Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Mon, 06.05.2024 - 00:00
Die Investmentholding von Warren Buffett, Berkshire Hathaway, hat im ersten Quartal 2024 einen Anstieg des Betriebsgewinns um 39 Prozent nach Steuern auf einen Rekordwert von 11,2 Milliarden US-Dollar erzielt, der durch die Stärke des Schaden- und Unfallversicherungsgeschäfts und höhere Kapitalerträge begünstigt wurde. Berkshire verringerte ausserdem seinen massiven Anteil an Apple im ersten Quartal um etwa 13 Prozent auf 790 Millionen Aktien, wie Dow Jones Newswires auf der Grundlage von Informationen aus dem Quartalsbericht von Berkshire, der in Verbindung mit den Ergebnissen veröffentlicht wurde, berechnete. Zum Jahresende 2023 hatte Berkshire 905 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers gehalten. Das Unternehmen kaufte im ersten Quartal Aktien im Wert von 2,6 Milliarden Dollar zurück, nach 2,2 Milliarden Dollar im vierten Quartal.
Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag - gemessen am Leitindex SMI. Der SMI verlor ein halbes Prozent auf 11.210 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen nur Sika. Umgesetzt wurden 24,46 (Dienstag: 25,2) Millionen Aktien. Übergeordnetes Thema an den Aktienmärkten waren die jüngsten Verlautbarungen der US-Notenbank vom Mittwochabend. Kernaussage von Fed-Chef Jerome Powell war, dass es unwahrscheinlich ist, dass der nächste Zinsschritt nach oben geht. Powell sagte aber auch, dass es nicht sicher sei, dass noch 2024 die Zinsen gesenkt werden können. Marktteilnehmer werteten dies insgesamt als leicht taubenhaft, für stärkeren Auftrieb bei den Aktienkursen sorgte es aber nicht. Klares Schlusslicht im SMI war das Schwergewicht Roche. Für dessen Aktienkurs ging es ohne neue Nachrichten um 2,9 Prozent nach unten. Die Aktie des Wettbewerbers Novartis verbilligte sich ebenfalls, aber nur um 0,2 Prozent. Novartis kauft für bis zu 1,75 Milliarden Dollar das US-Biotechunternehmen Mariana Oncology und stärkt seine Pipeline in der sogenannten Radioligandentherapie, eine nuklearmedizinischen Behandlung bestimmter Krebsarten.
Europa
Eine leichte Abkühlung am US-Arbeitsmarkt hat am Freitag an den europäischen Aktienmärkten für gute Stimmung gesorgt. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 18.002 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 0,6 Prozent auf 4.921 Punkte an. Der Euro stieg zeitweise über 1,08 Dollar. Klarer DAX-Gewinner war die Henkel-Aktie. Sie verteuerte sich um 7,2 Prozent, nachdem der Konsumgüterhersteller seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr angehoben hatte. Schlusslicht waren Daimler Truck, sie verloren 3,8 Prozent. Zwar fielen die Erstquartalszahlen ordentlich aus, moniert wurden im Handel aber die zurückhaltenden Aussagen des Managements zum Ausblick im Rahmen der Telefonkonferenz. Dort habe es unter anderem geheissen, die Nachfrage sei da, die Kunden seien aber in einem Wartemodus. Im Schlepptau gaben Traton um 3,0 Prozent nach. Sixt rutschten um fast 13 Prozent ab. Der Ausblick des Autoverleihers auf einen Vorsteuergewinn von 60 bis 90 Millionen Euro liege signifikant unter den Schätzungen, hiess es am Markt. Vereinzelt seien Prognosen von über 130 Millionen zu hören gewesen. "Es scheint, dass nach den herausragenden letzten Jahren wieder 'normalere' Zeiten auf Sixt zukommen", so ein Händler.
USA
Ein aus Börsianersicht günstig ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag für weiteren Auftrieb an der Wall Street gesorgt. Vor allem im besonders zinsempfindlichen Technologiebereich ging es bergauf, weil die Marktzinsen weiter sanken und weil der Quartalsbericht von Apple und ein Aktienrückkauf mit deutlichen Kursgewinnen quittiert wurden. Der Dow-Jones-Index gewann 1,2 Prozent auf 38.676 Punkte. Der S&P-500-Index legte um 1,3 Prozent zu, die technologielastigen Nasdaq-Indizes zogen um bis zu 2,0 Prozent an. Nach vorläufigen Angaben gab es an der Nyse 2.105 (Donnerstag: 2.122) Kursgewinner und 720 (673) -verlierer. Unverändert schlossen 49 (63) Aktien. Apple berichtete zwar für das zweite Quartal sinkende Umsätze und Gewinne, belastet von schwachen iPhone-Verkäufen und mauer Nachfrage in China. Allerdings übertraf der Technologiegigant immer noch die Markterwartungen und äusserte sich in seinem Ausblick zuversichtlich. Kurstreibend wirkte auch ein massiver Aktienrückkaufplan über 110 Milliarden Dollar. Der Kurs zog um 6,0 Prozent an. Amgen schnellten um 11,8 Prozent nach oben. Der Chef des Biotechnologieunternehmen bezeichnete frühe Daten einer Studie für eine Adipositas-Behandlung als sehr ermutigend. Zugleich meldete Amgen auch einen besser als erwartet ausgefallenen Gewinn.
Asien
Nach der festen Tendenz an der Wall Street am Freitag geht es auch an den Aktienmärkten in Ostasien am Montag zumeist nach oben. In Sydney steigt das Marktbarometer um 0,6 Prozent, in Schanghai um 1 Prozent und in Singapur um 0,3 Prozent. Hongkong hängt etwas zurück, dort ist die Tendenz nur behauptet. In Tokio und in Seoul wird feiertagsbedingt zum Wochenstart nicht gearbeitet.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt fielen die Renditen am Freitag den dritten Tag in Folge deutlich. Die Zweijahresrendite, die zu Beginn der vergangenen Woche noch über 5 Prozent betrug, ist mittlerweile auf 4,81 Prozent gesunken.
Analyse
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