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Anglo American lehnt BHP-Angebot ab - Bieterkampf möglich

Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Mon, 29.04.2024 - 00:00

Thema des Tages

Der Bergbaukonzern Anglo American (+3,2% in London) will sich nicht von seinem grösseren Rivalen BHP (-2,6% in London) übernehmen lassen. Mit 38,8 Milliarden US-Dollar, die BHP als Übernahmepreis vorschlage, werde Anglo American signifikant unterbewertet, so der Konzern. Auch die Struktur des Deals sei unattraktiv für die Aktionäre. Anglo American bereitet damit einem möglichen Bietergefecht die Bühne. BHP hat bis zum 22. Mai Zeit, um ein verbindliches Angebot zu machen. Branchenvertreter gehen davon aus, dass sich auch andere Bergbauunternehmen aus der Deckung wagen werden und Angebote für Anglo American unterbreiten werden, dessen Aktienkurs mit dem Rückgang der Rohstoffpreise seit 2022 kräftig gefallen sind. Anglo American prüft seit einigen Monaten sein Portfolio. Laut Wall Street Journal hat der Konzern bereits erste Gespräche mit möglichen Bietern für seine Diamantentochter De Beers geführt, die er mit über 7 Milliarden Dollar bewertet.

Schweizer Aktien

Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Freitag nach den deutlichen Abgaben an den beiden Vortagen mit Aufschlägen beendet. Der SMI gewann 0,7 Prozent auf 11.344 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und 3 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen Swiss Re. Umgesetzt wurden 20,58 (zuvor: 27,87) Millionen Aktien. Unter den Einzelwerten erholte sich die Aktie des Lebensmittelgiganten Nestle etwas von den deutlichen Vortagesverlusten. Die Papiere stiegen um 0,7 Prozent. Nestle hatte am Donnerstag Erstquartalszahlen vorgelegt, die am Markt verhalten aufgenommen wurden. Bei den beiden Pharmariesen gaben Novartis um 0,6 Prozent nach. Hier dürften einige Anleger zum Ende der Woche aufgelaufene Gewinne mitgenommen haben, nachdem die Aktie seit Vorlage von guten Erstquartalszahlen am Dienstag deutlich zugelegt hatte. Roche hingegen legten nach den kräftigen Abgaben im Gefolge des Quartalsberichts am Mittwoch um 1,0 Prozent zu. Gut gefragt bei den Anlegern waren auch Kühne & Nagel (+1,8%). Die Aktie erholte sich damit etwas vom Kurseinbruch am Dienstag nach Vorlage schwacher Zahlen für das Anfangsquartal. Auch für Sika (+3,0%) und und Lonza (+2,7%) ging es deutlich aufwärts.

Internationale Märkte

Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag mit deutlichen Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 1,4 Prozent auf 18.161 Punkte, der Euro-Stoxx-50 rückte ebenfalls um 1,4 Prozent auf 5.007 Punkte vor. Thyssenkrupp (+6,2%) stiegen zeitweise zweistellig, nachdem der Konzern einen Partner für die Stahlsparte gefunden hat. Saint-Gobain stiegen um 6,9 Prozent auf 75,24 Euro. Der Umsatzrückgang im ersten Quartal sei nicht schlimmer ausgefallen als erwartet, und die Bekräftigung des Profitabilitätsausblicks sollte die Konsenserwartung stützen. Die Erstquartalszahlen von Airbus (-0,8%) sind schwächer als erwartet ausgefallen. Talanx verteuerten sich um 2,2 Prozent. Der Versicherungskonzern hat im ersten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Stratec gewannen 3,7 Prozent. Nach einem schwachen Quartal erwartet der Laborausrüster im zweiten Quartal stark steigende Umsätze und hat den Ausblick bekräftigt. Traton gaben 3,5 Prozent nach. Delivery Hero brechen nach dem Erholungsschub vom Donnerstag um 16,0 Prozent ein auf 25,86 Euro. Die UBS hat das Kursziel zwar auf 53 Euro erhöht, die Deutsche Bank aber nur auf 25 Euro.

