Von Maïssane LAKEHAL-AYAT
Veröffentlicht am Tue, 12.03.2024 - 23:00
Die Generika-Spezialistin Sandoz ist 2023 gewachsen und stellt für 2024 eine weitere Umsatzzunahme und höhere Margen in Aussicht. Für die ehemalige Novartis-Tochter ist das der erste Jahresabschluss als eigenständiges Unternehmen. Im vergangenen Jahr setzte Sandoz 9,65 Milliarden US-Dollar um, ein Plus von 6 Prozent gegenüber 2022. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus bei 7 Prozent gelegen, wie die Gesellschaft am Morgen mitteilte. Von den beiden Sparten steuerte das Generika-Geschäft 7,43 Milliarden bei (+4%), während das deutlich lukrativere Biosimilar-Geschäft 2,22 Milliarden (+15%) einnahm. Der Kern-EBITDA, der um verschiedene Einflüsse bereinigt ist, kam bei 1,74 Milliarden zu liegen, ein Rückgang um 10 Prozent. Die entsprechende Marge beziffert Sandoz auf 18,1 Prozent (VJ 21,3%). Unter dem Strich resultierte ein Kern-Nettogewinn von 953 Millionen US-Dollar, was um 22 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen daran mit einer Dividende von 0,45 Franken je Aktie beteiligt werden. Für das laufende Jahr peilen die Basler zu konstanten Wechselkursen ein Wachstum des Nettoumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Die Kern-EBITDA-Marge soll bei etwa 20 Prozent zu liegen kommen.
Der schweizerische Aktienmarkt hat sich auch am Dienstag in Rekordlaune gezeigt. Der SMI markierte bei 11.776 Punkten erneut ein Jahreshoch. Die Aktie der UBS gehörte mit einem Plus von 2,2 Prozent zu den grössten Gewinnern im SMI. Auch die Papiere der Versicherer Swiss Life, Zurich Insurance und Swiss Re legten mit Aufschlägen von bis zu 1,1 Prozent deutlicher zu. Der SMI verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 11.762 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und 2 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 22,28 (zuvor: 21,4) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten ging es für die Roche-Aktie um 1,1 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat eine Erhöhung der Dividende auf 9,60 Franken je Aktie beschlossen. Am anderen Ende des Kurszettels standen dagegen Novartis mit einem Abschlag von 1,4 Prozent. Das Bundeskartellamt hat die geplante milliardenschwere Übernahme von Morphosys durch Novartis freigegeben. Novartis hatte den Morphosys-Aktionären Anfang Februar ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot in Höhe von 68 Euro je Aktie in bar unterbreitet. Basierend auf der Anzahl der Morphosys-Aktien von 37,655 Millionen bewertet das Angebot Morphosys mit rund 2,56 Milliarden Euro. Für die Aktien von Galenica ging es nach Ergebnissen für 2023 um 2,7 Prozent nach unten. Dagegen schossen die Titel von Polypeptide nach Zahlen für 2023 um 17,1 Prozent nach oben.
Europa
Auch unerwartet hohe US-Inflationsdaten haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag nur vorübergehend gebremst. Der DAX stieg um 1,2 Prozent auf das neue Allzeithoch von 17.965 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gewann 1,1 Prozent auf 4.983 Punkte. EBIT bei Porsche fiel rund 10 Prozent über der Markterwartung aus mit einer überzeugenden Marge von 17,1 Prozent. Die Aktien der Porsche AG stiegen um 11,5 Prozent. Auch die Papiere der Porsche Holding (+4,2%) und von VW (+3,1%) bekamen von der Porsche AG Rückenwind und folgten ihr deutlich ins Plus. Mercedes-Benz (+1,3%) und BMW (+2,7%) zogen ebenfalls an. Im DAX stiegen die Aktien der Deutschen Bank um 4,7 Prozent. Commerzbank lagen mit einem Plus von 2,5 Prozent ebenfalls auf der Gewinnerseite. Und in Amsterdam zogen ING mit einem Aufschlag von 3,3 Prozent auf neue Mehrjahreshochs an. In Mailand stiegen Generali (+0,5%) auf neue Dekadenhochs. Der Konzern hat das vergangene Jahr mit Rekordzahlen abgeschlossen. SAP profitierten von der guten Geschäftsentwicklung des Wettbewerbers Oracle, für das DAX-Schwergewicht ging es um 2,0 Prozent nach oben. Auch BAT lagen mit 2,0 Prozent Plus sehr fest im Markt. Der Konzern verkauft ITC-Aktien im Wert von etwa 2 Milliarden Dollar. Douglas erhöht beim Börsengang das Tempo. Der erste Handelstag soll bereits der 21. März sein. Wie die Düsseldorfer mitteilten, sollen im Rahmen des Börsengangs bis zu 32,7 Millionen neue Aktien in einer Preisspanne von 26 bis 30 Euro ausgegeben werden.
