Morning News

Bayer setzt vorerst auf Sanierung

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 05.03.2024 - 23:00

Thema des Tages

Bayer-Chef Bill Anderson will den Pharma- und Agrarchemiekonzern in den nächsten zwei bis drei Jahren mit einem neuen Organisationsmodell schlagkräftiger machen, auf eine Aufteilung oder Abspaltung von Teilen des Geschäftes aber zunächst verzichten. "Unsere Antwort auf die Frage nach Strukturveränderungen lautet 'nicht jetzt' - aber das sollte nicht als 'nie' missverstanden werden", sagte Anderson zur Vorlage der Jahresbilanz in London. "Wir haben drei starke Divisionen. Aber an vier Stellen gibt es dringenden Handlungsbedarf", sagte Anderson. In den nächsten zwei bis drei Jahren werde sich Bayer darauf konzentrieren, eine starke Pharma-Pipeline aufzubauen, die Rechtsrisiken rund um Glyphosat zu verringern und die Verschuldung zu senken. 2 Milliarden Euro will Bayer bis Ende 2026 mit Hilfe des neuen Organisationsmodells einsparen, das bis zum Jahresende weltweit ausgerollt werden und verkrustete Leitungsstrukturen aufbrechen soll. Das wird zu einem erheblichen Personalabbau unter den weltweit 17.000 Führungskräften führen. Wie viele Stellen genau wegfallen, ist aber weiter offen.

Schweizer Aktien

Mit kleinen Verlusten ist der schweizerische Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel gegangen. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 11.464 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und sieben -gewinner gegenüber, unverändert schloss die Givaudan-Aktie. Umgesetzt wurden 18,14 (zuvor: 18,95) Millionen Aktien. Anleger trennten sich vorwiegend von Konjunkturzyklikern wie ABB (-1,1%) oder Sika (-1,3%). Das defensive SMI-Schwergewicht Nestlé schloss 0,1 Prozent im Minus. Gesucht waren dagegen die Aktien der UBS (+0,5%) und der Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich, die zwischen 0,5 und 1 Prozent vorrückten. Novartis gewannen am Tag der Hauptversammlung 0,4 Prozent. Bei der im vergangenen Jahr von Novartis abgespaltenen Sandoz (-4,8%) kam der Wechsel des Finanzchefs nicht gut an. CFO Colin Bond will Ende Juni in den Ruhestand gehen und soll durch Remco Steenbergen von der Lufthansa ersetzt werden. "Weniger als ein Jahr nach dem Spin-off ist dies für uns eine Überraschung und könnte angesichts der bevorstehenden Ergebnisse nächsten Mittwoch einige Bedenken aufwerfen. Dennoch hat Sandoz eine geordnete Übergabe eingerichtet, wobei noch CFO Bond in seiner Funktion bleibt, bis sein Nachfolger im Amt ist", kommentierte die RBC.

Internationale Märkte

Europa
Die europäischen Börsen sind knapp behauptet aus dem Dienstag gegangen. Der DAX gab um 0,1 Prozent auf 17.698 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 fiel etwas stärker um 0,4 Prozent auf 4.891 Punkte. Händler sprachen angesichts wichtiger Konjunkturdaten im weiteren Wochenverlauf, der Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell im US-Kongress sowie der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag aber auch von einem zurückhaltenden Geschäft. Gesucht waren vergleichsweise konjunkturunabhängige Titel wie die Versorger, die Versicherer und die Telekom-Aktien. Verkauft wurden dagegen Technologieaktien mit schwachen Vorlagen der US-Branchenwerte, aber auch ausgewählte konjunkturabhängige Titel und Bayer. Airbus markierten neue Allzeithochs. Sie profitierten mit einem Plus von 1,6 Prozent von einem Grossauftrag von American Airlines sowie den anhaltenden Problemen von Boeing. Eine US-Behörde hat Boeing weitere Mängel im Produktions- und Qualitätsmanagement vorgeworfen. Daneben stiegen Fresenius um 3,8 Prozent. Im MDAX konnten sich Fresenius Medical Care um 11,5 Prozent erholen. Nach guten Geschäftszahlen zum vierten Quartal gewannen Ströer 4,4 Prozent. Umsatz und EBITDA hätten sich wie erwartet entwickelt, hiess es im Handel. Ströer rechnet mit einer Konzern-Umsatzentwicklung, die deutlich über dem organischen Erlöswachstum des abgelaufenen Jahres von 7,5 Prozent liegt. Auch Traton profitieren von guten Zahlen, der Kurs stieg um 7,8 Prozent.

USA
Gewinnmitnahmen haben am Dienstag den Handel an den US-Börsen geprägt. Die Euphorie nach der jüngsten Rekordjagd scheint erst einmal verflogen - auch vor dem Hintergrund der in dieser Woche noch anstehenden Termine. Neben der Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Mittwoch vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses sind die Blicke vor allem auf den US-Arbeitsmarkt für Februar am Freitag gerichtet. Der Dow-Jones-Index fiel um 1,0 Prozent auf 38.585 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1,0 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite gab um 1,7 Prozent nach. An der Nyse wurden 1.139 (Montag: 1.218) Kursgewinner gesehen, denen 1.712 (1.613) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 58 (90) Titel. Neue Konjunkturdaten hatten enttäuscht. Der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe sank im Februar stärker als angenommen und der Auftragseingang der Industrie ging im Januar überraschend deutlich zurück. Die Daten genügten aber nicht, um Zinsängste zu lindern. Die jüngste Rally im Technologie-Bereich erhielt einen Dämpfer von Apple. In den ersten sechs Wochen des Jahres sei der iPhone-Absatz in China im Jahresvergleich um 24 Prozent eingebrochen, teilte der Marktforscher Counterpoint mit. Gleichzeitig habe Huawei seine Verkäufe um 64 Prozent gesteigert. Nach der am Montag verhängten Strafe der EU von mehr als 1,8 Milliarden Euro ist dies die zweite negative Nachricht für den Konzern. Die Apple-Aktie verlor 2,8 Prozent. Die Titel von Boeing schlossen 0,3 Prozent im Plus. Boeing hat einer Untersuchung der US-Luftfahrtaufsichtsbehörden (FAA) zufolge mutmasslich Qualitätskontrollanforderungen in der Produktion nicht eingehalten. Die FAA teilte mit, dass sie, um Boeing zur Verantwortung zu ziehen, die Produktionserweiterung der 737-Max-Flugzeuge des Unternehmens gestoppt habe und weiterhin vor Ort in den Produktionsstätten von Boeing und dem Zulieferer Spirit präsent sei.

Asien
In einem impulsarmen Handel entwickeln sich die Indizes an den ostasiatischen und der australischen Börse am Dienstag in engen Grenzen uneinheitlich. Der HSI in Hongkong liegt 0,5 Prozent im Plus, der Shanghai-Composite 0,1 Prozent zulegt. Tokio tritt auf der Stelle, der Nikkei 225 liegt fast unverändert bei 40.109 Zählern.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt gaben die Renditen ihre Vortagesgewinne wieder ab. Marktteilnehmer verwiesen auf den schwächeren ISM-Index und darauf, dass auch in diesem Sektor die Anleger auf die Powell-Aussagen und den Arbeitsmarktbericht warten.

Analyse
HSBC erhöht BASF-Ziel auf 44 (42) EUR – Hold
UBS senkt Air France-KLM auf 19,60 (21,50) EUR – Buy
UBS senkt Aixtron auf 24,60 (26,90) EUR – Sell

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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