Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 06.02.2024 - 23:00
BP hat im Schlussquartal und Gesamtjahr rückläufige Gewinne verbucht, aber dabei die Markterwartungen übertroffen. Ein Jahr zuvor hatte BP wie viele andere Öl- und Gaskonzerne Rekordgewinne abgeliefert und dabei davon profitiert, dass die steigende Energienachfrage nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine die Preise in die Höhe getrieben hatte. Dies war nun anders. Darüber hinaus kündigte der Energiekonzern Aktienrückkäufe und eine höhere Dividende an. Der britische Energiekonzern will in den ersten drei Monaten des Jahres Aktien im Wert von 1,75 Milliarden Dollar zurückkaufen, im ersten Halbjahr insgesamt für 3,5 Milliarden Dollar. Für das abgelaufene Jahr sollen Aktionäre eine Dividende von 28,42 Cent je Aktie erhalten, im Vorjahr waren es 24,082 Cent. BP meldete für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinn von 13,84 Milliarden US-Dollar zu Wiederbeschaffungskosten - eine ähnliche Kennzahl wie der Nettogewinn, den die US-Ölkonzerne ausweisen.
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Ein deutliches Kursminus der UBS-Aktie hat am Dienstag den Leitindex SMI der Schweizer Börse in Schach gehalten. Das UBS-Papier verbilligte sich um 4,4 Prozent auf 24,56 Franken, nachdem Aufwendungen für die Integration der Credit Suisse und Verluste aus der Beteiligung am Börsenbetreiber Six der Bank im vierten Quartal einen Verlust beschert hatten. Dass für das Gesamtjahr ein Rekordgewinn anfiel, war einem massiven Buchgewinn aus der Notübernahme der Credit Suisse zu verdanken. Eine erhöhte Dividende und die Absicht, weitere Aktien zurückzukaufen, stützten den Kurs nicht. Laut den Analysten von Barclays kamen die Vorteile der Credit-Suisse-Integration noch nicht voll zum Tragen. Die Analysten von Citi reagierten mit einer Kurszielsenkung auf 28 von 30 Franken auf die Neuigkeiten der UBS. Der bereinigte Gewinn habe den Konsens um rund 10 Prozent verfehlt. Der SMI verlor 0,3 Prozent auf 11.245 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber, unverändert schlossen nur Kühne + Nagel. Umgesetzt wurden 28,15 (Montag: 17,92) Millionen Aktien. Gebremst wurde der SMI daneben vom Schwergewicht Nestlé, das sich um 0,7 Prozent verbilligte. Kursmässig erneut wenig auffällig zeigten sich Novartis. Sie gaben um 0,3 Prozent nach.
Europa
Europas Börsen haben am Dienstag mit kräftigen Aufschlägen geschlossen. Der DAX markierte bei 17.049,52 Punkten ein neues Allzeithoch. Positive Vorgaben von der Wall Street stützten, genauso wie eine insgesamt positiv verlaufende Berichtssaison sowie Konsolidierungsfantasie im Biotechsektor. Zuletzt falkenhafte Töne seitens der US-Notenbank wurden mithin ignoriert. Der DAX gewann 0,8 Prozent auf 17.033 Punkte. Sollte sich der Ausbruch über die 17.000er-Marke als nachhaltig erweisen, sieht HSBC als nächstes Anlaufziel 17.410 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückte 0,8 Prozent auf 4.691 Stellen vor. An den Anleihemärkten ging es mit den Kursen nach oben, was ein zusätzliches Kaufargument für die Börsen lieferte. Infineon gaben indes um 3 Prozent nach. Wie bei anderen Branchenunternehmen schwächelt der globale Halbleiterzyklus jenseits des Autosektors. Die Jahresprognose wurde daraufhin angepasst, was jedoch nicht überrasche, hiess es im Handel. Die Umsatzerwartung senkte Infineon auf 16 nach zuvor 17 Milliarden Euro. RWE verloren 2,7 Prozent. Laut den Stifel-Analysten meiden ESG-Investoren die Aktie oder fordern zumindest einen Bewertungsabschlag. Kohle und Braunkohle machten rund 20 Prozent des RWE-Portfolios aus und verhinderen den Eintritt neuer Investoren. Bechtle legten nach Vorlage von Jahreszahlen 2023 um 3,4 Prozent zu. Der Gewinn ist im Einklang mit dem Umsatz gewachsen. Aurubis schlossen nach Quartalszahlen um 0,1 Prozent höher.
USA
Ohne klare Richtung haben sich die US-Börsen am Dienstag gezeigt. Zum Ende des Handels lagen sie leicht im Plus. Der Dow-Jones-Index ging 0,4 Prozent höher aus dem Tag mit 38.521 Punkten. Der S&P-500 legte um 0,2 Prozent zu, die Nasdaq-Indizes hinkten etwas hinterher und tendierten uneinheitlich. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.986 (Montag: 566) Kursgewinner und 860 (2.301) -verlierer. Unverändert schlossen 50 (39) Titel. Positive Impulse von der Zinsfront hatten im Handelsverlauf dafür gesorgt, dass sich die Indizes von den Tagestiefs lösten und es zuletzt teils sogar noch in positives Terrain schafften. Am Aktienmarkt sorgten in erster Linie Quartalszahlen für Bewegung. Palantir Technologies schossen um fast 31 Prozent nach oben. Das Softwareunternehmen wuchs im vierten Quartal überraschend stark. Auch der Chiphersteller NXP Semiconductors schnitt besser ab als erwartet, was der Aktie zu einem Plus von 0,9 Prozent verhalf. Coherent machten einen Satz um gut 17 Prozent nach oben. Der Hersteller von Lasern und Halbleitern übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes. Dupont de Nemours reagierten mit einem Kursplus von 7,4 Prozent auf die Quartalszahlen, nachdem das Chemieunternehmen erst vor zwei Wochen vor schwächer ausfallenden Zahlen gewarnt hatte. Auf bereinigter Basis schnitt Dupont beim Gewinn besser als erwartet ab. Dazu will das Unternehmen weitere Aktien zurückkaufen und die Schlussdividende für 2023 erhöhen.
Asien
An den ostasiatischen und australischen Börsen setzt sich am Mittwoch im späten Geschäft mehrheitlich eine positive Tendenz durch. Nach der Ankündigung von Stützungskäufen durch staatliche Fonds in China, setzen Anleger offenbar auf ein Mehr an Unterstützung in der Volksrepublik. Es machen Berichte die Runde, dass sich chinesische Behördenvertreter mit Präsident Xi Jinping getroffen haben sollen, um weitere unterstützende Massnahmen zu erörtern. Die chinesische Wertpapieraufsicht wolle mehr staatlich unterstützte Fonds ermutigen, am lokalen Markt zu kaufen. Die strukturellen Probleme des Landes würden so einfach ausgeblendet, heisst es am Markt.
Obligationen
Nach den beiden vorangegangenen Tagen mit stark gestiegenen Renditen am US-Anleihemarkt kam es nun zu einer moderaten Gegenbewegung.
Analyse
BoA erhöht Unicredit-Ziel auf 35 (32) EUR – Buy
JPM senkt Ziel Volvo Car auf 43 (50) SEK – Neutral
UBS senkt Roche-Ziel auf 248 (262) CHF – Neutral
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.