Morning News

Neue Boeing-Probleme könnten Airbus stützen

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Sun, 07.01.2024 - 23:00

Thema des Tages

Nach der Notlandung einer Boeing 737 MAX 9 in den USA hat die US-Flugaufsichtsbehörde FAA für rund 170 Maschinen des Typs sofortige Inspektionen angeordnet. Die Maschine war in Portland gestartet und auf dem Weg nach Ontario in Kalifornien, als nach Angaben von Passagieren kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand herausflog. Daraufhin kehrte das Flugzeug um und legte rund 20 Minuten später in Portland eine Notlandung hin. Im Handel hält man es für möglich, dass die Airbus-Aktie von den neuen Boeing-Problemen profitieren könnte. Allerdings müsse abgewartet werden, ob der Vorfall größere Kreise ziehe.

Schweizer Aktien

Mit kleinen Verlusten hat sich der schweizerische Aktienmarkt am Freitag aus dem Handel verabschiedet. Überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten für Dezember hatten die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung der US-Notenbank weiter gedämpft. Unternehmensnachrichten waren erneut Mangelware. Das dürfte sich erst mit Beginn der Bilanzsaison ändern. Der SMI verlor 0,3 Prozent auf 11.186 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Das Volumen dünnte weiter aus: Umgesetzt wurden 14,89 (zuvor: 18,87) Millionen Aktien. Für einen Teil der Kursverluste machten Beobachter Gewinnmitnahmen verantwortlich. Wie an den Tagen zuvor trennten sich Anleger von den Überfliegern des vergangenen Jahres. Unter anderem verloren ABB 1,3 Prozent, Sika 0,7 Prozent und Partners Group ebenfalls 0,7 Prozent. Kühne + Nagel, die am Donnerstag von den rasant steigenden Seefrachtraten profitiert hatten, gaben nun um 0,9 Prozent nach. Novartis gewannen 0,6 Prozent. Der Pharmakonzern hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA die Genehmigung zur Herstellung seiner Radioligandentherapie Pluvicto im neuen Novartis-Werk in Indianapolis erhalten.

Internationale Märkte

Europa
Mit einer leicht negativen Tendenz, aber deutlich erholt von den Tagestiefs haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag den Handel beendet. Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 16.594 Punkte, im Tagestief stand der Index bei 16.449 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,2 Prozent auf 4.464 Punkte nach unten. Am Vormittag hatten neue Preisdaten für Bewegung gesorgt. Nach den deutschen Inflationsdaten vom Vortag wiesen auch die europäischen nach oben. Im Dezember ist die Rate wieder um 0,5 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent auf Jahressicht gestiegen, das hatten im Vorfeld Volkswirte erwartet. Doch der Rückgang der Teuerungsrate ohne die volatilen Preise für Energie, Nahrungs- und Genussmittel von 3,6 auf 3,4 Prozent zeigt, dass der unterliegende Preisauftrieb weiter nachgelassen hat. Besiegt ist für Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil die Inflation aber noch lange nicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihre Leitzinsen deutlich weniger senken als derzeit vom Markt erwartet. Die Commerzbank stufte die Markterwartungen von Leitzinssenkungen um insgesamt 150 Basispunkte bis Ende des Jahres als deutlich übertrieben ein. Sie rechnet nur mit Zinssenkungen von zusammen 75 Basispunkten. Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite war weiter dünn. Erste Impuls lieferte die Berichtssaison. So lag das organische Umsatzwachstum von Sodexo (+0,7%) im ersten Quartal nach Aussage der Analysten von Jefferies leicht über dem Konsens. Die unveränderte Jahresprognose für das organische Umsatzwachstum und die EBITA-Marge für 2024 stimmten mit dem vom Unternehmen zusammengestellten Konsens überein, so dass sich die Gewinnschätzungen pro Aktie wahrscheinlich nicht änderten.

USA
Die Wall Street hat den Handel am Freitag leicht im Plus beendet, nachdem neue Konjunkturdaten der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank einen neuerlichen Dämpfer verpasst hatten. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 37.466 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewannen 0,2 bzw 0,1 Prozent. Dabei wurden 1.547 (Donnerstag: 1.386) Kursgewinner gesehen, denen 1.278 (1.427) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 74 (98) Titel. Der US-Arbeitsmarktbericht (Payrolls) für Dezember überraschte positiv. Der Stellenaufbau im Dezember lag mit 216.000 über den erwarteten 170.000, was für einen weiterhin sehr robusten Arbeitsmarkt spricht. Statt eines Anstiegs verharrte die Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent. Allerdings hatten der ADP-Arbeitsmarktbericht und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Vortag starke Payrolls schon erwarten lassen. Exxon Mobil gewannen 0,3 Prozent. Der Öl- und Gaskonzern wird im vierten Quartal voraussichtlich Wertminderungen von bis zu 2,6 Milliarden US-Dollar in seinem Fördergeschäft verbuchen, die hauptsächlich auf stillgelegte Anlagen in Kalifornien zurückzuführen sind. Der Konzern rechnet ausserdem mit einem negativen Effekt auf die Fördererträge von 400 bis 800 Millionen Dollar aufgrund von Preisänderungen bei Flüssigkeiten. Es wird aber erwartet, dass Änderungen der Gaspreise einen positiven Effekt von 400 bis 800 Millionen Dollar auf die Erträge im Bereich haben werden. Costco Wholesale stiegen um 1,2 Prozent. Der Grosshändler hatte für Dezember Umsatzzahlen präsentiert, die im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 9,9 Prozent zeigten. Im November hatte der Anstieg 5,1 Prozent betragen.

Asien
Verluste querbeet zeigt der Blick auf die Börsen in Ostasien im Handelsverlauf am Montag. Mit Abstand am stärksten nach unten geht es in Hongkong, dort sackt der HSI um 2,1 Prozent ab. An den chinesischen Börsen wird befürchtet, dass die Inflations- und Handelsdaten, die im Laufe dieser Woche veröffentlicht werden, die anhaltende Schwäche der chinesischen Wirtschaft widerspiegeln werden, nachdem die Einkaufsmanagerindizes für Dezember schlecht ausgefallen waren.

Obligationen
JP Morgan senkt Ryanair-Ziel auf 28 (28,50) EUR – Overweight
UBS erhöht BASF-Ziel auf 59 (55) EUR – Buy
Bank of America erhöht Dürr auf Buy (Neutral) – Ziel 27 (21) EUR

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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