Von Mathieu VILLARD
Veröffentlicht am Wed, 07.02.2024 - 23:00
Alibaba hat in seinem dritten Geschäftsquartal ein schwaches Umsatzwachstum und einen Gewinneinbruch verzeichnet. Der chinesische E-Commerce-Riese führte dies auf Veränderungen bei den Kapitalbeteiligungen und Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Supermarktbetreiber Sun Art und dem Videoportal Youku zurück, erhöhte aber trotzdem sein Aktienrückkaufprogramm um 25 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg im Zeitraum Oktober bis Dezember um 5 Prozent auf umgerechnet 36,67 Milliarden US-Dollar, wie die Alibaba Group Holding mitteilte. Der den Stammaktionären zurechenbare Nettogewinn brach allerdings um 69 Prozent auf 2,03 Milliarden Dollar ein. "Unsere oberste Priorität ist es, das Wachstum unserer Kerngeschäfte, E-Commerce und Cloud Computing wieder anzukurbeln", sagte CEO Eddie Wu. "Wir werden verstärkt investieren, um das zentrale Nutzererlebnis zu verbessern, das Wachstum von (den E-Commerceplattformen) Taobao und Tmall Group voranzutreiben und die Marktführerschaft im kommenden Jahr zu stärken."
Mit einem leichten Minus hat der schweizerische Aktienmarkt zur Wochenmitte den Handel beendet. Erneut bremste die UBS-Aktie den Gesamtmarkt. Nach dem kräftigen Abschlag vom Dienstag ging es für die Papiere gestern um weitere 2,7 Prozent nach unten, womit sie den schwächsten Wert im SMI stellten. Die Aufwendungen für die Integration der Credit Suisse und Verluste aus der Beteiligung am Börsenbetreiber SIX hatten der UBS im vierten Quartal einen Verlust beschert. Die Stimmung für Aktien ist übergeordnet aber unverändert gut, für die Einzelwerte liefert vor allem die Berichtssaison die Impulse. Störfeuer von der internationalen Nachrichtenlage gibt es keine. Zudem hat sich der Markt damit abgefunden, dass sich der Beginn der Zinssenkungen der Notenbanken weiter nach hinten verschieben dürfte. Der SMI reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 11.210 Punkte und schloss damit nur knapp über seinem Tagestief. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursverlierer und 10 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 26,70 (zuvor: 28,15) Millionen Aktien. Auch die Abgaben bei den Index-Schwergewichten Nestlé (-0,8%) und Roche (-1,0%) belasteten den Markt. Die Holcim-Aktie verbesserte sich gegen den Trend um 0,2 Prozent.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch mit Abgaben geschlossen. Der DAX gab 0,7 Prozent auf 16.922 Punkte nach, belastet von der Schwäche der Deutschen Post nach einer Platzierung. Die Deutsche Post verloren 5,2 Prozent auf 42,09 Euro und waren eines der Schlusslichter im DAX. Auf den Kurs drückte, dass die staatseigene KfW 50 Millionen Aktien zu einem Preis von je 43,45 Euro an institutionelle Investoren verkauft hat. Nach Abschluss der Transaktion bleibt die KfW mit einem Gesamtanteil von ca. 16,5 Prozent die grösste Aktionärin. Händler gewannen der Platzierung aber auch Positives ab, weil dadurch der Streubesitz steigt und möglicherweise auch das Gewicht im DAX. Ein kleines Kursfeuerwerk brannte der Börsenneuling Renk ab. Die Aktie ging mit 19,65 Euro und 31 Prozent über dem Platzierungspreis von 15 Euro aus dem Handel. Der Euro-Stoxx-50 hielt sich mit Verlusten von 0,3 Prozent auf 4.679 Punkte etwas besser. Am Anleihemarkt tat sich wenig. Banken wurden am Berichtstag gemieden: Deutsche Bank fielen um 5,6 Prozent und die Commerzbank um 3,4 Prozent. Nachdem es am Dienstagnachmittag kurstreibende Übernahmespekulationen gegeben hatte, lieferte Qiagen nun Quartalszahlen ab. Der Umsatz fiel 1 Prozent über dem Konsens aus, der Gewinn übertraf die Erwartung ebenso knapp. Der Ausblick lese sich leicht konservativ und könnte beim Umsatz eine Konsenskorrektur um 1 bis 2 Prozent nach unten bedeuten, so die Analysten von Jefferies. Nach volatilem Verlauf schlossen Qiagen 2,3 Prozent leichter, belastet durch Konsolidierungsfantasie.
USA
Mit Aufschlägen hat die Wall Street zur Wochenmitte den Handel beendet. Dabei markierten der S&P-500 sowie der Nasdaq-Composite und der Nasdaq-100 neue Rekordhochs. Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 38.677 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,8 Prozent zu und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,9 Prozent nach oben. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.384 (Dienstag: 2.043) Kursgewinner und 1.445 (809) -verlierer. Unverändert schlossen 78 (59) Titel. Den Takt gab weiter die Berichtssaison vor. So verbesserten sich Ford um 6,0 Prozent. Der Automobilkonzern hat überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt und zudem einen optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben. Starke Zahlen und einen ermutigenden Ausblick hat auch der Fahrdienstvermittler Uber (+0,3%) vorgelegt. Allerdings hat sich der Aktienkurs im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, so dass hier vereinzelt Gewinne mitgenommen wurden. Amgen (-6,4%) hat zwar mit den Quartalszahlen überzeugt, weniger jedoch mit dem Ausblick. Als durchwachsen wurden die Zahlen von Gilead (-4,2%) bezeichnet. Für die Snap-Aktie ging es nach Zahlen sogar um über 30 Prozent nach unten.
Asien
Angeführt von der Börse in Tokio geht es an den asiatischen und australischen Börsen heute überwiegend aufwärts. Mit deutlichen Abgaben (-1,4%) sticht Hongkong heraus. Die chinesischen Börsen führen seit Tagen ein Eigenleben, seit staatliche Stellen und Fonds jüngst Käufe am Aktienmarkt angekündigt hatten.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt erholten sich die Renditen etwas von den jüngsten deutlichen Verlusten und verzeichneten leichte Aufschläge. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 1,6 Basispunkte auf 4,12 Prozent.
Analyse
UBS senkt Aurubis-Ziel auf 90 (92) EUR – Buy
Citi senkt UBS-Ziel auf 28 (30) CHF – Buy
BoA senkt Sodexo-Ziel auf 89 (120) EUR – Buy