Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Wed, 22.05.2024 - 00:00
Astrazeneca hat sich zum Ziel gesetzt, den Umsatz bis 2030 auf 80 Milliarden US-Dollar zu steigern, indem der Pharmakonzern seine Investitionen in Technologien und Plattformen erhöht. Der schwedisch-britische Pharmariese kündigte anlässlich seines Investorentages an, in den nächsten sechs Jahren 20 neue Medikamente zu entwickeln und erwartet in allen Therapiebereichen ein deutliches Wachstum. Um das Umsatzziel zu erreichen, strebt das Unternehmen bis 2026 eine operative Kerngewinnmarge im mittleren 30-Prozent-Bereich an. Nach 20230 erwartet Astrazeneca ein nachhaltiges Wachstum. Das Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 45,81 Milliarden US-Dollar und einen Kerngewinn pro Aktie - seine bevorzugte Kennzahl - von 7,26 Dollar. Im vergangenen Monat berichtete Astrazeneca über einen Anstieg seiner wichtigsten Kennzahlen und bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr.
Mit leichten Abgaben hat der schweizerische Aktienmarkt am Dienstag nach dem verlängerten Wochenende die Sitzung beendet. Am Montag fand wegen Pfingsten kein Handel statt. Die Marke von 12.000 Punkten im SMI, die der Index am Freitag überwunden hatte, konnte knapp verteidigt werden. Marktteilnehmer sprachen von vereinzelten Gewinnmitnahmen, nachdem der Markt zum Wochenausklang auf den höchsten Stand seit zwei Jahren geklettert war. Der SMI reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 12.002 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 23,19 (zuvor: 27,81) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten gab die Roche-Aktie zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und schloss mit einem Minus von 1,1 Prozent. Leicht positiv werteten Händler die Kommentare der US-Gesundheitsbehörde FDA zum Mittel gegen Brustkrebs Inavolisib. Die FDA gewährt dem Produkt den Status einer "Breakthrough Therapy". Dies zeige erfolgversprechende Aussichten und könnte eine beschleunigte Zulassung bedeuten, hiess es.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten haben die Kurse am Dienstag etwas nachgegeben. "Nach der jüngsten Rallyrunde mit vielen Allzeit- und Mehrjahreshochs fehlen nun die Anschlusskäufe", so ein Marktteilnehmer. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 18.727 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um etwa ein halbes Prozent auf 5.047 Punkte nach. Gewinnmitnahmen haben vor allem die Gewinner der vergangenen Tage erfasst, so die Bankaktien, deren Index um 1,4 Prozent fiel. Aber auch die unterschwellige Schwäche bei den Automobiltiteln und den Zulieferern setzte sich fort. Ein grosser Verlierer am deutschen Markt war Redcare: Hier beschleunigte sich die Abwärtswelle mit einem Minus von 11 Prozent auf 98 Euro, nachdem die Analysten der UBS die Titel mit einem Kursziel von 83 Euro zum Verkauf empfohlen haben. Für Generali ging es trotz solider Geschäftszahlen um 1,6 Prozent nach unten. Wie JP Morgan anmerkte, ist der operative Gewinn zwar leicht über der Marktschätzung ausgefallen, aber unter der Schätzung der Analysten geblieben. Nach dem starken Lauf der Aktie war im Handel auch von Gewinnmitnahmen die Rede. Auf der Verliererseite im DAX gaben Infineon 3,1 Prozent ab, Vonovia 2,4 Prozent und Deutsche Post 1,8 Prozent. Dagegen setzten Munich Re ihre Hausse mit einem Plus von 0,6 Prozent fort, ähnlich stark entwickelten sich Siemens Healthineers und Deutsche Börse. Weiter im Blick stand der Autosektor. Dabei ging es weniger um die konkreten Quartalszahlen als um die Absatztrends bei Elektroautos. Schon am Vortag hatte Autobauer Li schwächer als erwartet ausgefallene Gewinne vorgelegt. Der Absatz steigt zwar weiter, aber global zeigten sich die Spuren von Marktanteilskämpfen und steigender Konkurrenz. BMW verloren 0,2 Prozent, Mercedes-Benz 0,5 Prozent und Stellantis 1,2 Prozent.
USA
Mit leichten Aufschlägen hat die Wall Street am Dienstag den Handel beendet. Vor dem Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank und den für den Technologie-Sektor wichtigen Quartalsergebnissen von Nvidia (+0,6%) am Mittwoch herrschte Zurückhaltung. Zumal von der Konjunktur- und der Unternehmensseite am Berichtstag keine neuen Impulse kamen. Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 39.873 Punkte, der S&P-500 kletterte um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite stieg um 0,2 Prozent und markierte im Handelsverlauf erneut ein Rekordhoch. Dabei zeigten sich an der Nyse 1.267 (Montag: 1.405) Kursgewinner und 1.552 (1.383) -verlierer. Unverändert schlossen 57 (94) Titel. Unter den Einzelwerten stieg die Aktie von Tesla um 6,7 Prozent. Eine Gruppe von Tesla-Aktionären hat andere Investoren aufgefordert, gegen Elon Musks umstrittenes 46 Milliarden US-Dollar schweres Gehaltspaket zu stimmen. Die Gruppe, zu der auch der Rechnungsprüfer der Stadt New York, Brad Lander, gehört, schrieb am Montag an andere Tesla-Aktionäre und forderte sie auf, das Gehaltspaket von Musk und die Wiederwahl von zwei Board-Mitgliedern des Elektroautobauers abzulehnen. Sie argumentierten, der Board stehe Musk zu nahe und habe es versäumt, die Vergütung angemessen zu bewerten. Mit Quartalszahlen im Fokus stand der Einzelhandelssektor. Für die Aktie von Macy's ging es 5,1 Prozent nach oben. Der grösste Warenhausbetreiber in den USA hat mit den Ergebnissen für das erste Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zudem wurde der Ausblick für das Gesamtjahr leicht angehoben. Die Titel von Lowe's gaben dagegen um 1,9 Prozent nach, obwohl der Einzelhandelskonzern die Schätzungen der Analysten im Auftaktquartal ebenfalls geschlagen hat.
Asien
Die Börsen in Ostasien und Australien treten am Mittwoch meist mehr oder weniger auf der Stelle. Etwas deutlicher unter Druck steht die Börse in Tokio nach enttäuschenden Handelsbilanzdaten. Der Nikkei sinkt um 0,6 Prozent. Die japanischen Exporte sind im April weniger stark gestiegen als erwartet. Auch die Importe enttäuschten, was der Konsumzurückhaltung der Japaner geschuldet war.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt fielen die Renditen wieder nach den jüngsten Aufschlägen. Diese bewegten sich jedoch weiterhin in der bereits seit Monaten zu beobachtenden Spanne, hiess es. Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe ging um 2,3 Basispunkte auf 4,414 % zurück.
Analyse
UBS erhöht Bilfinger-Ziel auf 59 (48) EUR – Buy
Barclays erhöht Commerzbank-Ziel auf 12 (10,70) EUR – Underweight
Deutsche Bank senkt BAT-Ziel auf 3.450 (4.000) GBp – Buy
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.