USA
Trotz höher als erwartet ausgefallener Inflationsdaten ging es an der Wall Street am Dienstag deutlich nach oben. Überzeugende Zahlen von Oracle sorgten vor allem im Technologie-Sektor für kräftige Gewinne. Die Aktie des Software-Konzerns stieg um 11,7 Prozent. Besonders gut kam dabei an, dass Oracle von einer "enormen" KI-Nachfrage berichtete. Im Fahrwasser ging es auch für die zuletzt gefallene Nvidia-Aktie um 7,2 Prozent nach oben. Der Semiconductor-Subindex im S&P-500 stieg um 4,0 Prozent. Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 39.005 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 1,1 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 1,5 Prozent nach oben. An der Nyse wurden 1.562 (Montag: 1.413) Kursgewinner gezählt und 1.286 (1.397) -verlierer. Unverändert schlossen 62 (98) Titel. Im Februar sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat insgesamt um 0,4 Prozent und in der Kernrate um ebenfalls 0,4 Prozent geklettert. Auf Jahressicht erhöhten sich die Preise in der Kernrate um 3,8 Prozent. Pfizer reduzierten sich um 1,3 Prozent, nachdem der Pharmakonzern überzeugende Ergebnisse einer Studie zum Blutkrebsmittel Adcetris veröffentlicht hat. Allerdings hatte die Aktie am Montag um über 4 Prozent zugelegt. Boeing verloren weitere 4,3 Prozent. Bei der Untersuchung des Produktionsprozesses für die 737-MAX durch die US-Luftfahrtbehörde FAA habe der Konzern 33 von 89 Tests nicht bestanden, berichtete die "New York Times". Southwest fielen um 14,9 Prozent. Wegen Lieferverzögerungen bei Boeing muss die Fluggesellschaft voraussichtlich ihre Prognose korrigieren. Der Einzelhandelskonzern Kohl's (-6,7%) hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet, der Ausblick liest sich aber sehr verhalten.
Asien
Mehrheitlich mit leicht positiven Vorzeichen zeigen sich die asiatischen Aktienmärkte zur Wochenmitte. Vor allem die Börsen in Hongkong und Seoul profitieren von Aufschlägen im Technologie-Sektor. Der Hang-Seng-Index legt um 0,2 Prozent zu und für den Kospi geht es um 0,4 Prozent nach oben. In Hongkong gehören die Aktien der Technologie-Werte Baidu, BYD und Semiconductor Manufacturing International mit Aufschlägen von bis zu 2,7 Prozent zu den Gewinnern. In Seoul steigen die Titel von Index-Schwergewicht Samsung Electronics um 1,0 Prozent. Dagegen gibt der Nikkei-225 in Tokio anfängliche Gewinne wieder ab und liegt 0,1 Prozent im Minus. Auch der Schanghai-Composite zeigt sich mit leichten Abgaben und gibt um 0,2 Prozent nach.
Obligationen
Die Aussicht auf eine Verschiebung der ersten Zinssenkung stützte die Renditen der US-Staatsanleihen, diese zogen mit sinkenden Notierungen an. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 5 Basispunkte auf 4,156 Prozent. Die Rendite der zweijährigen Anleihe erholte sich um 4 Basispunkte auf 4,599%.
Analyse
Kursziel Coltene: Research Partners erhöht auf 62,50 (61) CHF - Halten
Kursziel Holcim: UBS erhöht auf 80 (66) CHF - Neutral
Kursziel Dormakaba: UBS erhöht auf 450 (420) CHF - Neutral
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