Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Thu, 16.05.2024 - 00:00
Swiss Re ist dank einer geringen Belastung durch Grossschäden und einem positiven Anlageergebnis gut ins neue Jahr gestartet. Der Gewinn des Rückversicherers für das erste Quartal 2024 liegt im Rahmen der ehrgeizigen Zielvorgaben für das Gesamtjahr. Das Unternehmen gab zudem den Rückzug aus der Versicherungsplattform Iptiq bekannt. Der Konzerngewinn belief sich für die ersten drei Monate 2024 auf 1,1 Milliarden Dollar, wie Swiss Re am Donnerstagmorgen mitteilte. Wegen der Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS ist der Wert nicht vergleichbar mit dem Vorjahresergebnis (643 Mio). Der gemäss IFRS neu ausgewiesene Versicherungsumsatz lag bei 11,7 Milliarden Dollar. In der Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) belief sich der Schaden-Kosten-Satz auf 84,7 Prozent. Die Sparte habe "selektiv" die Rückstellungen für bestimmte Naturkatastrophen- und Man-made-Grossschäden aus Vorjahren sowie für die Haftpflichtsparten erhöht, heisst es. Im Lebengeschäft (L&H Re) erzielte der Rückversicherer einen Gewinn nach IFRS von 412 Millionen Dollar. Zudem sieht sich Swiss Re gut unterwegs für die Erreichung der Jahresziele.
Günstige US-Verbraucherpreise haben den schweizerischen Leitindex am Mittwoch auf Jahreshoch getrieben. Der SMI kletterte um 1 Prozent auf 11.899 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursgewinner und ein -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 20,36 (zuvor: 23,13) Millionen Aktien. Richemont (+0,1%) und ausserhalb des SMI auch Swatch (-0,8%) hinkten dem positiven Markt hinterher. Händler verwiesen im Luxussegment auf den durchwachsenen Ausblick von Burberry, der europaweit die Sektorwerte ausbremste. Mit 1,3 Prozent Aufschlag war dagegen das Pharmaschwergewicht Roche gesucht. Der Konzern hatte eine Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA im Bereich HPV erhalten. Novartis (-0,2%) konnten da nicht mithalten, auch wenn der Wettbewerber neue Studiendaten ankündigte. Lonza standen mit Aufschlägen von 4,9 Prozent an der Spitze des Tableaus und machten die Vortagesverluste damit mehr als wett. Händler sprachen von einer positiven Neubewertung der Erstquartalsaussagen des Vortages beim Pharmafertiger. Unter den Nebenwerten profitierten Logitech (+0,1%) nicht von einer geplanten Dividendenerhöhung um 9,4 Prozent. VAT kletterten nach einer verbesserten Bonitätsnote durch die Ratingagentur Moody's um 4,8 Prozent. Softwareone startete solide in das Jahr 2024 und bekräftigte ihre Prognose für das Gesamtjahr, der Kurs zog um 7,3 Prozent an.
Europa
Aufwärts ging es zur Wochenmitte an den europäischen Aktienmärkten. Den entscheidenden Impuls lieferten die US-Verbraucherpreise, die leicht unter den Erwartungen ausfielen. Zudem sorgte eine auf Hochtouren laufende Quartalsberichtssaison bei einigen Einzelwerten für kräftige Kursausschläge. Der DAX gewann 0,8 Prozent auf 18.869 Punkte und markierte nach den US-Daten ein neues Rekordhoch bei 18.893 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,4 Prozent auf 5.101 Punkte zu. Commerzbank legten um 5,1 Prozent zu. Den Ausblick für den Zinsüberschuss 2024 hat die Commerzbank um 200 Millionen Euro erhöht. Merck KGaA stiegen um 4,8 Prozent, nachdem das Pharma- und Technologieunternehmen im ersten Quartal trotz Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis besser abgeschnitten hat als am Markt erwartet. Der durchwachsene Ausblick von Burberry (-7,3%) lastete auch auf den Aktien der Wettbewerber wie Hermes (-0,6%) und Kering (-0,6%). Mit einem Plus von 5,7 Prozent wurde an der Börse die Entwicklung bei Imperial Brands quittiert. Bei den Zahlen von ABN Amro (-6,1%) bemängelte RBC Capital die Basel-3-Kernkapitalkennziffer CET1. Mit 13,8 Prozent sei die Markterwartung von 14,3 Prozent deutlich verfehlt worden.
USA
Günstig ausgefallene US-Inflationsdaten haben am Mittwoch an der Wall Street Aktien und Anleihen gestützt. Die Daten hievten Dow-Jones-Index, S&P-500 und die Nasdaq-Indizes auf Allzeithochs. Die viel beachteten Verbraucherpreise stiegen einen Tick geringer als befürchtet. Zugleich war es die geringste Jahresrate seit April 2021. Die Daten fachten die Zinssenkungsspekulationen wieder an. Der Dow-Jones-Index gewann 0,9 Prozent auf 39.908 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite erhöhten sich um 1,2 bzw. 1,4 Prozent. Dabei zeigten sich an der Nyse 1.944 (Dienstag: 1.887) Kursgewinner und 890 (933) -verlierer. Unverändert schlossen 47 (56) Titel. Unter den Einzelwerten sanken Boeing um 2,1 Prozent. Der Flugzeugbauer hat sich nach Aussage des US-Justizministeriums nicht an bestimmte Auflagen aus einem Vergleich gehalten, den der US-Konzern vor drei Jahren nach den Abstürzen zweier 737-Max-Maschinen mit den Behörden geschlossen hatte. Tesla fielen nach dem jüngsten Höhenflug nun um 2 Prozent. Die drastischen Importzölle auf chinesische E-Autos hatten die Aktie zuvor gestützt. Doch nun fürchteten Anleger die Gegenmassnahmen der Chinesen. Im Sektor ermässigten sich auch Lucid (-7,1%) und Rivian (-8,8%). Nextracker zogen nach positiven Viertquartalszahlen des Solarsoftware-Anbieters um 6,9 Prozent an. Die Gesellschaft sprach von einer robusten Nachfrage. Die Titel des Online-Zahlungsabwicklers DLocal brachen nach schwachen Erstquartalszahlen um 26,4 Prozent ein. Victoria's Secret hat die Rückkehr der berühmten Modeschauen nach mehrjähriger Pause beschlossen, der Kurs gab dennoch um 2,4 Prozent nach.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Donnerstag mit Aufschlägen. Am deutlichsten nach oben geht es in Hongkong. Der Hang-Seng-Index steigt um 1,6 Prozent. Longfor Group schiessen darauf um 13,2 Prozent nach oben, während China Overseas Land um 5,6 und China Resources Land um 3,6 Prozent zulegen. Alibaba geben indessen um 2,4 Prozent nach. Der Konzern hatte am Dienstag nach Handelsschluss Quartalszahlen vorgelegt. Aufgrund des Feiertags am Mittwoch in Hongkong können die Anleger erst jetzt darauf reagieren. Ähnlich bei Tencent. Die Aktie gewinnt 4,2 Prozent. Auf dem chinesischen Festland rückt der Schanghai-Composite um 0,5 Prozent vor. In Tokio gewinnt der Nikkei-Index 0,8 Prozent auf 38.704 Punkte. In Seoul, wo am Mittwoch ebenfalls feiertagsbedingt der Handel ruhte, geht es um 0,8 Prozent nach oben. In Sydney gewinnt der S&P/ASX 200 gestützt von der Wall Street 1,5 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt fiel die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 8 Basispunkte auf 4,359%. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen gab um 7 Basispunkte auf 4,745% nach.
Analyse
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