktlizenz erhalten und übernimmt einen Teil der Mitarbeiter. Groq werde weiter ein unabhängiges Unternehmen sein, hiess es auf deren Webseite. Finanzielle Details wurden von beiden Unternehmen nicht genannt. Zuvor hatte ein Bericht des US-Finanzsenders CNBC, demzufolge Nvidia Groq für 20 Milliarden US-Dollar kaufen wolle, für Aufregung gesorgt. Warner Brothers Discovery verloren 1,4 Prozent. Der "New York Post" zufolge könnte Paramount Skydance sein Übernahmeangebot zurückziehen und den Verwaltungsrat wegen dessen Handlungen im Kaufprozess verklagen. Target kletterten um 3,1 Prozent nach oben. Laut "Financial Times hat der Investor Toms Capital Investment Management einen signifikanten Anteil an dem Einzelhändler erworben.
Asien
Uneinheitlich geht es am Montag an den Börsen in Asien zu, nachdem sich im Handel über die Feiertage insgesamt wenig getan hatte, und es in der Breite ganz leicht nach oben ging mit den Indizes. An einigen Plätzen wie Tokio, Seoul oder Shanghai wurde auch an den Weihnachtsfeiertagen voll oder teilweise gehandelt.
Obligationen
Auf dem US- Anleihemarkt gaben Staatsanleihen nach einem anfänglichen Aufwärtstrend wieder nach. In der Folge schloss die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe, die sich entgegengesetzt zu ihrem Kurs entwickelt, unverändert bei 4,136 Prozent.
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