Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Mon, 13.05.2024 - 00:00
Der Pharmakonzern Novavax, der im vergangenen Jahr wegen sinkender Umsätze bei seinem Covid-19-Impstoff vor einem Fortbestand des Unternehmens gewarnt hatte, hat nun mit Sanofi (+1,2%) eine milliardenschwere Lizenzvereinbarung geschlossen. Novavax erhält Liquidität und eine Eigenkapitalinvestition von insgesamt etwa 1,2 Milliarden US-Dollar sowie gestaffelte Lizenzgebühren. Darüber hinaus wird Sanofi eine Minderheitsbeteiligung von weniger als 5 Prozent an Novavax übernehmen. Die Lizenzvereinbarung der Biopharmagesellschaft mit Sanofi zur gemeinsamen Vermarktung eines Covid-19-Impfstoffs sowie die Entwicklung von neuartigen Covid-19-Influenza-Kombinationsimpfstoffen wurde an der Börse gefeiert. Der Aktienkurs von Novavax klettert dank der Nachricht um 99 Prozent auf 8,88 US-Dollar. Der französische Pharmakonzern Sanofi kündigte am Montag darüber hinaus eine Investition von mehr als einer Milliarde Euro in die Herstellung von Medikamenten in Frankreich an. Dazu soll eine neue Fabrik an dem Standort Vitry-sur-Seine (Val-de-Marne) entstehen.
Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit deutlichen Aufschlägen beendet. Der SMI gewann 1,3 Prozent auf 11.754 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursgewinner und 3 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 24,52 (zuvor: 25,46) Millionen Aktien. Mit an der Spitze im SMI standen Holcim mit Aufschlägen von 2,3 Prozent. Daneben zeigten sich auch Finanzwerte fest. So stiegen Swiss Re um 2,5 Prozent und Swiss Life um 1,4 Prozent. Zurich Insurance blieben mit einem Plus von 0,4 Prozent indessen zurück. UBS gewannen 2,4 Prozent. Die Aktie des Index-Schwergewichts Nestle rückte um 1,0 Prozent vor. Bei den Pharmariesen gewannen Roche 1,3 Prozent. Novartis stiegen um 2,0 Prozent. Der Konzern hat für die Blutkrebs-Behandlung Scemblix von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Breakthrough-Therapy-Status zugeteilt bekommen. ABB gewannen 1,3 Prozent und erreichten im Tagesverlauf ein neues Allzeithoch. Kuehne & Nagel (-0,6) wurde mit einem Dividendenabschlag von 10 Franken gehandelt. Das Minus war daher nur optischer Natur.
Europa
Die neue Hausse-Welle an den europäischen Börsen hat sich zum Wochenausklang fortgesetzt. Der DAX gewann am Freitag 0,5 Prozent auf 18.773 Punkte, zeitweise hat er das ehemalige Allzeithoch von Anfang April schon um mehr als 270 Punkte hinter sich gelassen. Auch Europa blieb auf Rekordkurs, so der FTSE-100, der um weitere 0,6 Prozent vorankam. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,6 Prozent auf 5.085 Punkte. Stark gefragt waren mit der Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung die Industrieaktien. Siemens, Schneider Electric, Safran oder auch ABB liefen alle auf neue Allzeithochs. Im DAX gewannen Siemens 2,3 Prozent, damit war das Index-Schwergewicht einer der grossen Antreiber des deutschen Leitindex. Gestützt wurden Versorger neben der Zinssenkungsfantasie von guten Geschäftszahlen des portugiesischen Versorgers EDP, der 4 Prozent gewann, und der italienischen Enel, deren Kurs um 3,8 Prozent anzog. Im DAX stiegen Eon um 0,8 Prozent auf 13,19 Euro und markierten neue Mehrjahreshochs. RWE zogen noch etwas stärker um knapp 2 Prozent an, sind allerdings hinter Eon in diesem Jahr bisher weit zurückgeblieben. Die Aktien des Reifenherstellers Pirelli stiegen um 2,7 Prozent. Bei den Zahlen zum ersten Quartal haben sowohl Umsatz als auch Gewinn die Konsenserwartungen übertroffen. Besonders herausgestellt wurde im Handel die Marge, die auf 15,5 nach 14,6 Prozent stieg. Auch Konkurrent Continental (+0,5%) im DAX hatte bei den Geschäftszahlen ein gutes Reifengeschäft vermeldet.
