Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Fri, 28.06.2024 - 00:00
Der schwedische Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) hat sein Margenziel für dieses Jahr bekräftigt, aber auch auf die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen hingewiesen. Rohstoffkosten und Währungseffekte dürften sich in der zweiten Jahreshälfte negativer auswirken als bisher erwartet. Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, 2024 eine operative Marge von 10 Prozent zu erreichen. "Die wichtigste Voraussetzung, um unser Ziel zu erreichen, ist, dass sich das Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte gegenüber dem Anstieg im zweiten Quartal weiter verstärkt", sagte CEO Daniel Erver. H&M teilte mit, dass der Umsatz im Juni voraussichtlich um 6 Prozent in lokalen Währungen gegenüber dem Vorjahr gesunken sei, da sich das unbeständige Wetter in vielen seiner Hauptmärkte zu Beginn des Monats negativ auf den Umsatz ausgewirkt habe. Der Umsatz erholte sich jedoch, als sich das Wetter gegen Ende des Monats normalisierte. Die Analysten von HSBC hatten für Juni aufgrund der schwierigen Vergleichsbasis eine Stagnation oder einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Im vergangenen Jahr war der Umsatz zwischen dem 1. und 27. Juni dank günstiger Witterungsbedingungen um 10 Prozent gestiegen.
Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit leichten Abgaben beendet. Die Akteure liegen bereits in Lauerstellung vor wichtigen Inflationsdaten aus Europa und den USA am Freitag und auch vor dem ersten Wahlgang in Frankreich am Wochenende, hiess es aus dem Markt. Aus den USA steht zum Wochenschluss der PCE-Core-Deflator im Mai auf der Agenda, das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmass. Die Anleger erhoffen sich hiervon Hinweise auf den weiteren Zinskurs der Fed. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 12.004 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursgewinner und 8 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 15,72 (zuvor: 19,37) Millionen Aktien. Bei den Pharmariesen legten Roche um 0,3 Prozent zu, während Novartis um 0,5 Prozent nachgaben. Auch für die Aktie des dritten Index-Schwergewichts, Nestle, ging es um 0,8 Prozent nach unten. Gut gefragt bei den Anlegern waren Holcim mit Aufschlägen von 1,5 Prozent. Auch Swiss Life (+0,7%) verbuchten deutlichere Aufschläge. Auf der anderen Seite gaben die Titel von Kühne & Nagel um 1,3 Prozent nach. Im Minusbereich schlossen auch Geberit (-0,7%) und Swisscom (-0,5%).
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag wenig verändert aus dem Handel verabschiedet. Der DAX schloss 0,3 Prozent höher bei 18.211 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verlor dagegen 0,3 Prozent auf 4.903 Punkte. Hier belastete unter anderem der Sektor der Einzelhandelswerte, der Sub-Index verlor 1,9 Prozent. H&M stürzten nach Zahlenvorlage gleich um 13 Prozent ab. Die Akteure lagen bereits in Lauerstellung vor wichtigen Inflationsdaten aus Europa und den USA am Freitag und auch dem ersten Wahlgang in Frankreich am Wochenende. Aus den USA steht zum Wochenschluss der PCE-Core-Deflator im Mai auf der Agenda. Das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmass sollte von 2,8 auf 2,6 Prozent gesunken sein. Steigen die Preise stärker als erwartet, könnten am Markt eingepreiste Zinssenkungen teilweise wieder ausgepreist werden. Der US-Dollar könnte dann profitieren, während Aktien- und Anleihen schwanken dürften. Um 9,6 Prozent ging es nach den endgültigen Zahlen von Schott nach oben. Als "erleichternd" wurde nach Aussage eines Aktienhändlers der bestätigte Ausblick aufgenommen. So stufen die Analysten von Stifel die EBITDA-Prognose als erreichbar ein. Die Aktien von Manz fielen um 17,2 Prozent nach einer neuerlichen Gewinnwarnung. Umsatz und Gewinn sollen der neuen Prognose zufolge im laufenden Jahr deutlich unter Vorjahr liegen. Kering machten einen Satz um 4,7 Prozent nach oben, nachdem die Bank of America die Aktie auf "Buy" von "Underperform" erhöht hatte. Die Analysten sehen bei Kering erste Anzeichen einer verbesserten Markenattraktivität bei Gucci - dem wichtigsten Katalysator der Aktie. Gucci arbeite hart daran, durch neue Produkte und Modenschauen wieder mit "Trendsettern" in Kontakt zu treten.
USA
Die US-Börsen haben am Donnerstag mit leichten Aufschlägen geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 39.164 Punkte. Der S&P-500 stieg ebenfalls um 0,1 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent zulegte. Dabei gab es insgesamt 1.665 (Mittwoch: 1.233) Kursgewinner und 1.157 (1.526) -verlierer. Unverändert schlossen 66 (119) Titel. Derweil hat die KI-Euphorie einen neuerlichen Dämpfer erhalten: Der Chiphersteller Micron hat bei der Vorlage von Quartalszahlen einen Ausblick gegeben, der die hochgesteckten Erwartungen am Markt verfehlte. Dass Micron im dritten Geschäftsquartal den Umsatz überraschend kräftig steigerte und auch mehr verdiente als angenommen, verpuffte. Für die Aktie ging es um 7,1 Prozent nach unten. Walgreens Boots Alliance knickten um 22,2 Prozent ein, nachdem die Apothekenkette ihre Gewinnprognose für das Geschäftsjahr mit Verweis auf ein "schlechteres US-Verbraucherumfeld als erwartet" gesenkt hat. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte CEO Tim Wentworth zudem, dass das Unternehmen plane, einen grossen Teil seiner rund 8.600 Filialen in den USA zu schliessen und seine Beteiligung an dem Primärversorger VillageMD zu reduzieren. Die Aktie von Levi Strauss sackte um 15,4 Prozent ab. Der Jeanshersteller hat den Umsatz in seinem zweiten Geschäftsquartal zwar gesteigert, aber nicht so deutlich wie angenommen. Ausserdem wurde die Jahresumsatzprognose nur bestätigt. Blackberry gewannen dagegen 10,9 Prozent. Das Cybersecurity-Unternehmen ist im ersten Geschäftsquartal nicht so tief in die Verlustzone gerutscht wie von Analysten angenommen.
Asien
Aufwärts geht es im Handelverlauf am Freitag an den Aktienmärkten in Ostasien. Die Gewinne reichen von 0,3 Prozent in Seoul bis 1,0 Prozent in Schanghai. Tokio legt um 0,7 Prozent zu auf 39.633 Punkte. In Sydney steigt das Börsenbarometer um 0,4 Prozent. Leichte Unterstützung kommt von der Wall Street. Dort waren die Indizes durchweg leicht gestiegen, am Anleihemarkt waren die Renditen gesunken, nachdem neue Daten zum privaten US-Verbrauch enttäuscht hatten.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt kamen die Renditen nach den Konjunkturdaten zurück, allerdings waren sie am Mittwoch deutlicher gestiegen. Die Rendite 10-jähriger Papiere sank um 4,1 Basispunkte auf 4,29 Prozent.
Analyse
BoA erhöht Ziel Siemens Energy auf 32 (30) EUR – Buy
HSBC senkt Stellantis-Ziel auf 22 (23,50) EUR – Hold
UBS erhöht DSM-Firmenich auf 129 (122) EUR – Buy
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.