Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Sun, 04.02.2024 - 23:00
Wegen einer falschen Schriftgrösse muss Tesla bei 2,2 Millionen Autos nachbessern. Die zuständige Behörde NHTSA teilte mit, dass die Schriftgrösse bei Warnanzeigen kleiner als 3,2 Millimeter und damit zu klein sei. Der Rückruf betreffe Autos der Modellreihen X, S, 3, Y sowie bestimmte Cybertruck-Modelle. Zu kleine Warnhinweise könnten dazu führen, dass die Wahrnehmung durch den Fahrer beeinträchtigt wird, was das Risiko von Kollisionen erhöht, so die NHTSA.
Mit einem kleinen Plus hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Freitag beendet. Überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten dämpften die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank und liessen die Kurse von ihren Tageshochs zurückkommen. Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 11.240 Punkte. Im Tageshoch hatte der Index bei 11.301 Punkten gestanden. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und acht -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 19,12 (zuvor: 23,54) Millionen Aktien. Die Renditen der US-Staatsanleihen zogen in Reaktion auf die schwindenden Zinssenkungshoffnungen an, wovon Aktien der Finanzbranche profitierten. Der Kurs der UBS stieg um 2,6 Prozent. Für die Aktien der Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich ging es um bis zu 1,1 Prozent aufwärts. ABB (+1,3%) profitierten von Anschlusskäufen nach den überzeugenden Geschäftszahlen vom Vortag. Roche erholten sich um 0,3 Prozent. Die Titel waren am Donnerstag abverkauft worden, nachdem der Ausblick des Pharmakonzerns enttäuscht hatte. Unterstützung erhielt der SMI auch vom Indexschwergewicht Nestlé, dessen Kurs um 0,2 Prozent anzog. Lonza verbesserten sich um 0,6 Prozent. Die Aktie erhielt Rückenwind von den Analysten der Deutschen Bank, die sie auf "Buy" von "Hold" hochgestuft hatten.
Europa
Die Freude über das neue Rekordhoch im DAX bei 17.004,55 Punkten am Freitag hat nicht lange gehalten. Für Ernüchterung sorgten die US-Arbeitsmarktdaten. Die US-Wirtschaft hat im Januar 353.000 neue Stellen geschaffen und damit deutlich mehr als die prognostizierten 185.000, die Arbeitslosenquote ist mit 3,7 Prozent unter der Erwartung von 3,8 Prozent geblieben. Daneben sind die durchschnittlichen Stundenlöhne stärker als erwartet gestiegen. Die Daten zeichnen das Bild eines engen Arbeitsmarktes, was den Falken bei der Fed in die Hände spielt. Der DAX reduzierte sein Plus auf 0,4 Prozent und schloss bei 16.918 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,3 Prozent auf 4.653 Punkte. Der Euro fiel mit den steigenden Renditen am US-Anleihemarkt auf etwa 1,0785 Dollar zurück. Im DAX gewannen Zalando 1,7 Prozent. Die Aktie profitierte von der Steilvorlage von Amazon. Auch Aktien anderer Internetunternehmen lagen fest im Markt. Hellofresh legten um 2,5 Prozent zu. Trotz guter Geschäftszahlen gaben Eon 2,8 Prozent nach. Von Citi hiess es, am Markt sei bereits damit gerechnet worden, dass Eon die Prognosen schlagen würde. In den Blick rückt nun der Ausblick, der für den 13. März angekündigt ist.. Sehr fest zeigten sich Autoaktien. Der Stoxx-Subindex gewann 1,2 Prozent. Mercedes-Benz stiegen um 2 Prozent. Der freie Cashflow im Kerngeschäft erreichte im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen 11,3 Milliarden Euro. Die Konsenserwartung von Analysten lag laut dem Unternehmen bei 9,9 Milliarden Euro. Damit stabilisierte Mercedes-Benz auch die Stimmung in der gesamten Autobranche. Und hier standen mit dem jüngsten Chartausbruch VW im Blick. Die Citi-Analysten haben die Kaufempfehlung bekräftigt und das Kursziel auf 158 von 146 Euro erhöht. VW stiegen um 1,4 Prozent auf 119,80 Euro, das war der höchste Stand seit etwa einem halben Jahr. Renault lagen 2,6 Prozent höher, Volvo 1,6 Prozent. Porsche AG zogen um 4,2 Prozent an.
USA
Nach stark ausgefallenen Geschäftszahlen von Meta Platforms und Amazon haben die US-Börsen am Freitag kräftige Kursgewinne eingefahren, wobei Dow Jones, S&P-500 und Nasdaq-100 neue Rekordhochs erreichten. Die Aktien der beiden Technologieriesen zogen vor allem die Nasdaq-Indizes steil nach oben. Auch Apple hatte insgesamt besser abgeschnitten als von Analysten erwartet, allerdings war hier ein Haar in der Suppe, dass das Geschäft in China besser hätte laufen können. Die überraschend starken Arbeitsmarktdaten für Januar bremsten nur anfangs. Neben einem starken Stellenaufbau zeigte sich auch die separat erfasste Arbeitslosenquote besser als gedacht. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 38.654 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 1,1 bzw. 1,7 Prozent. An der Nyse wurden 975 (Donnerstag: 2.230) Kursgewinner gezählt, denen 1.889 (637) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 47 (54) Titel. Meta Platforms schossen in Reaktion auf die guten Geschäftszahlen um gut 20 Prozent nach oben. Die Facebook-Mutter kündigte erstmals eine Quartalsdividende an. Dazu lag der Umsatzausblick deutlich über den kursierenden Schätzungen. Amazon machten einen Satz um rund 8 Prozent. Der Onlineriese übertraf nach einem starken Weihnachtsgeschäft Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten. Der Ausblick auf das laufende Quartal fiel im Rahmen der Erwartungen aus. Apple schlossen nach anfangs deutlicheren Verlusten 0,5 Prozent niedriger. Der iPhone-Hersteller hat in seinem ersten Geschäftsquartal wieder ein kleines Umsatzwachstum verzeichnet, nachdem die Erlöse vier Quartale hintereinander zurückgegangen waren. Der Umsatz lag über den Erwartungen, aber die Prognosen des Konzerns fielen für das zweite Quartal nicht überzeugend aus, wie die Analysten von JP Morgan urteilten.
Asien
Nach dem Ausverkauf der US-Anleihen zum Wochenschluss im Zuge eines starken US-Arbeitsmarktes setzt sich die Schwäche am Rentenmarkt am Montag fort. In der Folge steigt der Nikkei-225 um 0,7 Prozent auf 36.402 Punkte. Automobilwerte zählen zu den Marktstützen: Mazda Motor gewinnen beispielsweise 3,5 Prozent. Steigende Marktzinsen verhelfen auch Finanztiteln zu einem Schub. Mitsubishi UFJ Financial ziehen um 2 Prozent an. Die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen legt um 5,5 Basispunkte auf 0,710 Prozent zu.
Obligationen
Dass der Markt Zinssenkungsfantasie auspreiste, liess sich am Rentenmarkt besonders deutlich ablesen. Mit den Renditen ging es steil nach oben.
Analyse
BoA erhöht Easyjet-Ziel auf 730 (690) p – Buy
UBS erhöht Vontobel-Ziel auf 58 (56) CHF – Neutral
UBS senkt ING-Ziel auf 16,30 (17,10) EUR – Buy
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