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Powell sieht Fed in guter Position für Reaktion auf Konjunktur

Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 02.04.2024 - 00:00

Thema des Tages

Auf die bereits am Freitag veröffentlichten Inflationsdaten konnten die US-Anleger aufgrund des Feiertages erst am Montag reagieren. Wie das US-Handelsministerium am Karfreitag mitgeteilte hatte, stieg der Gesamtpreisindex (PCE) für persönliche Konsumausgaben in den 12 Monaten wie erwartet bis Februar um 2,5 Prozent. In der Kernrate war er auf 2,8 Prozent von revidiert 2,9 Prozent im Januar gesunken. Der US-Notenbankchef Jerome Powell sieht die Fed indessen gut aufgestellt. Die aktuellen Leitzinsen würden die Zentralbank in eine gute Position versetzen, um auf eine Reihe von unterschiedlichen Konjunkturentwicklungen zu reagieren, so Powell. Dazu gehöre die Möglichkeit, die Zinsen stärker als erwartet zu senken, wenn sich die Wirtschaft stark verlangsamt, oder sie auch länger auf dem derzeitigen Niveau zu halten. Konjunkturseitig hat die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe im März laut dem von ISM erhobenen Einkaufsmanagerindex entgegen den Erwartungen deutlich zugenommen und ist seit 17 Monaten erstmals über die Expansion anzeigende Marke von 50 Punkten gestiegen. Die US-Bauausgaben sind im Februar entgegen den Erwartungen gesunken.

Schweizer Aktien

Gut behauptet haben die Aktienkurse in der Schweiz den Handel am Gründonnerstag beendet. Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 11.730 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 23,52 (zuvor: 17,89) Millionen Aktien. Gebremst wurde der SMI vom Kursverlust des Schwergewichts Nestle von 0,3 Prozent. Auf der anderen Seite gewannen die ebenfalls schwergewichteten Pharmawerte Novartis und Roche 0,8 und 1,3 Prozent. UBS verloren 1,8 Prozent nach Vorlage des endgültigen Geschäftsberichts für 2023. In dem Bericht hatte die Bank den Ansatz der übernommenen Credit Suisse angepasst, wodurch sich das Nettoergebnis auf 27,8 von 29 Milliarden Dollar verringerte. Sika (+0,6%) wurden mit einem Dividendenabschlag von 3,30 Franken gehandelt; bereinigt um diesen wäre das Plus deutlicher ausgefallen.

Internationale Märkte

Europa
Das Warten auf wichtige Preisdaten aus den USA und Zurückhaltung vor dem langen Osterwochenende haben am Donnerstag an den europäischen Börsen fast für Stillstand gesorgt. Der DAX stieg um 0,1 Prozent auf 18.492 Punkte, wobei er im Handelsverlauf mit 18.513 Punkten erneut ein neues Allzeithoch erreichte. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,1 Prozent auf 5.083 Zähler zu. Bei den Einzelwerten gingen Lufthansa 1,4 Prozent fester aus dem Tag. Stützend wirkte die Einigung im Tarifstreit mit dem Bodenpersonal. Deutsche Post waren Schlusslicht im DAX, sie fielen um 1,4 Prozent. Die Deutsche Bank hatte ihre Kaufempfehlung für die Aktie zurückgezogen. Jungheinrich gewannen 1,4 Prozent. Der Gabelstaplerhersteller schnitt 2023 sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz dank eines guten Schlussquartals besser ab als erwartet. Ein schwacher Ausblick drückte stark auf den Kurs des Betreibers von Wind- und Solarparks Energiekontor, der um 9,9 Prozent zurückging. Auf der Gewinnerseite standen weiter Rüstungswerte mit der angespannten geopolitischen Lage. Rheinmetall legten um 1,8 Prozent und Renk um 2,7 Prozent zu, Hensoldt tendierten gut behauptet. Der Kurs des Sportartikeleinzelhändlers JD Sports schoss in London nach gut ausgefallenen Geschäftszahlen um 15,6 Prozent nach oben. Im Sog ging es für Adidas und Puma um 1,1 bzw. 2,0 Prozent nach oben.

