Von Mathieu VILLARD
Veröffentlicht am Tue, 02.01.2024 - 23:00
Die Niederlande haben den Export bestimmter Lithografiesysteme des Halbleiterausrüsters ASML, die für die Herstellung moderner Mikroprozessoren benötigt werden, nach China blockiert. Dies erfolgte, nachdem die USA ihre Ausfuhren beschränkt hatten. Wie der niederländische Konzern jetzt mitteilte, hat die niederländische Regierung kürzlich eine Exportlizenz für die Lieferung der Lithografiesysteme NXT:2050i und NXT:2100i im Jahr 2023 nach China teilweise widerrufen. Niederländische Halbleiterunternehmen benötigen seit September eine Genehmigung der Regierung, um bestimmte hochentwickelte Arten von Ausrüstung für die Chipherstellung ins Ausland zu verkaufen. Diese Vorschrift wurde eingeführt, nachdem niederländische, japanische und US-amerikanische Sicherheitsbehörden ein Abkommen zur Beschränkung solcher Exporte geschlossen hatten.
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Der schweizerische Aktienmarkt hatte vor dem Jahreswechsel ein eher bescheidenes Börsenjahr mit Aufschlägen beendet. Händler sprachen am vergangenen Freitag von letzten Positionsanpassungen in einem nachrichtenarmen und umsatzschwachen Umfeld. Vereinzelt könnte Window-Dressing eine Rolle gespielt haben. Grosse Anleger versuchen dabei die Bewertung ihrer Positionen noch etwas "aufzuhübschen". Dass der KOF-Konjunkturbarometer im Dezember etwas deutlicher als gedacht gestiegen war, setzte keine Akzente am eidgenössischen Markt. Der SMI gewann am letzten Handelstag des Jahres 0,7 Prozent auf 11.138 Punkte. Alle SMI-Werte schlossen im Plus, wobei Givaudan mit plus 1,2 Prozent vorn lagen und Alcon mit plus 0,2 Prozent das Schlusslicht bildeten. Umgesetzt wurden 13,4 (zuvor: 12,68) Millionen Aktien. Die einzelnen Kursbewegungen wurden als eher zufällig charakterisiert. Unter den Nebenwerten fielen Newron um 1,4 Prozent. Das Pharma-Unternehmen kommt mit seiner Schizophreniestudie voran, insofern sahen Händler keinen Zusammenhang zwischen Kurs und Nachricht. Nachdem der Kurs 2023 weit über 200 Prozent zugelegt hatte, dürften Anleger Kasse gemacht haben. Gut verlief das Jahr für die Aktionäre der UBS. Der Bankenwert stieg um 50,8 Prozent und führte damit das SMI-Tableau an. Die Übernahme der Credit Suisse belastete den Kurs somit letztlich nicht.
Europa
Wenig verändert haben sich die Kurse an Europas Börsen am Dienstag entwickelt. Es habe den Anschein, als ob die Anleger während der Weihnachtspause zu dem Schluss gekommen seien, dass sie in ihren Zinssenkungserwartungen für das laufende Jahr zu weit gegangen seien, hiess es bei Stonex. Viel hänge nun von den zur Veröffentlichung anstehender Konjunkturdaten in den kommenden Tagen ab. Der DAX gewann 0,1 Prozent auf 16.769 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,2 Prozent auf 4.513 nach unten. An den Anleihemärkten fielen die Kurse weiter, die Renditen stiegen also. Das drückte auch auf den Euro - die Einheitswährung fiel auf 1,0950 Dollar. Gestützt durch eine Sektorstudie der Bank of America (BoA) gelang auch Rüstungsaktien in dem Umfeld ein positiver Börsenstart 2024. Rheinmetall gewannen 4,3 Prozent, für Hensoldt ging es 2,4 Prozent nach oben, Babcock stiegen gleich 6,3 Prozent. Die BoA sieht gleich mehrere Möglichkeiten für eine Neubewertung angesichts des stärksten Verteidigungszyklus seit einer Dekade. Reederei-Aktien starteten fest ins neue Jahr. Nach einem erneuten Angriff der Huthi-Rebellen auf ein Containerschiff im Roten Meer hat A.P. Moller-Maersk (+6,4%) beschlossen, alle Fahrten durch das Gebiet für die folgenden 48 Stunden zu verschieben. Daneben hat die Reederei Hapag-Lloyd (+3,3%) mitgeteilt, die Passage durch das Rote Meer zunächst weiter zu meiden und ihre Schiffe aus Fernost weiter den Umweg rund um die Südspitze Afrikas fahren zu lassen. Anleger setzen wegen der erhöhten Risiken und längeren Schiffsrouten auf steigende Frachtraten.
USA
Die US-Aktien sind am Dienstag wenig schwungvoll in die erste Sitzung des Jahres gestartet. Der Dow-Jones-Index schloss gut behauptet bei 37.715 Punkten. Der S&P-500 gab 0,6 Prozent ab und der Nasdaq-Composite fiel um 1,6 Prozent. Schwache Daten aus China hatten Bedenken über den Zustand der Weltwirtschaft aufkommen lassen. Ausserdem nagten Zweifel, ob die Zinssenkungserwartungen des vergangenen Jahres nicht übertrieben waren. Anleger trennten sich daher vor allem von den 2023 rasant gestiegenen Technologiewerten. An der Nyse wurden 1.296 (Freitag: 782) Kursgewinner gesehen, denen 1.547 (2.057) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 59 (78) Titel. Angeführt wurde der Markt vom Pharmasektor, der die Erholung des vergangenen Jahrs nicht mitgemacht hatte und nun 1,8 Prozent zulegte. Die Aktien des Impfstoffherstellers Moderna sprangen um 13,2 Prozent nach der Hochstufung auf "Outperform" durch die Analysten von Oppenheimer. Die Titel hatten 2023 kräftig Federn gelassen, weil der Umsatz mit Covid-19-Impfstoffen einbrach. Oppenheimer sieht jedoch Chancen in anderen Produkten. Eine Abstufung auf "Underweight" durch Barclays drückte den Apple-Kurs um 3,6 Prozent. Tesla (kaum verändert) zeigten sich wenig beeindruckt davon, dass der chinesische Wettbewerber BYD im vierten Quartal 2023 erstmals mehr E-Autos verkauft hat als der US-Hersteller, der mit seinen Verkaufszahlen die Konsenserwartung übertraf. Die Verkaufszahlen von Rivian (-10,1%) enttäuschten derweil.
Asien
Die ostasiatischen Aktienmärkte folgen am Mittwoch der schwachen Vorgabe der Wall Street. Auch in Sydney (-1,4%), wo der Handel bereits beendet ist, ging es deutlich abwärts.
Obligationen
Die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen legten am Dienstag zu, nachdem sie in den vergangenen Monaten nachgegeben hatten. Die Hauptursache für die steigenden Renditen sahen Marktteilnehmer in den abflauenden Zinssenkungserwartungen. Die Rendite der 10-jährigen US-Benchmark-Anleihe lag am Dienstag bei 3,944%, gegenüber 3,860% am vergangenen Freitag.
Analyse
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