Von Mathieu VILLARD
Veröffentlicht am Wed, 27.12.2023 - 23:00
Apple hat einen vorübergehenden Aufschub des von der US-Regierung verhängten Verkaufsverbots für einige Apple-Watch-Modelle erhalten. Die US-Kommission für internationalen Handel (ITC) hatte im Oktober festgestellt, dass Apple zwei Patente des Medizintechnikunternehmens Masimo und seines Schwesterunternehmens Ceracor Laboratories auf Sensoren zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut verletzt hat. Die Entscheidung der ITC betrifft die Apple-Watch-Modelle aus den Reihen Series 9 und Ultra 2. Diese Entscheidung wurde nun von der US-Handelsbeauftragten Katherine Tai überprüft. Am Dienstag gab Tais Büro eine Erklärung ab, in der es hiess, dass sie "nach sorgfältigen Beratungen" entschieden habe, die Entscheidung der ITC nicht aufzuheben. Gegen diese Entscheidung legte Apple umgehend Berufung beim Federal Circuit Court ein, der für die Überprüfung von ITC-Fällen zuständig ist. Am Mittwoch erliess das Gericht eine einstweilige Aussetzung des Verbots. Das Gericht gab auch einem Antrag der Regierung auf eine fünftägige Fristverlängerung bis zum 10. Januar statt, um auf Apples Antrag zu antworten.
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Nach der Weihnachtspause hat der schweizerische Aktienmarkt am Mittwoch etwas leichter geschlossen. Gebremst wurde die eidgenössische Börse vom Franken, der zu US-Dollar und Euro deutlich anzog. Aber auch die defensiven Schwergewichte Roche (-0,2%), Nestle (-0,4%) und Novartis (-0,8%) bremsten. Nestle, vor allem aber Roche sind 2023 schwach gelaufen und dürften daher kurz vor Jahresende von institutionellen Anleger wie Portfolioverwaltern verkauft werden. Beim so genannten "Window Dressing" versuchen zum Beispiel Fondsverwalter, die eigene Bilanz nach aussen besser aussehen zu lassen, indem sie schwach gelaufene Titel verkaufen und besser gelaufene stattdessen erwerben. Generell sei die Bereitschaft für Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt derzeit sehr ausgeprägt. Vor diesem Hintergrund verlor der SMI 0,4 Prozent auf 11.114 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 12,22 (zuvor: 11,96) Millionen Aktien. Belastet von einer Abstufung auf "Reduzieren" von "Kaufen" durch Baader gaben Partners Group 1,3 Prozent ab. Europaweit standen Reederei- und Logistikwerte unter Druck. Wegen der zunehmenden Zahl von Überfällen durch Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer war der Schiffsverkehr weitgehend eingestellt worden. Nun erwogen manche Branchenunternehmen wie Moeller Maersk eine Wiederaufnahme. Kühne+Nagel gaben 2,2 Prozent ab.
Europa
Nach der Weihnachtspause haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch mit kleinen Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 16.742 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte ebenfalls um 0,2 Prozent auf 4.529 Zähler zu. Eine leicht im Plus startende Wall Street konnte am Nachmittag keinen Impuls mehr setzen. Die Umsätze sind "zwischen den Jahren" extrem dünn. Spannend wird es die kommenden Tage. Nachdem die Aktienmärkte die vergangenen beiden Monate eine Rally hinlegten, bleibt abzuwarten, ob zu Beginn des Jahres 2024 erst einmal Gewinne mitgenommen werden. Denn die Stimmung ist in den Unternehmen teils deutlich vorsichtiger als bei den Anlegern. Bayer ging es um 2,3 Prozent nach oben. Die Aktie profitierte von einem günstigen Glyphosat-Urteil in den USA. Dort hat ein US-Gericht im Sinne des Pharmakonzerns entschieden. Im Handel wird dem Urteil allerdings keine allzu grosse Bedeutung beigemessen. Der Prozessausgang sei nur ein Etappensieg nach mehreren Niederlagen.
USA
Nach der kleinen Weihnachtsrally des Vortages hat sich die positive Grundstimmung an der Wall Street auch am Mittwoch dank deutlich gesunkener Rentenrenditen gehalten. Der feste Glaube an baldige Zinssenkungen hievte Dow-Jones-Index und Nasdaq-100 auf Allzeithochs. Doch mit Erreichen der Rekordstände ging den Indizes mehr und mehr die Luft aus. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 37.656 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite rückten um 0,1 Prozent bzw. 0,2 Prozent vor. abei wurden an der Nyse 1.548 (Dienstag: 2.152) Kursgewinner gezählt, denen 1.280 (690) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 84 (71) Titel. Der S&P-500 könnte die neunte Woche in Folge mit Kursgewinnen beenden, was seine beste Gewinnserie seit 2004 wäre, nachdem er 2023 bisher um 24,4 Prozent gestiegen ist. Tesla zogen um 1,9 Prozent an, laut einem Bericht plant der Elektroautokonzern eine Überarbeitung seines Modells Y in China. Die Titel der New York Times gewannen 2,8 Prozent. Der Verlag hat Microsoft und OpenAI wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen verklagt und damit einen Rechtsstreit über Technologien der generativen KI mit weitreichenden Folgen für die Zukunft der Zeitungsbranche losgetreten. Microsoft sanken um 0,2 Prozent. Cytokinetics schnellten um 82,6 Prozent auf ein 19-Jahreshoch dank positiver Studienergebnisse in die Höhe. Mit einem Kurssprung von 23,6 Prozent reagierten Coherus Biosciences auf die Zulassung einer weiteren Darreichungsform des Krebsmedikaments Udenyca durch die Gesundheitsbehörde FDA. Nach Aussetzung einer Studie durch die FDA brachen Iovance Biotherapeutics dagegen um 18,7 Prozent ein.
Asien
Die Börsen in Asien setzen ihre Gewinnserie am Donnerstag zumeist fort. Spekulationen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank und eine "sanfte Landung" der US-Wirtschaft animieren die Anleger zum Kauf von Aktien, wie Marktteilnehmer berichten. Der Composite-Index in Schanghai rückt um 1,2 Prozent vor, in Hongkong gewinnt der Hang-Seng-Index 2,0 Prozent. Gefragt sind neben Automobilaktien Immobilienwerte. Sie profitierten davon, dass die Städte Peking und Schanghai den Kauf privater Immobilien kürzlich erleichtert hätten.
Obligationen
Am US- Rentenmarkt, wo die Renditen auf Talfahrt gingen, wurden die Zinsspekulationen gespielt. Die Rendite der 10-jährigen Benchmark-Treasury sank auf 3,788% gegenüber 3,885% am Dienstag. Die zweijährige Rendite reduzierte sich von 4,339% am Dienstag auf 4,242%.
Analyse
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Citi senkt HSBC auf 880 (940) GBp – Buy