Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Sun, 17.03.2024 - 23:00
Meyer Burger will sich bekanntlich über eine Kapitalerhöhung rund 200 Millionen Franken an frischen Mitteln sichern, um die geplante Expansion in den USA zu finanzieren. Nun hat das Unternehmen die Details dazu veröffentlicht. Demnach plant Meyer Burger die Ausgabe von bis zu 20'144'423'886 neuen Aktien zu einem Bezugspreis von 0,01 Franken je Titel. Das Bezugsverhältnis für bestehende Aktionäre wurde auf 28 neue pro 5 bisherige Aktien festgelegt. Die Bezugsrechte können vom 20. bis zum 26. März gehandelt werden, der definitive Betrag der Transaktion wird dann am 3. April bekanntgegeben. An der Bezugsrechtsemission werden auch der grösste Aktionär Sentis Capital und der grösste Kunde D.E. Shaw Renewable Investments (DESRI) partizipieren, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst.
Nach der jüngsten Rekordjagd, die den SMI auf ein neues Jahreshoch geführt hat, ging es am schweizerischen Aktienmarkt am Donnerstag nach unten. Auslöser war das deutliche Minus der Aktie von Swiss Life, die nach den Zahlen für 2023 um 5,3 Prozent einknickte und Tagesverlierer im SMI war. Zwar spricht unter anderem die hohe Dividendenrendite von 5 Prozent für die Aktie, jedoch lagen die Einnahmen 2023 unter den Erwartungen. Das Gebührenaufkommen der Swiss Life ist laut den Citi-Analysten vor allem aufgrund reduzierter Beiträge von Vermögensverwaltern hinter den Prognosen zurückgeblieben. Der SMI reduzierte sich um 0,6 Prozent auf 11.721 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursverlierer und 7 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 22,33 (zuvor: 22,4) Millionen Aktien. Die Abgaben in der Roche-Aktie von 3,6 Prozent waren rein optischer Natur. Hier wurde eine Dividende von 9,60 Franken ausgeschüttet. Dagegen ging es für die Titel von Logitech um 1,7 Prozent nach oben. Die Analysten von Berenberg haben die Beobachtung der Aktie mit einer Kaufempfehung gestartet. Die Papiere von Swiss Steel gaben nach dern Ergebnissen für 2023 um 3,3 Prozent nach.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben den letzten Handelstag der Woche wenig verändert beendet. Im Blick stand der grosse dreifache Verfall an den Terminbörsen, der so genannte "Hexentanz" mit seinem Überraschungspotenzial. Der DAX verlor 5 Punkte auf 17.937 Punkte. Zwischenzeitlich stand er ganz knapp unter dem Rekordhoch bei 18.039 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,1 Prozent auf 4.986 Punkte. Ob der Rücksetzer vom Donnerstagnachmittag tatsächlich zum Kauf genutzt wird oder lediglich der "Hexentanz" die Kurse trieb, wird sich laut Händlern erst am Montag herauskristallisieren. Auf der Gewinnerseite im DAX profitierten Rheinmetall (+3,0%) und RWE (+1,3%) von positiven Analysten-Kommentaren. Dagegen knickte die Aktie von Vonovia um 10,6 Prozent ein. Die EBITDA-Prognose 2024 verfehlte die Erwartung der Analysten von Jefferies. Die Analysten haben ein Underperform-Rating auf der Aktie mit einem Kursziel von 22 Euro. Im Sog von Vonovia fielen auch die Immobilienaktien der zweiten und dritten Reihe deutlich zurück. Auch Infineon standen mit einem Minus von 6,0 Prozent stark unter Druck. "China will die Chips für die Auto-Industrie nach Möglichkeit im Land herstellen", so ein Marktteilnehmer. Das drücke auf Infineon, deren hoher Marktanteil in China damit gefährdet sei.
USA
Anhaltende Zinssorgen haben die Wall Street auch zum Wochenausklang belastet. Der Rücksetzer des Vortages angesichts überraschend deutlich gestiegener Erzeugerpreise setzte sich damit fort. Die Daten hatten unterstrichen, dass die Teuerung in den USA hartnäckig hoch bleibt. Zinssenkungen durch die US-Notenbank dürften damit weiter in die Ferne gerückt sein, zumal der Arbeitsmarkt nach wie vor robust ist, wie die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten gezeigt hatten. Die zum Wochenschluss veröffentlichten Daten zu den Importpreisen heizten die Zinssorgen derweil nicht weiter an, sie stiegen im Februar wie von Ökonomen im Konsens erwartet. Gleichwohl sorgten sie aber auch nicht für Entspannung. Argumente für baldige Zinssenkungen lieferte indes der schwache Empire-State-Index für März, der überraschend stark eingebrochen ist. Allerdings ist er aufgrund des vergleichsweise hohen Dienstleistungsanteils in New York laut Marktteilnehmern relativ wenig relevant. Auch die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im März abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel etwas schwächer aus als erwartet und passte ins Bild einer langsamen Konjunkturabkühlung in den USA, wie ein Händler sagte. Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 38.715 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite reduzierten sich um 0,6 bzw. 1,0 Prozent. An der Nyse wurden 1.526 (Donnerstag: 599) Kursgewinner gezählt und 1.288 (2.246) -verlierer. Unverändert schlossen 81 (65) Titel. Auf Unternehmensseite hat Adobe bei der Veröffentlichung von Geschäftszahlen einen enttäuschenden Ausblick gegeben. Die Aktie stürzte um 13,7 Prozent ab. Der Sektorindex der Software-Aktien im S&P-500 reduzierte sich um 2,6 Prozent. Für die Aktie von Ulta Beauty ging es um 5,3 Prozent abwärts. Der Kosmetikkonzern warnte vor einem schwächeren Wachstum der Branche und nannte Ertragsziele, die unter den Erwartungen des Marktes liegen.
Asien
Angeführt von einer Rally in Japan zeigen sich die asiatischen und australischen Börsen am Montag im späten Geschäft mit überwiegend moderaten Aufschlägen. Im Zentrum des Anlegerinteresses stehen die Notenbankentscheidungen in den USA und in Japan. Während die US-Notenbank ihre geldpolitischen Zügel im Verlauf des Jahres lockern dürfte, steht in Japan das Gegenteil auf der Agenda. Zwar glaubt eine klare Mehrheit, dass die japanische Zentralbank am Dienstag erste Schritte zum Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gehen wird, doch es gibt weiterhin Zweifel am Markt, ob dies nicht vielleicht erst im April passieren könnte.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt legten die Renditen weiter zu, wenn auch mit gebremstem Tempo. Seit Tagen wird die These noch länger hoher Leitzinsen am Rentenmarkt gespielt. Die Rendite zehnjähriger Papiere gewann 1,7 Basispunkte auf 4,31 Prozent.
Analyse
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