Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 30.12.2025 - 00:00
Die Softbank Group hat die Übernahme der Digitalbridge Group, einer auf Datenzentren und andere digitale Infrastruktur spezialisierten US-Investmentgesellschaft, für 4 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden vereinbart. Die Akquisition ist Teil der Strategie des japanischen Mischkonzerns, vom KI-getriebenen Boom bei digitaler Infrastruktur zu profitieren. Gemäss den Konditionen der Vereinbarung wird Softbank alle ausstehenden Aktien von Digitalbridge für 16 Dollar pro Stück erwerben. Der Preis entspricht einem Aufschlag von 15 Prozent auf den Schlusskurs von Digitalbridge am Freitag und einem Aufschlag von 50 Prozent auf den unbeeinflussten durchschnittlichen Schlusskurs der vergangenen 52 Wochen zum Stand vom 4. Dezember, wie die Unternehmen mitteilten. Die DigitalBridge-Aktie machte daraufhin einen Satz um 9,7 Prozent. Laut Softbank wird die Akquisition die Fähigkeit des Konzerns stärken, die für KI-Dienste und -Anwendungen der nächsten Generation erforderlich grundlegende Infrastruktur aufzubauen, zu skalieren und zu finanzieren und damit die Mission des Konzerns voranzubringen, ein führender Anbieter Künstlicher Superintelligenz zu werden.
Bei sehr ruhigem Geschäft hat sich die Jahresendrally am schweizerischen Aktienmarkt nach den Rekordständen vom vergangenen Dienstag nicht mehr fortgesetzt. Der SMI schloss unverändert bei 13.241 Punkten. Unter den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 15,25 (Vortag: 14,07) Millionen Aktien. Sika, die im Jahresvergleich zu den absoluten Schlusslichtern zählten, stiegen um 0,6 Prozent. Gekauft wurde auch das defensive Schwergewicht Nestle (+1,2%), im Pharmasektor fielen Roche (-0,6%) und Novartis (-0,2%) - beide Werte waren 2025 sehr gut gelaufen. Auch bei den Aktien der UBS (-0,8%) wurden Gewinne nach einer starken Jahresbilanz mitgenommen. Unter den Nebenwerten profitierten Galderma (-1,4%) nicht von einem positiven Analystenkommentar durch Vontobel. Der Vermögensverwalter GAM Holding lehnt die geplante Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der Honda-Tochter Yutaka Giken durch den indischen Autoteilehersteller Samvardhana Motherson International ab. Der GAM-Kurs stagnierte.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Montag kaum verändert geschlossen. Wie erwartet verlief das Geschäft auch nach Beendigung der Weihnachtsfeiertage extrem ruhig. Der DAX schloss nahezu unverändert bei 24.351 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,1 Prozent auf 5.752. Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen leicht nach unten, der Euro stand bei 1,1760 Dollar und zeigte sich damit kaum verändert zu seinem Stand vor Weihnachten. Für den Sektor der Flugzeughersteller und Rüstungswerte ging es um 0,9 Prozent nach unten. Rheinmetall verloren 1 Prozent. Im MDAX ging es für Renk 0,7 Prozent und Hensoldt 1 Prozent abwärts, in Mailand verloren Leonardo sogar 2 Prozent, in Paris Thales 0,7 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen als Belastungsfaktor darauf, dass es in den Friedensverhandlungen für die Ukraine am Wochenende laut den Präsidenten Trump und Selenskyi deutliche Fortschritte gegeben haben soll. Für die Sanofi-Aktie ging es um 0,8 Prozent nach oben. Das Pharmaunternehmen hatte mitgeteilt, den Impfstoffspezialisten Dynavax Technologies für 2,2 Milliarden Dollar zu kaufen.
USA
Nach der jüngsten Rally mit Rekordständen sind am Montag an der Wall Street Gewinne eingestrichen worden. Insbesondere gestiegene geopolitische Spannungen förderten die Neigung zu Gewinnmitnahmen, zumal der marktbreite S&P-500 über Weihnachten Allzeithochs markiert hatte. Unternehmensseitig trocknet die Nachrichtenlage um diese Zeit des Jahres ohnehin aus, konjunkturseitig waren für Montag keine Daten anberaumt. Der Dow-Jones-Index sank um 0,5 Prozent auf 48.462 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 0,3 bzw. 0,5 Prozent. An der Nyse wurden 1.036 (Dienstag: 1.137) Kursgewinner gezählt und 1.721 (1.629) -verlierer, während 62 (59) Titel unverändert schlossen. Die US-Börsen sind Dienstag und Mittwoch geöffnet, lediglich der Rentenmarkt schliesst zur Wochenmitte früher. Unter den Technologiepapieren gerieten einige Schwergewichte unter Druck, Tesla und Nvidia büssten 3,3 bzw. 1,2 Prozent ein. Das KI-Dickschiff Nvidia hatte eine milliardenschwere Lizenzvereinbarung mit dem Startup Groq, das KI-Beschleunigerchips entwickelt, geschlossen und dabei mehrere Spitzenmanager des Unternehmens an Bord geholt. Im Rüstungssektor legten Lockheed Martin (+1,2%) und Northrop Grumman (+0,1%) mit den geopolitischen Spannungen zu, allerdings gaben andere Wehrtechniktitel ab. Lockheed Martin hatte von der US-Luftwaffe eine Erweiterung zu einem bestehenden Auftrag zur Lieferung von Transportflugzeugen erhalten. Dadurch stieg der kumulierte Gesamtwert von 15 auf 25 Milliarden Dollar. In Reaktion auf die fallenden Edelmetallpreise ging es für die Aktien der Minenbetreiber Freeport-McMoRan und Southern Copper um je 2,9 Prozent nach unten. Der Kurs des weltgrössten Goldminenbetreibers Newmont ermässigte sich um 5,6 Prozent.
Asien
An den Aktienmärkten in Ostasien bewegt sich am Dienstag fast nichts mehr - zumindest gemessen an den grossen Indizes. Immerhin trotzen sie damit der etwas schwächeren Vorgabe der Wall Street. In Tokio, Seoul und Shanghai liegen die Marktbarometer durchweg minimal im Minus, der Nikkei-225 in Tokio kommt auf 50.473 Punkte zurück. Am meisten tut sich noch in Hongkong, wo es am Vortag zumindest etwas deutlicher nach unten gegangen war. Der HSI erholt sich um 0,4 Prozent. In Sydney hat der S&P/ASX-200 den Handel mit einem Miniminus von 0,1 Prozent beendet.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt setzte sich der jüngste Renditerückgang zu Wochenbeginn fort mit der Spekulation auf weiter fallende US-Leitzinsen. Die Zehnjahresrendite kam knapp 2 Basispunkte auf 4,11 Prozent zurück.
Analyse
Vontobel erhöht Galderma auf 172 (166) CHF – Buy
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.