Von Mathieu VILLARD
Veröffentlicht am Thu, 28.12.2023 - 23:00
Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max werden auf möglicherweise lose Schrauben im Rudersteuerungssystem untersucht. Die US-Luftfahrtbehörde FAA überwacht die Inspektionen nach eigenen Angaben genau und kündigte an, bei der Entdeckung loser oder fehlender Teile zusätzliche Massnahmen in Betracht zu ziehen. Laut FAA (Federal Aviation Administration) hat Boeing die Betreiber der betroffenen Flugzeuge aufgefordert, bestimmte Zugstangen zu überprüfen, die die Ruderbewegung steuern. Der US-Flugzeughersteller habe die Inspektionen empfohlen, nachdem bei einer Routinewartung ein Bolzen mit einer fehlenden Mutter entdeckt worden sei. Boeing habe zudem eine Mutter gefunden, die bei einer nicht ausgelieferten Maschine nicht richtig angezogen gewesen sei.
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Belastet vom Höhenflug des Franken hat die schweizerische Börse am Donnerstag leichter geschlossen. Der SMI verlor 0,5 Prozent auf 11.058 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursverlierer und zwei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 12,68 (zuvor: 12,22) Millionen Aktien. Mit einem Abschlag von 1,6 Prozent zeigten sich UBS besonders schwach. Singapur hatte gegen die übernommene Credit Suisse eine Strafe von 3,9 Millionen Singapur-Dollar verhängt. Händler sprachen zwar von einer eher geringen Strafe, aber da die UBS-Aktie 2023 gut gelaufen sei, hätten Anleger die Nachricht zum Einstreichen von Gewinnen genutzt. Richemont (-1,2%) litten als Exportwert unter dem festen Franken. Unter den Nebenwerten büssten Julius Bär 0,6 Prozent ein, im Handel wurde auf den Zusammenbruch der Signa Gruppe verwiesen. Der Vermögensverwalter hatte unlängst ein Kreditrisiko eingeräumt und Rückstellungen gebildet. Docmorris verloren 0,2 Prozent und hielten sich damit besser als der Gesamtmarkt.
Europa
Europas Börsen haben am Donnerstag mit leichten Abgaben geschlossen. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 16.702 Punkte. Am deutschen Aktienmarkt wurde 2023 letztmals voll gehandelt, am Freitag endet der Handel bereits um 14.00 Uhr. Ein erneuter Angriff auf die 17.000er-Marke erscheint damit zunehmend unwahrscheinlicher. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,3 Prozent auf 4.515 Stellen nach unten, auch hier zeichnet sich ein Test der Jahreshochs nicht mehr ab. Impulsgeber waren Mangelware, das Handelsvolumen extrem dünn. Viele Akteure dürften "zwischen den Jahren" gar nicht mehr am Handel teilnehmen, andere sich zurückhalten und Risiken meiden nach dem sehr erfolgreichen Börsenjahr. Nachrichten aus den Unternehmen gab es praktisch nicht. Wie erwartet keine Akzente setzte die Bekanntgabe der wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen aus den USA, der Anstieg bewegte sich im Rahmen der Marktschätzungen. Redcare Pharmacy (-1,7%) waren 2023 einer der grossen Gewinner am deutschen Aktienmarkt. Anfang des Jahres waren sie noch für 44,54 Euro zu haben, zuletzt kostete die Aktie 132,05 Euro, ein Plus von gut 200 Prozent. Kurstreiber waren die Erwartungen an das E-Rezept, das nun im kommenden Jahr endlich durchstarten soll. Analysten sehen einen 55-Milliarden-Euro-Markt, in Europa dürften die Online-Apotheken Redcare Pharmacy sowie Doc Morris Hauptprofiteure sein.
USA
An der Wall Street haben Dow-Jones-Index und Nasdaq-100 am Donnerstag mit zwischenzeitlich kleinen Gewinnen weitere Allzeithochs erreicht. In den letzten Handelsminuten nahmen Anleger angesichts der luftigen Höhen dann aber Gewinne mit, die Indizes kamen zurück. Beim S&P-500 stand in diesem Jahr trotz eines Plus von über 24 Prozent ein Rekordhoch noch aus. Er notierte aber knapp darunter. Die Hoffnung auf eine Reihe von Zinssenkungen durch die US-Notenbank 2024 stützte tendenziell die Aktienmärkte auch am vorletzten Handelstag des Jahres. Etwas untermauert wurde diese Hoffnung der Börsianer von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hatte einen Tick deutlicher zugelegt als gedacht. Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 37.710 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stagnierten. Dabei wurden an der Nyse 1.713 (Mittwoch: 1.548) Kursgewinner gezählt, denen 1.108 (1.280) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 103 (84) Titel. Apple knüpften an ihre am Vortag begonnene Erholung an und legten um 0,2 Prozent zu. Der Technologieriese nahm den Verkauf seiner Uhren in den USA wieder auf, nachdem ein Gericht den im Patentstreit verhängten Einfuhrstopp temporär ausgesetzt hatte. Gewinnmitnahmen drückten Tesla um 3,2 Prozent, nachdem sich der Kurs des E-Autoherstellers seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt hatte. Mullen Automotive haussierten um 28,4 Prozent. Der E-Autohersteller hatte 50 weitere Lieferwagen an einen einzigen Kunden ausgeliefert und dafür 1,7 Millionen Dollar in Rechnung gestellt. Grand Canyon Education gaben 6,4 Prozent ab, nachdem die US-Wettbewerbsbehörde FTC den Universitätsbetreiber wegen irreführender Werbung verklagt hatte.
Asien
Kleinere Gewinnmitnahmen prägen am Freitag den Handel an vielen Börsen in Ostasien und Australien. Nachrichtenlage und Umsätze sind am letzten Handelstag des Jahres dünn. Von der Wall Street, die am Donnerstag wenig verändert geschlossen hat, kommen ebenfalls keine Impulse. In Tokio geht es mit dem Nikkei-225-Index um 0,5 Prozent nach unten. Seit Jahresbeginn hat der Index fast 30 Prozent zugelegt. In Schanghai gewinnt der Composite-Index 0,3 Prozent. Zwar hat sich der Index in den vergangenen Tagen erholt, doch ist die Jahresbilanz hier mit minus 4 Prozent negativ - wie schon in den beiden Jahren davor.
Obligationen
Im Blick standen gestern weiter die Anleiherenditen, die am Vortag unter Druck geraten waren und dem Aktienmarkt Unterstützung verliehen hatten. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen ist innerhalb weniger Monate mit der Zinssenkungsfantasie von über 5 Prozent auf etwa 3,8 Prozent gesunken. Am Donnerstag erholten sich die Renditen - die zehnjährige auf 3,84 Prozent. Auf eine Emission siebenjähriger Notes am Primärmarkt reagierten Anleihen mit Verlusten, die Renditen stiegen somit in der Folge.
Analyse
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