USA
Die US-Börsen haben nach einer überaus guten Handelswoche am Freitag mit leichten Aufschlägen geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent höher bei 39.513 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,2 Prozent zu, während der Nasdaq-Composite wenig verändert notierte. Dabei gab es insgesamt 1.293 (Donnerstag: 1.986) Kursgewinner und 1.528 (805) -verlierer. Unverändert schlossen 57 (89) Titel. McDonald's (+2,6%) soll sich einem Agenturbericht zufolge darauf vorbereiten, in den Vereinigten Staaten ein 5-Dollar-Menü anzubieten. Wie Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtete, könnte das Angebot ein McChicken oder einen McDouble plus Pommes frites und ein Getränk umfassen. Akamai Technologies gaben dagegen um 11,0 Prozent nach. Der Webdienstleister überzeugte zwar mit den Erstquartalszahlen, der Ausblick auf die laufende Periode enttäuschte aber. CEO Elon Musk trat Sorgen um die Vernachlässigung des Ladenetzwerks von Tesla entgegen. Der Konzern werde dieses Jahr über 500 Millionen US-Dollar in sein "Supercharger"-Netz stecken, teilte Musk mit. Tesla gaben 2,0 Prozent nach. Die US-Regierung soll sich Kreisen zufolge darauf vorbereiten, in den kommenden Tagen die Zölle auf Energieerzeugnisse aus China zu erhöhen, dabei könnte die Abgabe auf chinesische Elektroautos etwa vervierfacht werden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die höheren Zölle, die Beamte der Biden-Regierung am Dienstag ankündigen wollen, werden auch kritische Mineralien, Solarprodukte und Batterien aus China betreffen, so die Personen weiter. Soundhound gewannen 7,2Prozent, nachdem der Anbieter von KI-Technologie mit positiven Geschäftszahlen aufgewartet hat. Bei Groupon (+23,5%) überzeugte das Wachstum im ersten Quartal.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zu Wochenbeginn mit leichten Abgaben. Die Börse in Tokio gibt leicht um 0,4 Prozent nach auf 38.065 Punkte. Subaru rutschen nach den Geschäftszahlen um 4,6 Prozent ab. Bereits am Freitag nachbörslich hatten Mazda und Honda berichtet. Deren Kurse verlieren über 5 Prozent bzw. gewinnen 1,4 Prozent. In Hongkong legt der Hang-Seng-Index um 0,5 Prozent zu und erholt sich damit wieder von leichten Abschlägen zu Handelsbeginn. Auf dem chinesischen Festland gibt der Schanghai-Composite leicht um 0,1 Prozent nach. In Südkorea gibt der Kospi 0,4 Prozent nach. Die Aktie des Speicherchiphersteller SK Hynix legt um 1,3 Prozent, nachdem der Finanzminister des Landes erklärt hat, dass er staatliche Hilfen von mehr als 10 Billionen Won für die Chipindustrie vorbereite.
Obligationen
Der Index der US-Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Mai enthielt Licht und Schatten. So hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Mai deutlich eingetrübt, was den Hoffnungen auf Zinssenkungen der Fed etwas Rückenwind gab. Andererseits erhöhten sich die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten im Vergleich zum Vormonat auf 3,5 von 3,2 Prozent, was wiederum dafür spricht, dass die US-Notenbank länger die Zinsen auf hohem Niveau halten könnte, um die hartnäckige Inflation zu bekämpfen. Die Rendite 10-jähriger Papiere erhöhte sich um 4 Basispunkte auf 4,503 Prozent. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen stieg um 5 Basispunkte auf 4,876%.
Analyse
Jefferies erhöht Partners Group auf 1.170 (1.050) CHF - Hold
Kursziel Landis+Gyr: Baader Helvea erhöht auf 93 (91) CHF - Buy
UBS erhöht Leonardo auf Buy (Neutral)/30 (16,60) EUR - Händler
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