Morning News

Boeing übernimmt Zulieferer Spirit Aerosystems

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Mon, 01.07.2024 - 00:00

Thema des Tages

Boeing hat sich mit Spirit Aerosystems auf eine Übernahme seines Zulieferers geeinigt. Der Flugzeughersteller kauft den Grossteil von Spirit in einem 4,7 Milliarden US-Dollar schweren Deal. Teile des Zulieferers, die für Airbus produzieren, gehen allerdings an den europäischen Rivalen. Spirit Aerosystems steht im Zentrum der Qualitätsprobleme bei der Boeing 737 Max. Der Flugzeugbauer verhandelt seit Monaten mit dem Zulieferer. Bei Boeing ist man der Ansicht, dass sich durch die Übernahme die Sicherheit und die Qualität der Produktion verbessert. Als Bestandteil der Vereinbarung trennt sich der Hersteller von Flugzeugrümpfen von Unternehmensteilen, die für Airbus produzieren. Wie Airbus separat mitteilte, wurde eine Vereinbarung mit Spirit über eine potenzielle Übernahme von mehreren Produktionslinien geschlossen. Dabei handelt es sich unter anderem um die Rumpfproduktion des A350 in North Carolina sowie die Fertigung von Flügeln und Rumpfteilen für den A220 in Nordirland. Im Rahmen der Transaktion erhält Airbus eine Zahlung von 559 Millionen US-Dollar von Spirit Aerosystems, wie der DAX-Konzern weiter mitteilte.

Schweizer Aktien

Der schweizerische Aktienmarkt hat zum Ende der Woche knapp behauptet geschlossen. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 11.994 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursgewinner und neun -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 17,98 (zuvor: 15,72) Millionen Aktien. Eine klare Präferenz bei den Anlegern liess sich am letzten Handelstag im ersten Halbjahr nicht erkennen. Gut gefragt waren Partners Group. Die Aktie legte um 1,5 Prozent zu. Auch Swisscom (+1,1%) und Lonza (+0,7%) verzeichneten deutlichere Aufschläge. Bei den Pharmariesen stiegen Novartis um 0,8 Prozent. Die Titel von Roche hinkten mit Abschlägen von 0,4 Prozent hinterher. Die Aktie des dritten Schwergewichts, Nestle, büsste 0,5 Prozent ein. Tagesverlierer waren Givaudan mit einem Minus von 2,1 Prozent, gefolgt von Richemont (-1,2%) und Geberit (-1,2%).

Internationale Märkte

Europa
Knapp behauptet sind Europas Börsen am Freitag aus dem Handel gegangen. Der DAX kletterte um 0,1 Prozent auf 18.235 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 0,2 Prozent ab auf 4.894 Zähler. Gesprächsthema lieferten Wahlen, vor allem die erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich am Wochenende. Der Pariser CAC-40-Index (-0,7%) rutschte daher mit deutlichen Gewinnmitnahmen am stärksten ins Minus. Am Berichtstag war Halbjahres-Ultimo, der DAX lag gegenüber dem Jahresstart rund 9 Prozent im Plus. Dabei lieferten die ersten drei Monate die Performance, im zweiten Quartal kam nichts mehr hinzu. Den Gewinner stellten Siemens Energy, der Aktienkurs hat sich in den ersten sechs Monaten verdoppelt. Das Schwergewicht SAP hat um gut ein Drittel zugelegt und ist damit für einen guten Teil der Index-Performance verantwortlich. Rheinmetall mit über 60 Prozent Plus profitierten vom Ukraine-Krieg. In Frankreich notierten Renault gegen den schwachen CAC-40-Index 1,1 Prozent im Plus. Airbus (-1,8%) wurden erneut verkauft. MTU legten indes 2,4 Prozent zu, ihre Kursverluste nach der Airbus-Prognosesenkung seien übertrieben gewesen, hiess es. Puma fielen um 2,6 Prozent. Bei Adidas gewannen 0,2 Prozent, da zwei Analysten die Kursziele angehoben hatten. In London verlor die Aktie des Sportartikelhändlers JD Sports 5,4 Prozent. Bei L'Oreal ging es 3 Prozent tiefer. Auch Air France fielen um 4,2 Prozent. Nokia legten um 1,5 Prozent zu. Hier wurde der Kauf des Anbieters von Netzwerklösungen Infinera positiv gesehen. Der Deal wird als "nicht teuer" eingestuft und sollte sich schnell auf die Profitabilität auswirken.

