Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Wed, 10.04.2024 - 00:00
Der britische Energiekonzern BP erwartet durch eine höhere Produktion von Öl und Gas einen massgeblichen Gewinnbeitrag im ersten Quartal. Wie erwartet werde die Upstream-Produktion - die Förderung von Rohöl und Erdgas - in den drei Monaten höher ausfallen, teilte BP mit. Die Produktion emissionsarmer Energie werde im Quartal leicht steigen. Im vierten Quartal belief sich die Ölproduktion den weiteren Angaben zufolge auf 1,42 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag (BOE), während das Unternehmen 899.000 BOE pro Tag an Gas und kohlenstoffarmer Energie produzierte. Niedrigere Erdgaspreise dürften aber sowohl das Gas- und kohlenstoffarme Energiesegment als auch das Ölproduktions- und Betriebssegment belasten, so BP weiter. Zusammen mit der Abwertung des ägyptischen Pfunds rechnet das Unternehmen mit einem Gewinnrückgang von 400 Millionen bis 600 Millionen US-Dollar im Bereich Gas und kohlenstoffarme Energie, während die Preisrückgänge bei der Produktion im Golf von Mexiko und in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 300 Millionen bis 600 Millionen Dollar im Bereich Ölförderung und -betrieb belasten dürften.
Der schweizerische Aktienmarkt hat am Dienstag mit Abgaben geschlossen und sich dabei besser als die übrigen europäischen Börsen gezeigt. Rückenwind erhielt die Börse in der Schweiz von den defensiven Schwergewichten, die bei gestiegener Risikoaversion tendenziell gesucht waren. Vor den viel beachteten US-Verbraucherpreisdaten am Mittwoch reduzierten Anleger ihr Risiko, was zulasten von Aktien ging. Der Franken legte daher zu Euro und Dollar leicht zu. Der SMI gab 0,4 Prozent auf 11.506 Punkte nach. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und sechs -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 15,94 (zuvor: 17,21) Millionen Aktien. Unter den defensiven Werten lagen Roche mit einem Aufschlag von 0,9 Prozent ganz vorn im SMI. Die Kepler-Analysten hatten das Papier auf "Kaufen" hochgestuft. Mit Swisscom (+0,4%) und Nestlé (+0,3%) schlossen zwei weitere defensive Titel im Plus. Bei Novartis (wenig verändert) sollen Stellen in der Entwicklung abgebaut werden. Der Pharmazulieferer Lonza (-2,3%) kooperiert mit dem Biotechnologie-Unternehmen Neurosense bei der Behandlung der Nervenkrankheit ALS, der Kurs profitierte jedoch nicht von der Schlagzeile. Laut einem Bericht befindet sich die UBS in Gesprächen, um ihre China-Plattform vollständig zu übernehmen. Dabei sollen Vermögenswerte getauscht werden. Der Kurs verlor 1,3 Prozent.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag mit kräftigen Abschlägen geschlossen. Der DAX notierte 1,3 Prozent niedriger bei 18.077 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gab 1,1 Prozent nach auf 4.991 Punkte. Im späten Handelsverlauf verstärkte sich der Abgabedruck noch einmal deutlich, angeheizt durch eine schwächelnde Wall Street. Kräftig abwärts ging es bei den Rüstungsaktien. Rheinmetall verloren 6,9 Prozent, zeitweise sackte der Kurs sogar um fast 12 Prozent ab. Auch Hensoldt (-8,3%) und Renk (-10,0%) wurden abverkauft. Die Titel von Leonardo und Thales büssten 8,9 bzw. 4,9 Prozent ein. "Einen direkten Auslöser habe ich nicht gesehen", hiess es von mehreren Händlern. Doch wurden die Aktien der Rüstungskonzerne mit Blick auf die zu erwartende Verteidigungsausgaben weltweit jüngst stark gehypt. Zudem soll Goldman Sachs in einem Kommentar geurteilt haben, dass die Bewertung des Sektors bis 2025 mehr Abwärtsrisiken als Aufwärtspotenzial biete. Dies liess auf Gewinnmitnahmen schliessen. Nach Vorlage enttäuschender Absatzzahlen für das erste Quartal ging es mit Daimler Truck um 4,0 Prozent abwärts. Der Nutzfahrzeughersteller hat 13 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Analysten von Jefferies befürchten, dass auch der Gewinn im Auftaktquartal nur am unteren Ende des Prognosekorridors liegen könnte.
USA
Die US-Börsen haben am Dienstag nach einem volatilen Verlauf wenig verändert geschlossen. Je näher die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise für März am Mittwoch rückten, desto nervöser würden Anleger, hiess es im Handel. Ökonomen prognostizieren einen Anstieg der Verbraucherpreise um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit eine leichte Beschleunigung der Teuerung nach den 3,2 Prozent im Februar. Der Dow-Jones-Index stagnierte bei 38.884 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewannen 0,1 bzw. 0,3 Prozent. Dabei standen sich an der Nyse 1.600 (Montag: 1.684) Kursgewinner und 1.204 (1.145) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 87 (77) Titel. Unter den Einzelwerten stiegen Tesla um 2,3 Prozent. Der Elektroautohersteller hatte mit der Familie eines Fahrers, der 2018 bei einem Unfall im Zusammenhang mit seiner Autopilot-Technologie ums Leben gekommen war, einen Vergleich geschlossen. Details sind vertraulich. Die Papiere der Google-Mutter Alphabet kletterten um 1,2 Prozent. Der Suchmaschinenbetreiber stellt mehr eigene Halbleiter her und bereitet einen neuen Chip vor, der alles von Youtube-Werbung bis hin zu Big-Data-Analysen bewältigen kann. Microsoft gewannen 0,4 Prozent. Der Software-Gigant investiert laut einem Zeitungsbericht bis 2025 insgesamt 2,9 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren in Japan. Ein langjähriger Boeing-Ingenieur hat bei der US-Bundesaufsicht für Flugsicherheit Beschwerde gegen das Unternehmen eingereicht. Er wirft Boeing vor, Qualitäts- und Sicherheitsbedenken bei der Produktion des problembehafteten 787 Dreamliner ignoriert zu haben. Der Kurs ermässigte sich um 1,9 Prozent.
Asien
Zur Wochenmitte zeigt sich an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien erneut keine klare Tendenz. Das deutlichste Plus verzeichnet der Hang-Seng-Index, der um 1,9 Prozent steigt. Hier treibt das kräftige Plus der Alibaba-Aktie, die um 5,2 Prozent zulegt. Dagegen büsst der Schanghai-Composite 0,3 Prozent ein. Teilnehmer verweisen auf Zurückhaltung vor Bekanntgabe der chinesischen Verbraucherpreise für März am Donnerstag.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt fielen die Renditen, nachdem sie zuletzt aufgrund der nachlassenden Zinssenkungserwartungen deutlich zugelegt hatten.
Analyse
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