USA
Die US-Börsen haben am Freitag nach dem deutlichen Vortagesminus mit teils kräftigen Aufschlägen geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,4 Prozent höher bei 38.240 Punkte. Der S&P-500 notierte 1,0 Prozent höher, während der technologielastige Nasdaq-Composite um 2,0 Prozent zulegte. Dabei gab es insgesamt 1.886 (Donnerstag: 839) Kursgewinner und 938 (1.975) -verlierer. Unverändert schlossen 62 (75) Titel. Im Fokus stand vor allem die Berichtssaison. Die Anleger mussten die Geschäftsausweise gleich dreier Giganten des US-Technologiesektors verarbeiten. Microsoft hat im dritten Geschäftsquartal den Gewinn dank der Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) deutlich gesteigert und besser abgeschnitten als erwartet. Weil die Nachfrage nach KI-Diensten die derzeitigen Möglichkeiten von Microsoft übersteigt, wird das Unternehmen mehr Geld in den Aufbau seiner Infrastruktur stecken. Die Aktie legte um 1,8 Prozent zu. Für Alphabet ging es kräftig um 10,2 Prozent aufwärts. Die Google-Mutter hat von starken Werbeerlösen und Kostensenkungen profitiert. Der Chipkonzern Intel hat indessen im ersten Quartal einen Verlust geschrieben und der Umsatz verfehlte den Konsens. Dazu blieb auch der Ausblick hinter den Markterwartungen zurück. Intel knickten um 9,2 Prozent ein. Aktien wie AMD und Nvidia zeigten sich davon unbelastet - sie schlossen 2,4 bzw. 6,2 Prozent im Plus. Für Exxon Mobil ging es um 2,8 Prozent nach unten, Chevron schlossen indessen 0,4 Prozent fester. Der Pharmakonzern Pfizer hat die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für die Gentherapie Beqvez erhalten. Die Aktie gewann 0,6 Prozent. Snap machten einen Sprung um 27,6 Prozent nach oben. Das Unternehmen, das hinter Snapchat steht, hat mit einem Umsatzplus von 21 Prozent die Markterwartung weit übertroffen wie auch die eigene Prognose.

Asien
An den asiatischen und australischen Börsen geht es am Montag mehrheitlich nach oben. In Japan wird wegen eines Feiertages nicht gehandelt. In China legen HSI in Hongkong und Schanghai-Composite um 1,3 bzw. 0,8 Prozent zu. Neben Technologiewerten sind auch Immobilientitel gesucht. CIFI Holdings schiessen in Hongkong um über 18 Prozent in die Höhe und stützen den gesamten krisengebeutelten Sektor. Longfor Group und Country Garden Services gewinnen 5,8 bzw. 4,1 Prozent. AIA Group ziehen nach gutem Neugeschäft im ersten Quartal 6,7 Prozent an. Der Kospi in Südkorea gewinnt 0,9 Prozent. Nach positivem Ausblick steigen SK Innovation um 2,8 Prozent im Energiesektor.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt gaben die Renditen mit den neuen Preisdaten etwas nach, nachdem sie am Vortag noch deutlich zugelegt hatten. Die aktuellen Daten liessen die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen am Leben, hiess es. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen sank um 4 Basispunkte auf 4,667 Prozent, nachdem sie am Donnerstag den höchsten Stand seit Jahresbeginn erreicht hatte. Die Rendite der zweijährigen Anleihe blieb mit 5,002% nahezu ausgeglichen.

Analyse
UBS senkt Roche-Ziel auf 238 (248) CHF - Neutral
Stifel erhöht Sika-Ziel auf 275 (245) CHF - Hold
Baader erhöht Nestle-Ziel auf 105 (104) CHF - Add

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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