USA
Die US-Börsen haben zum Ende der Handelswoche mit Abgaben geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent niedriger bei 39.123 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,4 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent nachgab. Dabei gab es insgesamt 1.625 (Donnerstag: 1.698) Kursgewinner und 1.199 (1.113) -verlierer. Unverändert schlossen 55 (81) Titel. Das bevorzugte Preismass der US-Notenbank, der Preisindex der persönlichen Ausgaben (PCE-Deflator), ist im Mai wie von Volkswirten im Konsens vorhergesagt um 2,6 Prozent gestiegen, nachdem im April ein Anstieg um 2,8 Prozent verzeichnet wurde. Unternehmensseitig hat Nike mit einer Umsatzwarnung aufgewartet. Der Sportartikelhersteller sieht den Umsatz im laufenden ersten Geschäftsquartal um 10 Prozent zurückgehen. Schon im gerade beendeten vierten Quartal schrumpften die Erlöse und verfehlten die Erwartungen. Die Nike-Aktie knickte um 20 Prozent ein. Der Kurs des Wettbewerbers Under Armour gab um 2,6 Prozent nach. Die Aktie des Sportschuhhändlers Foot Locker fiel um 2,4 Prozent. Accolade stürzten um 44 Prozent ab. Der Gesundheitsdienstleister hat einen enttäuschenden Ausblick abgegeben. Infinera verteuerten sich um 15,8 Prozent. Nokia kauft den Anbieter von Netzwerklösungen für 2,3 Milliarden Dollar, was einem deutlichen Aufschlag auf den Aktienkurs zuvor entspricht.

Asien
Die asiatischen und australischen Aktienmärkte zeigen sich am Montag im späten Geschäft wenig bewegt - in beide Richtungen. In Tokio stagniert der Nikkei-225 bei 39.576 Punkten. Während in Hongkong wegen eines Feiertags nicht gehandelt wird, steigt der Schanghai-Composite nach anfänglichen Verlusten um 0,3 Prozent. Auch in Südkorea dreht der Markt ins Plus, der Kospi steigt um 0,1 Prozent. Anleger analysieren Handelsdaten, die zeigen, dass die Exporte im Juni aufgrund der starken Nachfrage nach Chips den neunten Monat in Folge gestiegen sind, obwohl das Wachstum im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres langsamer ausfiel. In Australien gibt der S&P/ASX-200 um 0,5 Prozent nach. Investoren warteten auf das Sitzungsprotokoll der Notenbank in dieser Woche und die Wahlen in Grossbritannien, die für Australien von besonderer Bedeutung sind.

Obligationen
Am Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 9 Basispunkte auf 4,382% und die Rendite der 2-jährigen Papiere um 3 Basispunkte auf 4,737%. Das bevorzugte Preismass der US-Notenbank, der Preisindex der persönlichen Ausgaben (PCE-Deflator), ist im Mai wie von Volkswirten im Konsens vorhergesagt um 2,6 Prozent gestiegen, nachdem im April ein Anstieg um 2,8 Prozent verzeichnet wurde.

Analyse
Bank of America senkt Adecco-Ziel auf 32 (33) CHF - Underperform
Bank of America erhöht Givaudan auf 4.400 (4.000) CHF - Neutral
Jefferies erhöht ABB auf 54 (53) CHF - Hold

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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