Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Thu, 11.04.2024 - 00:00
Stellantis investiert weitere 100 Millionen Euro in die Entwicklung eines erschwinglicheren Fiat-Elektroautos, um seinen Kundenstamm zu erweitern und die Produktion in Italien zu steigern. Mit der Investition soll eine Überarbeitung des Fiat 500e finanziert werden, die eine Batterietechnologie beinhaltet, die den Preis des Elektroautos für die Verbraucher senken soll, teilte der multinationale Autokonzern mit. Im Zuge dessen soll die Produktion am Standort Mirafiori in Turin erhöht werden, wo Stellantis im vergangenen Monat Mitarbeiter entlassen hat. Die Regierung der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni drängt das Unternehmen seit dem vergangenen Jahr, die Produktion zu steigern. Die Investition ist Teil des Mirafiori Automotive Parks, eines 240 Millionen Euro teuren Design-, Produktions- und Recyclingzentrums, das von Stellantis errichtet wird.
Der schweizerische Aktienmarkt hat am Mittwoch im Fahrwasser von US-Inflationsdaten eine Achterbahnfahrt hingelegt. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 11.495 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und sechs -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 20,51 (zuvor: 15,94) Millionen Aktien. Der UBS stehen neue Regulierungen und strengere Eigenkapitalanforderungen durch die Politik ins Haus. Die Großbank muss daher ihr Kapital voraussichtlich deutlich aufstocken: Nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse im vergangenen Jahr will die Schweizer Regierung die Bankenregulierung verschärfen. Der UBS-Kurs verlor 2,7 Prozent. Bei Alcon (-0,2%) half eine Kaufempfehlung durch Goldman Sachs nicht für Kursdynamik. Novartis hat Anpassungen bei der Herstellung seines Krebsmedikaments Ribociclib angekündigt und die Aufnahme neuer Patientinnen in Studien mit der Arznei vorübergehend ausgesetzt. Der Titel verbilligte sich um 0,3 Prozent. Unter den Nebenwerten hat Barry Callebaut mit einem steigenden Absatzvolumen im ersten Geschäftshalbjahr der eigenen Aktie deutlich Auftrieb gegeben. Das Papier des Schokoladenkonzerns gewann 11 Prozent. Angesichts der deutlich gestiegenen Rohstoffpreise sei das Wachstum beruhigend, urteilte Vontobel.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch nach einer Berg- und Talfahrt gut behauptet geschlossen. Nach dem Rücksetzer am Vortag setzte zunächst eine Erholungsbewegung ein, bevor mit den höher als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisen eine Talfahrt einsetzte, von dem sich die Börsen gegen Handelsende aber wieder erholten. Der DAX schloss 0,1 Prozent höher bei 18.097 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,2 Prozent auf 5.001 Punkte zu. Einzelwerte: Der Flugzeugbauer Airbus (-0,3%) hat im März 63 Flugzeuge ausgeliefert, im ersten Quartal wurden insgesamt 142 Maschinen an Kunden übergeben. Dies lag im Rahmen der Erwartungen von Berenberg. Die Analysten halten aber die Konsenserwartungen bis 2027 für zu ehrgeizig. Diese gehen davon aus, dass sich das Auslieferungstempo deutlich über den historischen Durchschnittswerten hinaus beschleunigen wird. Dies stellt eine Herausforderung dar, wenn man bedenkt, dass die komplexe Lieferkette des Unternehmens immer wieder ins Stocken gerät. Berenberg stufte die Airbus-Aktie unverändert mit "Sell" ein. Die Kurse europäischer Flugliniengesellschaften legten zu. Für Aufwind sorgten besser als gedacht ausgefallene Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers Delta Air. Die Fluggesellschaft meldete Rekordumsätze für das erste Quartal, das normalerweise eine weniger gesuchte Reisezeit ist. Zudem rechnet Delta mit einer starken Nachfrage im Sommer. In Europa verteuerten sich IAG, Lufthansa und Air France um 0,7 bis 3,4 Prozent.
USA
Die US-Börsen haben sich am Mittwoch mit kräftigen Abschlägen gezeigt. Eine höher als gedacht ausgefallene Inflation löste massive Verkäufe aus, weil Zinssenkungshoffnungen ausgepreist wurden und die Marktzinsen entsprechend deutlich anzogen. Gestiegene Erdölpreise heizten die Inflationssorgen zusätzlich an. Der Dow-Jones-Index rutschte um 1,1 Prozent auf 38.462 Punkte ab, S&P-500 und Nasdaq-Composite sanken um 0,9 bzw. 0,8 Prozent. Dabei standen sich an der Nyse 409 (Dienstag: 1.600) Kursgewinner und 2.445 (1.204) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 36 (87) Titel. Die US-Verbraucherpreise für März waren im vergangenen Monat im Vergleich zum Vormonat und auch in der Kernrate deutlicher gestiegen als Ökonomen vorausgesagt hatten. Auch auf Jahressicht fiel die Teuerung deutlicher als prognostiziert aus. Meta Platforms hatte einen neuen Chip für Arbeitsprozesse mit künstlicher Intelligenz vorgestellt, der insbesondere die Werbemodelle des Unternehmens unterstützen soll. Der Kurs legte gegen den schwachen Markt um 0,6 Prozent zu. Der taiwanische Halbleiterhersteller TSMC vermeldete einen überraschend starken Umsatzzuwachs im ersten Quartal sowie im März. Im Gefolge stiegen Nvidia um 2 Prozent. AMD (-2,2%) und Intel (-2,9%) gaben dagegen stark nach. Die Aktie von Delta Air Lines profitieren nur kurz von staken Geschäftszahlen. Die Fluggesellschaft hat im ersten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen und Rekordumsätze erzielt. Zudem wird mit einer anhaltend starken Nachfrage nach Flugreisen gerechnet. Doch mit gestiegenen Ölpreisen und der Furcht vor einer Eskalation in Nahost drehte der Kurs um 2,3 Prozent nach unten ab.
Asien
Am US-Rentenmarkt trieben sinkende Notierungen die Renditen mit den schwindenden Zinssenkungsspekulationen signifikant nach oben. Davon profitierte der Dollar, der Dollarindex stieg um 1,0 Prozent. Der Euro gab im Gegenzug über einen US-Cent nach.
Obligationen
UBS erhöht Sulzer auf 110 (79) CHF – Neutral
UBS senkt Boss auf Neutral (Buy)/57 (82) EUR – Händler
Dt. Bank senkt Haleon auf 345 (350) p – Hold
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