Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Mon, 08.04.2024 - 00:00
Johnson & Johnson verstärkt sein Geschäft im Bereich der Kardiologie mit einem milliardenschweren Zukauf. Wie der Konzern mitteilte, übernimmt er Shockwave Medical in einem Deal, in dem der Spezialist für kardiovaskuläre Interventionen mit 13,1 Milliarden US-Dollar bewertet wird. Johnson & Johnson zahlt 335 US-Dollar je Shockwave-Aktie in bar, was einer Prämie von 4,7 Prozent auf den Schlusskurs von Donnerstag entspricht. Die Übernahme soll nach Abschluss zum Umsatz und zur Marge beitragen, wird aber das bereinigte Ergebnis je Aktie 2024 um 10 Cent und 2025 um 17 Cent schmälern. Der Deal soll Mitte des Jahres abgeschlossen werden.
Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit kräftigen Abschlägen beendet. Im Fokus stand der US-Arbeitsmarktbericht für März, der deutlich besser als erwartet ausgefallen ist und die Zinssenkungserwartungen am Markt weiter sinken lassen dürfte. Der SMI verlor 1,7 Prozent auf 11.496 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen mit Kursverlusten. Umgesetzt wurden 21,77 (zuvor: 20,31) Millionen Aktien. Die Aktienkurse gaben auf breiter Front deutlich nach. Im schwergewichteten Pharmasektor verloren Novartis nach den kräftigen Vortagesgewinnen von 2,8 Prozent nun wieder 2,5 Prozent. Für die Aktie des Wettbewerbers Roche ging es mit einem Minus von 2,4 Prozent ebenfalls deutlich abwärts. Auch die Titel des dritten Index-Schwergewichts, Nestlé, büssten 2,0 Prozent ein. Kräftig abwärts ging es auch für die Papiere von Richemont (-2,8%) und Logitech (-1,8%). Aber auch die Finanzwerte schlossen im Minus: UBS verloren 1,4 Prozent. Bei den Versicherungswerten fielen Swiss Re um 1,7 Prozent und Zurich Insurance um 1,1 Prozent.
Europa
Mit deutlichen Abgaben beendeten Europas Börsen den letzten Handelstag der Woche. Der DAX fiel um 1,2 Prozent auf 18.175 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bei 18.088 Punkten gelegen hatte. Der Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 1,1 Prozent auf 5.015 Punkte. Sehr schwach im Markt lagen Airline-Aktien. Auf die Stimmung drückten hier die steigenden Ölpreise. Lufthansa fielen um 4,3 Prozent, IAG um 2,7 Prozent, Air France-KLM um 2,8 Prozent oder Easyjet um 1,9 Prozent. Telecom Italia (-1,3%) hat eine Vereinbarung für eine Brückenfinanzierung von 1,5 Milliarden Euro unterzeichnet, um ihren Finanzbedarf bis zum Abschluss des geplanten Verkaufs des Festnetzgeschäfts zu decken. Shell (+0,6%) hat im ersten Quartal von einem starken Gashandel profitiert. Obwohl unter Vorjahr sollte sich dies in den Ergebnissen der ersten drei Monate zeigen. Beim Fördervolumen geht Shell davon aus, das im Vorfeld kommunizierte Ziel zu übertreffen. Eni (+1,0%) hält die Dividende stabil. Wie in den drei Quartalen zuvor sollen die Aktionäre auch eine Schlussdividende von 0,23 Euro erhalten. Zudem bestätigte der italienische Ölkonzern seine Pläne, dieses Jahr Aktien für 1,1 Milliarden Euro zurückzukaufen.
USA
Die US-Börsen haben am Freitag mit deutlichen Aufschlägen geschlossen und sich damit von den kräftigen Vortagesverlusten wieder etwas erholt. Der Dow-Jones-Index schloss 0,8 Prozent höher bei 38.904 Punkten. Für den S&P-500 ging es um 1,1 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 1,2 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 1.661 (Donnerstag: 975) Kursgewinner und 1.154 (1.836) -verlierer. Unverändert schlossen 71 (87) Titel. Im Fokus stand der US-Arbeitsmarktbericht, der deutlich besser als erwartet ausgefallen ist. Mit 303.000 neu geschaffenen Stellen fiel der Zuwachs bedeutend stärker aus als die von Ökonomen erwarteten 200.000 Stellen. Bereits der ADP-Arbeitsmarktbericht im Wochenverlauf war deutlich besser als prognostiziert ausgefallen. Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich damit trotz hoher Zinsen weiter in einer guten Verfassung und dürfte die US-Notenbank nicht zu baldigen Zinssenkungen drängen. Tesla (-3,7%) wird das lange versprochene preiswerte Auto, auf das Investoren setzten, um sein Wachstum zu einem Massenmarkt-Automobilhersteller voranzutreiben, laut einem Agenturbericht nicht bauen. Der Elektroautobauer habe die Pläne gestrichen und werde die Entwicklung selbstfahrender Robotaxis auf der gleichen Kleinfahrzeug-Plattform fortsetzen, sagten drei informierte Personen der Nachrichtenagentur Reuters, die zudem Mitteilungen des Unternehmens einsehen konnte. Der Luft- und Raumfahrtkonzern GE Aerospace, der aus der Aufspaltung von General Electric hervorgegangenen ist, hat die Ausschüttung einer Quartalsdividende von 28 Cent pro Aktie angekündigt. Die Aktie legte um 6,0 Prozent zu.
Asien
Keine einheitliche Tendenz zeigt sich zu Wochenbeginn an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Während sich der Nikkei-225 etwas von den Verlusten am Freitag erholt, geht es an den chinesischen Börsen mit neuen Sorgen im Immobilien-Sektor leicht nach unten.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen mit den nachlassenden Zinssenkungserwartungen deutlich. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 8,4 Basispunkte auf 4,40 Prozent.
Analyse
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