USA
Die Wall Street hat am Ostermontag überwiegend mit Abgaben geschlossen. Belastet wurde der Aktienmarkt von kräftig anziehenden Marktzinsen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent tiefer bei 39.567 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,2 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite notierte 0,1 Prozent höher. Dabei gab es insgesamt 965 (Donnerstag: 1.787) Kursgewinner und 1.896 (1.042) -verlierer. Unverändert schlossen 47 (90) Titel. Die Aktie von Microsoft rückte 0,9 Prozent vor. Einem Medienbericht zufolge plant der Technologieriese zusammen mit OpenAI ein Rechenzentrum zu bauen, das 100 Milliarden Dollar kosten und einen KI-Supercomputer enthalten soll. Im Gefolge machten einige Technologie-Aktien einen Kursspruch. So sprangen Micron um 5,4 Prozent nach oben und Western Digital um 3,8 Prozent. AT&T gaben 0,6 Prozent nach. Der Telekomkonzern hat persönliche Informationen von etwa 7,6 Millionen aktuellen und mehr als 65 Millionen ehemaligen Kunden im Rahmen einer Datenpanne im Dark Web aufgespürt. Tesla büssten 0,4 Prozent ein. Der Hersteller von Elektroautos wird am Dienstag mit Absatzzahlen für das erste Quartal erwartet. Der chinesische Wettbewerber BYD hatte am Montag eine deutliche Absatzsteigerung im März mitgeteilt. Der Logistikkonzern UPS (-0,7%) hat einen bedeutenden Luftfrachtvertrag mit dem U.S. Postal Service (USPS) abgeschlossen, der die bestehenden Beziehungen weiter ausbaut. Der Wettbewerber Fedex hatte hingegen das Nachsehen. Die Fedex-Aktie verlor 3,3 Prozent. Die Aktien der Trump Media & Technology Group fielen um 21 %. Das Social-Media-Unternehmen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump meldete für das vergangene Jahr einen Betriebsverlust von fast 60 Millionen Dollar.

Asien
Nach dem vielerorts negativen Wochenauftakt stabilisieren sich die Aktienkurse in Ostasien am Dienstag. Angeführt werden die Börsen der Region von Hongkong, wo der Hang-Seng-Index HSI am ersten Handelstag nach der Osterpause um 2,4 Prozent zulegt. Der Aktienmarkt in Schanghai konsolidiert dagegen die Gewinne, die er am Montag in Reaktion auf die überzeugenden Daten eingefahren hat. China Vanke stürzen in Hongkong um 11,4 Prozent ab, während Xiaomi um 12 Prozent zulegten. Das Unternehmen hat sein erstes Elektroauto vorgestellt. Knapp behauptet zeigt sich die Tokioter Börse. Der Nikkei-225-Index notiert dort bei 39.782 Punkten, nachdem er am Montag deutlich nachgegeben hatte. Im südkoreanischen Seoul notiert der Kospi 0,2 Prozent höher nach heimischen Inflationsdaten. Hyundai Motor verlieren 4,2 Prozent, nachdem der Autohersteller einen Absatzrückgang im März gemeldet hat.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt legten die Renditen deutlich zu, nachdem die Daten zur US-Inflation und zum verarbeitenden Gewerbe keinen Grund für eine schnellere Zinssenkung der US-Notenbank lieferten. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen kletterte um 13 Basispunkte auf 4,323%. Die Rendite der zweijährigen Anleihe stieg um 9 Basispunkte auf 4,714%.

Analyse
Jefferies erhöht Richemont-Ziel auf 155 (135) CHF - Buy
Kursziel Lonza: Barclays erhöht auf 640 (550) CHF - Overweight
Jefferies erhöht Zurich-Ziel auf 445 (430) CHF - Hold

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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