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Michelin-Überraschung zieht Reifenhersteller nach oben

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 13.02.2024 - 23:00

Thema des Tages

Kräftig nach oben ging es bei Michelin nach ihren neuen Geschäftszahlen. Sie stiegen um 7 Prozent und zogen auch andere europäische Reifgenhersteller wie Continental und Pirelli nach oben. Bei Michelin hatte vor allem ihre Gewinnstärke überrascht und wurde durch ein Aktienrückkaufprogramm getoppt. Die Analysten der Citi sehen den operativen Gewinn rund 9 Prozent über dem Konsens. Michelin will innerhalb von zwei Jahren eigene Aktien für 1 Milliarde Euro zurückkaufen. Die Franzosen haben trotz eines Umsatzrückgangs 2023 starke Ergebnisse erzielt. Das operative Ergebnis stieg im vergangenen Jahr auf 3,57 Milliarden Euro - ein Rekordwert - gegenüber 3,40 Milliarden Euro im Vorjahr.

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Schweizer Aktien

Der schweizerische Aktienmarkt ist am Dienstagnachmittag stärker unter Druck geraten. Der SMI verlor 0,3 Prozent auf 11.143 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursverlierer und 8 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 19,85 (Montag: 15,14) Millionen Aktien. Begünstigt durch gestiegene Marktzinsen legten Swiss Re und Zurich Insurance um 1,5 bzw. 0,9 Prozent zu, Swiss Life stiegen um 0,1 Prozent. Swisscom (+0,7%) wurden gestützt davon, dass sich das Unternehmen mit den Sozialpartnern über Lohnerhöhungen geeinigt hat, womit der Tarifstreit ausgestanden ist. Besser als der Gesamtmarkt liefen auch die defensiven Schwergewichte Roche (+0,4%) und Novartis (+0,4%). Belastet von gestiegenen Marktzinsen fielen im Bausektor Geberit um 1,9 Prozent. Verkauft wurden auch Technologiewerte, die als besonders anfällig für höhere Zinsen gelten. Während sich der einzige SMI-Technologiewert Logitech (+0,6%) dem entziehen konnte, ging es in der zweiten Reihe für AMS-Osram um 3,2 Prozent nach unten. Auch Comet (-1,8%), Inficon (-1,2%) und U-Blox (-1,8%) gaben nach. Basilea stiegen nach positiven Geschäftszahlen um fast 9 Prozent.

Internationale Märkte

Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag deutlich niedriger geschlossen. Auslöser waren die US-Verbraucherpreise für Januar. Sie sind auf Jahressicht um 3,1 Prozent gestiegen. Gegenüber Dezember (3,4%) ist das zwar ein Rückgang, Ökonomen hatten aber mit 2,9 Prozent eine stärkere Abkühlung erwartet. Ähnlich sieht es für die Kernrate aus. Der DAX fiel um 0,9 Prozent auf 16.881 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 1,2 Prozent auf 4.688. Am Aktienmarkt wiesen die als besonders zinsempfindlich geltenden Aktien aus dem Technologie- und dem Immobiliensegment die grössten Verluste auf. Ihre Stoxx-Subindizes verloren 2,7 bzw. 2,4 Prozent. Siltronic verloren 4,1 Prozent, nachdem der am Vorabend vorgestellte Ausblick auf 2024 enttäuschte. Er liege signifikant unter den Markterwartungen, so die Citi-Analysten. Ursache seien weiter volle Lager auf Kundenseite und entsprechend geringe Kundennachfrage. Tui konnten Anfangsgewinne im dem schwachen Gesamtmarktumfeld nicht halten und schlossen 0,1 Prozent niedriger - trotz guter Geschäftszahlen. Das operative Ergebnis erreichte 6 Millionen Euro, während Analysten im Konsens einen Verlust von rund 64 Millionen geschätzt hatten. Thyssenkrupp Nucera (+4,7%) hat im Auftaktquartal 2023/24 dank stark wachsender Geschäfte mit Wasserstoffanlagen den Umsatz um etwas mehr als ein Drittel gesteigert, wegen der planmässig höheren Kosten für den Aufbau des Geschäfts aber einen kleinen Verlust gemacht. Die Citigroup sprach von guten Wachstumsaussichten.

USA
Ein unerwartet deutlicher Anstieg der US-Verbraucherpreise im Januar hat am Dienstag die Rekordjagd an der Wall Street beendet. Auf Jahressicht war der Preisanstieg über der Erwartung ausgefallen, auch in der Kernrate fiel die Teuerung höher als veranschlagt aus. Für die Spekulation auf bald sinkende Zinsen war das Gift. Am Zinsterminmarkt sank die eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine erste Senkung im Mai weiter auf etwa 36 Prozent. Vor den Preisdaten hatte sie noch bei 60 Prozent gelegen. Für März betrug sie nun praktisch null. "Derzeit ist der Juni die wahrscheinlichste Fed-Sitzung für die erste Zinssenkung", merkte Analystin Michelle Cluver von Global X an. Der Dow-Jones-Index sank um 1,4 Prozent auf 38.273 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite büssten 1,4 bzw. 1,8 Prozent ein. Die Nasdaq-Indizes gelten aufgrund der oft hohen Bewertungen der vielen enthaltenen Technologie- und Wachstumswerte als besonders zinsempfindlich. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 220 (Montag 2.218) Kursgewinner und 2.642 (631) -verlierer. Unverändert schlossen 34 (65) Titel. Unter den Einzelwerten zeigten sich Coca-Cola 0,6 Prozent leichter. Der Getränkehersteller hatte im vierten Quartal beim Umsatz durch Preis- und Mengensteigerungen einen Schub erhalten und mit dem Gewinn die Markterwartungen erreicht. Der Nettogewinn sank gleichwohl. Zudem stellte das Unternehmen künftig sinkende Preise in Aussicht. Biogen verzeichnete dagegen einen Umsatzrückgang und prognostizierte für das laufende Jahr einen weiteren Einnahmenrückgang als Folge nachlassender Erlöse des Biotechnologieunternehmens mit seinen Multiple-Sklerose-Produkten und Auftragsfertigungsdienstleistungen. Biogen verbilligten sich um 7,4 Prozent.

Asien
Die im Januar unerwartet hoch ausgefallene Inflation in den USA und die damit zeitlich weiter nach hinten rückende Erwartung der ersten Zinssenkung in den USA drückt am Mittwoch auf die Aktienkurse an den ostasiatischen Börsen und in Sydney. In Tokio gibt der Nikkei-225 um 0,6 Prozent nach auf 37.721 Punkte. Zur Begrenzung der Verluste dürfte der Yen beitragen.

Obligationen
Am US-Rentenmarkt stiegen die Renditen lehrbuchmässig auf Jahreshochs. Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe, die sich entgegengesetzt zu ihrem Kurs entwickelt, stieg um 14,4 Basispunkte auf 4,316 Prozent.

Analyse
Citi hebt GSK auf Buy (Neutral) - Ziel 21 (17) GBP
UBS hebt Ziel Carl Zeiss Meditec auf 130 (125) EUR – Buy
Deutsche Bank hebt Ziel Ams-Osram auf 2,75 (2,50) CHF – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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