Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Sun, 14.01.2024 - 23:00
Der Vermögensverwalter Blackrock (+0,9%) hat im vierten Quartal sein verwaltetes Vermögen auf 10 Billionen US-Dollar gesteigert. Der Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Gewinn von 9,15 Dollar pro Aktie und übertrifft damit die Erwartungen der von Factset befragten Analysten von 8,73 Dollar pro Aktie. Blackrock kündigte ausserdem die Übernahme der Private-Equity-Gesellschaft Global Infrastructure Partners (GIP) für 12,5 Milliarden Dollar in bar und in Aktien sowie eine umfassende Umstrukturierung des Unternehmens an. Der weltgrösste Vermögensverwalter profitierte von der Rally an den US-Märkten und von Zuflüssen neuer Kundengelder in seine Anlageprodukte in Höhe von 96 Milliarden Dollar im Quartal. In den vergangenen beiden Jahren schwankte das von Blackrock verwaltete Vermögen stark und sank im Jahr 2022, als die Fed die Zinsen aggressiv anhob, auf knapp 8 Billionen Dollar. Sowohl im vierten Quartal 2021 als auch im vierten Quartal 2023 lag das verwaltete Vermögen bei rund 10,01 Billionen US-Dollar.
Mit Aufschlägen hat die Börse in der Schweiz den letzten Tag der Woche beendet. Der SMI gewann 0,7 Prozent auf 11.226 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursgewinner und drei -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 16,28 (zuvor: 16,89) Millionen Aktien. Partners Group gaben 0,6 Prozent nach. Der Vermögensverwalter enttäuschte mit seinen Zahlen zur Geschäftsentwicklung, etwa zu den Neugeldern. Dagegen tendierten die übrigen Finanzwerte freundlich, so etwa UBS (+1,2%) oder Zurich Insurance (+0,9%). Leichter notierten die Luxusgüterhersteller Swatch (-0,6%) und Richemont (-0,2%). Die am Vortag noch schwachen Schwergewichte Nestle und Roche erholten sich nun um 1,1 bzw. 0,7 Prozent. Novartis, die am Donnerstag nur leicht im Minus lagen, gewannen am Freitag 0,1 Prozent. Aber auch Zykliker zeigten Stärke, so ABB (+0,9%), Geberit (+1,6%) oder Holcim (+1,3%).
Europa
Nach günstigen US-Erzeugerpreise haben die europäischen Börsen am Freitag freundlich geschlossen. Der DAX gewann 1,0 Prozent auf 16.705 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,8 Prozent auf 4.476 Punkte zu. Gegenwind für die Börsen braute sich im Nahen Osten zusammen. So musste Tesla einen Teil der Produktion im Werk Grünheide für rund zwei Wochen stilllegen, weil Zulieferteile fehlen. Auch Volvo Cars unterbrach die Produktion in Gent wegen Lieferverzögerungen. Der Kurs gab um 2,8 Prozent nach. Dass die mehrheitlich im Besitz von Volvo Car und Geely befindliche Elektroautomarke Polestar bei den Absatzzahlen enttäuscht hatte, belastete zusätzllich. Die Geschäftsausweise von Bank of America, JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup lieferten einen eher negativen Impuls für den Sektor. Der europäische Bankensektor (+0,1%) hinkte dem breiten Markt hinterher, Deutsche Bank ermässigten sich um 1,2 Prozent. Die Airbus-Aktie stieg um 3,6 Prozent und markierte ein Rekordhoch. Der europäische Flugzeugbauer übertraf sein Auslieferungsziel im vergangenen Jahr deutlich. Luftfahrtaktien litten derweil unter einem schwachen Ausblick von Delta Air Line: Lufthansa sanken um 2 Prozent und IAG um 2,9 Prozent. Gegenwind verspürten Aktien der Luxusgüterhersteller schon seit Monaten. Burberry senkte nun die Prognose für das Geschäftsjahr 2024, nachdem die Nachfrage nach Luxusgütern während der wichtigen Vorweihnachtszeit im Dezember weiter abgenommen hatte. Für die Aktie ging es um 5,5 Prozent nach unten, Kering verbilligten sich um 1,2 Prozent und LVMH um 0,3 Prozent.
