Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 30.01.2024 - 23:00
Beflügelt vom Boom bei Künstlicher Intelligenz und einer somit gestiegenen Nachfrage nach Cloud-Diensten hat Microsoft im vergangenen Quartal den Umsatz kräftig gesteigert. Die Erlöse kletterten auf Jahressicht um 18 Prozent auf 62 Milliarden US-Dollar für das Dezemberquartal. Microsoft selbst hatte für die drei Monate per Ende Dezember Erlöse von 60,4 bis 61,4 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Analysten hatten das Wachstum lediglich bei 16 Prozent gesehen. In den Quartalszahlen des Unternehmens sind die Ergebnisse des Videospielherstellers Activision Blizzard enthalten, dessen Übernahme durch Microsoft Ende des Quartals abgeschlossen worden war. Das Azure-Cloud-Geschäft des Unternehmens wuchs um 30 Prozent und übertraf damit die Analystenschätzungen von 27 Prozent. Hinter dieser Nachfrage stand das anhaltende Interesse an Cloud-KI-Diensten, die Microsoft im Rahmen seiner Partnerschaft mit Open AI, dem Startup hinter ChatGPT, in Angriff genommen hatte. Der Nettogewinn stieg im Quartal um 33 Prozent auf 21,9 Milliarden US-Dollar, die von FactSet befragten Analysten hatten mit einem Überschuss von nur 20,72 Milliarden Dollar gerechnet.
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Am schweizerischen Aktienmarkt hat sich am Dienstag auf Tagessicht nicht viel getan. Der SMI gewann 0,1 Prozent auf 11.443 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 16,87 (zuvor: 20,41) Millionen Aktien.Nach überzeugendem Geschäftsausweis der spanischen Bank BBVA waren europaweit Finanztitel gesucht. In der Schweiz zogen UBS (+1,3%), Partners Group (+3,1%) und Swiss Life (+1,4%) an. Letztere wurden durch einen positiven Analystenkommentar von Berenberg gestützt. Im Luxusgüter- und Uhrensektor kletterten Richemont und Swatch um 1,3 bzw. 0,9 Prozent. Die Schweiz hat im vergangenen Jahr und im Dezember mehr Uhren in alle Welt exportiert als in den jeweiligen Vergleichszeiträumen. Allerdings hatte sich der Wachstumstrend in der zweiten Jahreshälfte abgeschwächt. Im Schlussmonat stiegen die Exporte in die USA allerdings stärker als erwartet. Zurich Insurance ist mit dem Verkauf deutscher Lebensversicherungsaltbestände gescheitert. Die Viridium Gruppe wird den Kauf der "Zurich Life Legacy" in Deutschland nicht wie geplant abschliessen. Zurich strebe weiterhin an, eine Lösung für das Portfolio zu finden und werde "zu gegebener Zeit" Optionen prüfen. Der Kurs der Zurich Insurance gab 1,3 Prozent nach.
Europa
Die europäischen Börsen haben auch am Dienstag kleinere Aufschläge verzeichnet. Der DAX stieg um 0,2 Prozent auf 16.972 Punkte, damit hat er sowohl die 17.000er Marke als auch das Allzeithoch aus dem Dezember bei 17.003 Punkten weiterhin fest im Blick. Im Tageshoch hatte er die 17.000er Marke bereits fast erreicht. Der Euro-Stoxx-50 legte etwas deutlicher zu um gut 0,5 Prozent. haben BIP-Daten aus europäischen Ländern für das vierte Quartal keine Überraschungen gebracht. Die Daten unterstreichen unter anderem die Wachstumsschwäche in Deutschland. Die hiesige Wirtschaft ist im vierten Quartal wie erwartet um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Der Index der Nahrungsmittel- und Getränkeaktien fiel um 0,3 Prozent. Diageo stiegen um 0,7 Prozent, nachdem sie im frühen Geschäft noch etwa 5 Prozent abgegeben hatten. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis des Getränkekonzerns sind stärker als erwartet zurückgegangen. Belastet hat vor allem die schwache Entwicklung im Amerika-Geschäft, davor war aber bereits im November gewarnt worden.
USA
Die US-Börsen haben am Dienstag in Trippelschritten neue Rekordhochs markiert. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 38.467 Punkte, der S&P-500 verlor hingegen 0,1 Prozent - beide Indizes erklommen Allzeithochs. Der technologielastige Nasdaq-Composite gab 0,8 Prozent ab. Dabei wurden an der Nyse 1.371 (Montag: 1.976) Kursgewinner gezählt, denen 1.467 (872) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 71 (70) Titel. Marktteilnehmer nahmen wegen der Zinsaussagen der US-Notenbank am Mittwoch eine abwartende Haltung ein. Wie sehr der Markt an der Zinsfrage hing, demonstrierten positive Konjunkturdaten, die für einen kurzen Rücksetzer im Markt sorgten. Denn positive Daten standen der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen im Wege. UPS knickten um 8,2 Prozent ein. Der Paketlogistiker hatte Viertquartalszahlen unter Erwartung vorgelegt und auch mit dem Ausblick enttäuscht. Besser als erwartet schnitt General Motors ab, wenngleich der Streik der Gewerkschaft UAW im vergangenen Herbst und Verluste im Geschäft mit Elektroautos das Ergebnis belastet hatten. GM ist allerdings zuversichtlich, im laufenden Jahr einen höheren Gewinn zu erzielen. Für die GM-Aktie ging es um 7,8 Prozent nach oben. Wenig Euphorie entfachen Geschäftszahlen und Ausblick von Pfizer (-1,7%). Der Pharmahersteller hatte die Erlösprognosen verfehlt, seine Ziele für das laufende Jahr aber bekräftigt. Nach den jüngsten Schwierigkeiten mit der Boeing 737-9 Max zog der Konzern seinen Antrag auf eine Sicherheitsausnahme für die kürzeste Version des Fliegers zurück. Der Kurs ermässigte sich um 2,3 Prozent.
Asien
Uneinheitlich geht es am Mittwoch an den Börsen in Ostasien und in Sydney zu. In Hongkong geht es für den HSI um 1,2 Prozent nach unten, dort sorgt weiter das Urteil über eine Liquidation des wankenden Immobilienriesen Evergrande für Verunsicherung. Dazu hatte am Vortag das Immobilienunternehmen Hang Lung Group im Zuge der Zahlenvorlage mitgeteilt, dass seine Schuldenquote von 29,6 auf 32,7 Prozent gestiegen ist. Nach dem kräftigen Minus der Aktie am Vortag zeigt sie sich nun behauptet. China Evergrande sind derweil weiter ausgesetzt.
Obligationen
Mit den durch die Bank positiven Konjunkturdaten gerieten die US-Rentennotierungen zunächst unter Druck, vor allem am kurzen Ende des Marktes, der sensibler auf Zinserwartungen reagiert, stiegen die Renditen. Doch im späten Verlauf sanken die Renditen dann wieder. Die Zehnjahresrendite gab indes in Richtung 4 Prozent nach, nachdem das Finanzministerium mitgeteilt hatte, dass es im ersten Quartal weniger Kredite aufnehmen muss als der Markt befürchtet hatte.
Analyse
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