Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Mon, 05.02.2024 - 23:00
Caterpillar hat im vierten Quartal von einer soliden Nachfrage nach Maschinen für die Bereiche Energie und Transport sowie von höheren Preisen profitiert. Die Aktie zog im vorbörslichen Handel um 3,3 Prozent an. Der Nettogewinn stieg im Schlussquartal auf 2,7 Milliarden US-Dollar von 1,4 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Zu dem kräftigen Anstieg trug auch bei, dass sich eine Abschreibung aus dem Vorjahreszeitraum nicht wiederholte. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 5,23 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 4,76 Dollar gerechnet. Der Umsatz legte wie von den Beobachtern erwartet um 2,8 Prozent auf 17,1 Milliarden Dollar zu. Im Segment Energie und Transport kletterte er um 12 Prozent, während er im Segment Bau um 5 Prozent nachgab.
Der Schweizer Aktienmarkt hat zum Wochenstart seitwärts tendiert. Der SMI gewann 0,3 Prozent auf 11.274 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und 6 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen Richemont. Umgesetzt wurden 17,92 (Freitag: 19,12) Millionen Aktien. Tagessieger im SMI waren Lonza. Nach einer Citi-Kurszielerhöhung auf 515 von 475 Franken - bei bestätigter Kaufempfehlung - ging es für die Aktie um 3,2 Prozent auf 444,30 Franken nach oben. Das Schwergewicht Nestlé verteuerte sich um 1,5 Prozent. Hier stützte die Nachricht, dass die französische Tochter ihre Buitoni-Pizzafabrik an Italpizza verkauft. Damit konnte eine Schliessung verhindert werden. Novartis gingen 0,6 Prozent höher aus dem Tag. Der Kurs hatte sich im Handelsverlauf weitestgehend unbewegt von einer Reuters-Nachricht gezeigt, dass Novartis angeblich das deutsche Biotechunternehmen Morphosys übernehmen will. Die Morphosys-Aktie war darauf um über 36 Prozent gestiegen. Novartis soll sich angeblich gegen den US-Arzneimittelhersteller Incyte durchgesetzt haben, der ebenfalls ein Auge auf Morphosys geworfen haben soll. Sowohl Novartis als auch Incyte sind Partner des Biotechnologiekonzerns aus München. Das dritte SMI-Schwergewicht Roche rangierte mit einem Minus von 1,5 Prozent ganz am Ende. Sowohl die Deutsche Bank als auch Stifel haben ihre Kursziele gesenkt, nachdem Roche in der vergangenen Woche mit einem enttäuschenden Ausblick aufgewartet hatte.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag kaum verändert geschlossen. Den jüngsten Abverkauf an den Anleihemärkten steckten Risiko-Assets wie Aktien gut weg. Der DAX schloss mit 16.904 Punkten 0,1 Prozent niedriger und hat damit das Rekordhoch vom Freitag fest im Blick. Der Euro-Stoxx-50 beendete den Handel kaum verändert bei 4.655 Punkten. Für die Aktie der italienischen Unicredit ging es um gut 8 Prozent nach oben, JP Morgan attestierte starke Geschäftszahlen. Das Nettobetriebsergebnis sei 33 Prozent besser als vom Markt veranschlagt ausgefallen, hiess es am Markt. Treiber seien höhere Einnahmen und niedrigere Abschreibungen gewesen. Die Nettozinseinnahmen seien 4 Prozent, die Gebühren 1 Prozent besser ausgefallen - das Handelsergebnis gar 24 Prozent. In der Folge habe die Bank den Ausblick für das Nettoergebnis in diesem Jahr angehoben. Zudem strichen die Analysten die geplanten Ausschüttungen positiv heraus. Um 5,0 Prozent ging es dagegen für die Nordea-Aktie nach schwachen Viertelquartalszahlen nach unten. Der Vorsteuergewinn ist laut der Citigroup 11 Prozent unter den Konsensschätzungen geblieben, die Einnahmen 4 Prozent darunter. Zugleich liegt die Kostenseite 5 Prozent über den Prognosen. Santander notierten 5 Prozent im Minus und Lloyds verloren 1 Prozent. Belastend wirkte hier ein Artikel in der FT, demzufolge beide Kreditinstitute gegen Iran-Sanktionen verstossen haben sollen. Laut dem Bericht sollen die Banken über den Umweg britischer Firmen Konten eingerichtet haben, die es dem Land ermöglicht haben, Finanztransaktionen zu tätigen.
USA
Der fortgesetzte kräftige Anstieg der US-Marktzinsen hat am Montag die Kauflaune für Aktien gebremst. Auslöser des jüngsten Satzes nach oben bei den Zinsen war der unerwartet stark ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für Januar. Dazu kam der Einkaufsmanagerindex (ISM) des US-Dienstleistungsgewerbes im Januar. Er übertraf die Erwartungen deutlich und signalisiert somit Wachstum. Beides spricht eher gegen baldige Zinssenkungen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent tiefer mit 38.380 Punkten. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes gaben um 0,3 bzw. 0,2 Prozent nach. Bei den Einbussen dürften auch Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben, nachdem die Indizes am Freitag Rekordniveaus erreicht hatten. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 566 (Freitag: 975) Kursgewinner und 2.301 (1.889) -verlierer. Unverändert schlossen 39 (47) Titel. Am Aktienmarkt bewegte die Bilanzsaison. McDonald's sanken um 3,7 Prozent und belasteten damit massgeblich den Dow. Die Schnellrestaurantkette steigerte zwar den Gewinn stärker als angenommen, allerdings bremste der Krieg in Nahost das Wachstum, weshalb der Umsatz flächenbereinigt weniger stark stieg als erwartet. Neue Mängel am Problemflugzeug 737 Max drückten den Boeing-Kurs um 1,3 Prozent. An einigen Flugzeugrümpfen wurden falsch gebohrte Löcher entdeckt. Dow-Tagessieger waren Caterpillar mit einem Plus von 2,0 Prozent. Der Markt honorierte damit einen überraschend deutlichen Gewinnanstieg im vierten Quartal des Maschinenbauers.
Asien
An den asiatischen und australischen Börsen fallen die chinesischen Märkte am Dienstag wieder einmal aus dem Rahmen. Während die Aktienmärkte mehrheitlich wegen des fortgesetzten Auspreisens baldiger Zinssenkungen in den USA zur Schwäche neigen, steigen die Kurse in China nach den angekündigten Stützungsmassnahmen staatlicher Stellen. Unter anderem will ein nationaler Fonds seine Beteiligungen an börsennotierten Fonds ausbauen. Der Schanghai-Composite legte im späten Geschäft um 2,7 Prozent und der HSI in Hongkong um 3,7 Prozent zu. Pharmatitel zählen zu den festesten Werten, Jiangsu Hengrui Medicine springen um 7,5 Prozent nach oben, aber auch Technologietitel sind gesucht. Der Technologiesubindex im HSI gewinnt 4,2 Prozent - Alibaba 6,8 Prozent.
Obligationen
Auf dem US-Anleihemarkt gaben die Treasuries deutlich nach und setzten damit den Ausverkauf vom vergangenen Freitag fort. Infolgedessen stieg die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Note, die sich entgegengesetzt zu ihrem Kurs bewegt, um 13,1 Basispunkte auf 4,164 %.
Analyse
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