USA
Uneinheitlich hat die Wall Street den Freitag beendet. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent tiefer bei 37.593 Punkten. Er markierte im frühen Geschäft ein neues Allzeithoch bei 37.825 Punkten. Der S&P-500 gewann 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite stieg um 3 Punkte. Dabei wurden 1.542 (Donnerstag: 1.175) Kursgewinner gesehen, denen 1.284 (1.659) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 79 (69) Titel. Die Geschäftsausweise der Banken standen klar im Fokus der Anleger: JPMorgan Chase hat im vierten Quartal erheblich weniger verdient, auch wenn die Erwartungen des Marktes übertroffen wurden. Der Kurs gab um 0,7 Prozent ab. Bank of America verloren 1,1 Prozent. Der Finanzkonzern hat in der vierten Periode einen Gewinneinbruch um 56 Prozent zum Vorjahreszeitraum verbucht. Die Einnahmen fielen um 10 Prozent und damit deutlicher als gedacht. Der Gewinnrückgang ist auf einmalige Posten zurückzuführen. Eine ganze Reihe von negativen Sondereffekten hat im vierten Quartal bei der Citigroup zu einem Milliardenverlust geführt. Die Bank reagiert und treibt ihren mehrjährigen Umstrukturierungsplan voran. Bis Ende 2026 sollen rund 20.000 Stellen abgebaut werden - der Kurs gewann 1 Prozent. Wells Fargo (-3,3%) hat ihren Gewinn im vierten Quartal um 9 Prozent gesteigert und hat die Erwartungen getroffen. Unitedhealth hat im Schlussquartal Umsatz und Gewinn gesteigert und dabei die Erwartungen übertroffen. Allerdings lagen auch die medizinischen Kosten relativ zum Umsatz oberhalb der Erwartungen. Die Aktie notierte 3,4 Prozent schwächer. Ein gesenkter Ausblick liess die Aktie von Delta Air Lines um 9 Prozent abstürzen.
Asien
Die chinesischen Börsen in Schanghai (+0,3%) und Hongkong (-0,2%) bewegen sich kaum. Baidu brechen in Hongkong um über 10 Prozent ein. In Tokio stützt ein nachgebender Yen, der Nikkei-225 legt um 0,9 Prozent auf 35.908 Punkte zu. Mit der Erwartung steigender Frachtraten wegen der Lage im Roten Meer ziehen Reedereiwerte an. Kawasaki Kisen Kaisha gewinnen 9,5 Prozent, Mitsui O.S.K. Lines 5,3 und Nippon Yusen K.K. 4,5 Prozent. Der Kospi in Südkorea verliert mit den Raketentests im Norden 0,4 Prozent. Asiana Airlines steigen um 9,8 Prozent nach Berichten, die EU werde Übernahme von Asiana durch Korean Air Lines unter Auflagen absegnen. Korean Air Lines steigen um 2,4 Prozent.
Obligationen
Der freundliche Trend an der Schweizer Obligationenbörse hielt am Freitag an. Die Swapsätze entspannten sich und als Folge davon würden die Kurse der Zinspapiere etwas nach oben adjustiert, hiess es am Markt. Die Umsätze seien weiterhin ansprechend. Derzeit sei der Markt in einer guten Verfassung. Die Emissionswelle sei gut verdaut worden, heisst es. 2024 haben bisher 15 Emittenten Anleihen über knapp vier Milliarden Franken am hiesigen Kapitalmarkt platziert. Dabei dominierten ausländische (9) gegenüber den inländischen (6) Schuldnern. Kapitalmässig ist es dagegen umgekehrt. 2,3 Mrd. Fr. stammen aus dem Inland und 1,6 Mrd. aus dem Ausland. Gut 1,7 Mrd. entfallen auf die Pfandbriefbank (720 Mio. Fr.), Eidgenossenschaft (400 Mio. Fr.) und den Schokoladehersteller Barry Callebaut, der zwei Anleihen über 600 Mio. platziert hat. Zudem hat Banco Santander Chile laut Händlern mit 225 Mio. Fr. den drittgrössten Franken-Bond emittiert, den ein Schuldner aus Chile je in Franken aufgenommen habe. Zwischenzeitlich wurde die Rendite zweijähriger Eidgenossen mit 1,159% und jene der zehnjährigen mit 0,867% notiert.
Analyse
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