Zur weltweiten Bekämpfung der Steuerhinterziehung haben die OECD und die G20 zusammengearbeitet, um eine globale Initiative zum Automatischen Informationsaustausch in Steuersachen (AIA), auch als gemeinsamer Meldestandard («Common Reporting Standard» oder «CRS») bekannt, zu entwickeln.

Der Schwerpunkt des AIA liegt auf dem grenzüberschreitenden Informationsaustausch zwischen Steuerbehörden und wird potenziell alle Konten von nicht ansässigen Personen betreffen (d. h., der AIA betrifft sowohl Konten von natürlichen als auch juristischen Personen, einschliesslich Trusts, Stiftungen und Personengesellschaften). Soweit juristische Personen betroffen sind, ist es erforderlich, sie nach den strengen, in den AIA-Regeln festgelegten Kriterien zu Zwecken des AIA zu klassifizieren (entweder als Finanzinstitut («Financial Institution»), als aktives nichtfinanzielles Institut («Active Non-Financial Entity») oder als passives nichtfinanzielles Institut («Passive Non-Financial Entity»)). In manchen Fällen kann es erforderlich sein, steuerliche Informationen über die Kontrollinhaber, die hinter der juristischen Person stehen, zu erheben.

Der AIA stützt sich auf internationale Standards zur Bekämpfung der Geldwäscherei und legt strenge Verfahren fest, die Finanzinstitute zur Erfassung und, falls erforderlich, Meldung von Steuerinformationen an Partnerländer befolgen müssen.

Die Meldung im Rahmen des AIA findet im Allgemeinen nicht statt, wenn Sie in demselben Land wie die Bank steuerlich ansässig sind (d.h. in der Schweiz). Dies bedeutet nicht, dass die Bank keine Verpflichtung zur Erhebung der Informationen hat, sondern nur, dass die Informationen nicht gemeldet werden.

Als Finanzinstitut ist die Swissquote Bank AG (nachfolgend als «die Bank» oder «wir» bezeichnet) dazu verpflichtet, bestimmte steuerliche Informationen über alle ihre Kunden zu erfassen. Sollten wir feststellen, dass Sie in einem Land steuerlich ansässig sind, mit dem die Schweiz eine Vereinbarung zum AIA geschlossen hat, sind wir verpflichtet, jährlich gewisse Informationen über Ihr Konto an die Eidgenössische Steuerverwaltung («ESTV») zu melden (nähere Angaben hierzu finden Sie in Frage 11). Die ESTV wird diese Informationen dann mit den Steuerbehörden in dem Land/den Ländern, in dem/in denen Sie steuerlich ansässig sind, austauschen.

Der Austausch dieser Steuerinformationen erfolgt gemäss der gegenseitigen Vereinbarung zwischen der Schweiz und dem Partnerland/den Partnerländern. Allerdings sollten Sie beachten, dass es im Rahmen des AIA keine Einbehaltung einer Quellensteuer gibt (d. h., der AIA ist ein reines Informationsaustauschverfahren).

Mehrere Länder hatten sich zur Umsetzung des AIA verpflichtet, und rund 100 Länder haben ihn bereits umgesetzt, einschliesslich aller wichtigen Finanzzentren.Darüber hinaus haben sich noch weitere Länder verpflichtet, das Verfahren in näherer Zukunft umzusetzen.

Eine vollständige Liste der Länder, die den AIA bereits umgesetzt haben, sowie der Länder, die sich zur Umsetzung verpflichtet haben, zusammen mit Informationen über die Zeitpunkte, zu denen sie mit dem Informationsaustausch begonnen haben oder beginnen werden, sind auf dem AIA-Portal der OECD erhältlich.

Eine Liste der Länder, mit denen die Schweiz eine Vereinbarung zum AIA geschlossen hat, finden Sie auf der Website des Schweizerischen Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF).

Der AIA ist in der Schweiz am 1. Januar 2017 in Kraft getreten und die erste Meldung erfolgte 2018 (in Bezug auf Informationen für das Kalenderjahr 2017).