Von Ludovica SCOTTO DI PERTA
Veröffentlicht am Fri, 02.08.2024 - 00:00
Apple hat im dritten Geschäftsquartal trotz schleppender iPhone-Verkäufe einen Umsatzanstieg erzielt. Die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen. Die Aktie legte kurz nach Veröffentlichung der Zahlen im nachbörslichen US-Handel minimal um 0,3 Prozent zu. Der Umsatz stieg auf 85,8 Milliarden US-Dollar von 81,8 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 84,4 Milliarden Dollar gerechnet. Die Erlöse des wichtigsten Umsatzbringers, des iPhone, sanken jedoch um fast 1 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar. Hier war mit 38,64 Milliarden gerechnet worden. Ausgeglichen wurde der Rückgang unter anderem durch höhere iPad- und Serviceerlöse. Der Nettogewinn stieg auf 21,45 Milliarden Dollar von 19,88 Milliarden. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,40 Dollar. Analysten hatten mit 1,34 Dollar gerechnet. Das iPhone hat vor allem im wichtigen chinesischen Markt zuletzt weiter an Boden verloren und Marktanteile gegenüber den heimischen Konkurrenten eingebüsst. Apple wird aber voraussichtlich im September ein neues iPhone vorstellen.
Zurückhaltung vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank hat am Mittwoch den Handel an der Schweizer Börse geprägt. Der SMI gewann 0,3 Prozent auf 12.317 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 21,08 (zuvor: 13,99) Millionen Aktien. Am Vormittag war der Handel an der Schweizer Börse mehrmals wegen technischer Probleme unterbrochen worden, was die Stimmung dämpfte. Am Nachmittag kamen positive Impulse aus den USA, wo sich Technologiewerte nach starken Quartalszahlen von Advanced Micro Devices kräftig erholten. Ansonsten war die Nachrichtenlage recht dünn. Im SMI legte nur Swisscom Zahlen vor. Der Telekommunikationsanbieter hatte im zweiten Quartal den Umsatz gesteigert, doch ging der Vorsteuergewinn zurück. Den Jahresausblick bekräftigte das Unternehmen. Die Aktie sank um 0,1 Prozent. Unterstützung erhielt der SMI von Schwergewicht Nestle (+0,5%). Gesucht waren ferner ABB (+1,5%), Givaudan (+1,5%), Lonza (+1,5%) und Partners Group (+1,1%). Bei Sika (-0,9%) nahmen Anleger Gewinne mit, nachdem die Aktie am Dienstag in Reaktion auf die Zahlen des Baustoffkonzerns zugelegt hatte.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag deutlich nach unten. Grund dafür war zum einen der Konflikt im Nahen Osten, der sich weiter auszuweiten droht. Der DAX verlor 2,3 Prozent auf 18.083 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,2 Prozent auf 4.765 nach unten. Defensive Sektoren wie Einzelhändler oder Telekoms schlossen im Plus, Automobilwerte und Banken auch wegen enttäuschender Quartalszahlen von Mercedes und Societe Generale im Minus. Die Börse in der Schweiz blieb heute wegen eines Nationalfeiertages geschlossen. Die Anleger machten zudem einen Bogen um den Automobilsektor. Daimler Truck fielen um 3,2 Prozent zurück. Die Citi verwies auf die gesenkte Prognose. BMW verloren 3,1 Prozent. Vor allem höhere Kosten hätten dafür gesorgt, dass diverse Gewinnerwartungen nicht ganz erreicht worden seien, sagte ein Händler. Trotz Zahlen, die sich im Rahmen der Erwartungen bewegten, ging es für VW 3,9 Prozent nach unten. Wie bei BMW machte sich auch in den Quartalszahlen von Volkswagen der Kostendruck etwas deutlicher bemerkbar als erwartet. Mit einem Minus von 6,3 Prozent stellte DHL Group das Schlusslicht im DAX.
USA
An der Wall Street ist die Erleichterung über eine möglicherweise baldige Zinssenkung am Donnerstag der Furcht vor einer Konjunkturschwäche und einer hartnäckig hohen Inflation gewichen. Der Dow-Jones-Index verlor 1,2 Prozent auf 40.348 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 2,3 Prozent. Den 911 (Mittwoch: 1.762) Kursgewinnern standen 1.925 (1.049) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 30 (65) Titel. Als Grund für die Flucht der Anleger aus dem Aktienmarkt nannten Händler den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, der im Juli den vierten Monat in Folge gesunken war und sich dabei mit 46,8 Punkten von der Expansionsschwelle bei 50,0 Punkten noch weiter nach unten entfernte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 48,9 erwartet, nachdem der Index im Juni bei 48,5 gestanden hatte. Der Subindex für die bezahlten Preise verharrte derweil im Juli oberhalb der Expansionsschwelle. Das sei eine beunruhigende Entwicklung, kommentierten die Volkswirte Tim Quinlan und Shannon Seery Grein von Wells Fargo. Denn sie deute an, dass das hohe Zinsniveau zwar die Wirtschaftsaktivität ausbremse, ohne aber zu den angestrebten Preisrückgängen zu führen. Unter den Einzelwerten legten Meta Platforms um 4,9 Prozent zu. Der Konzern profitierte im zweiten Quartal von starken Werbeeinnahmen. Der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Whatsapp übertraf dabei die Erwartungen der Analysten. Qualcomm (-9,4%) hat im dritten Geschäftsquartal dank des Umsatzwachstums in seinem Halbleitersegment QCT einen höheren Gewinn von 2,13 (Vj: 1,8) Milliarden Dollar erzielt. Analysten bemängelten jedoch den Umsatz mit Chips für Mobiltelefone.
Asien
Verstärkte Sorgen vor einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den USA drücken die ostasiatischen Aktienmärkte zum Wochenausklang teils massiv ins Minus. Am deutlichsten fallen die Abgaben in Tokio aus, wo es für den Nikklei-225 um 4,7 Prozent nach unten geht. Der Index notiert damit auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Februar. Hier belastet zudem der weiter starke Yen, der als "sicherer Hafen" und mit den falkenhaften Aussagen der Bank of Japan (BoJ) gesucht ist
Obligationen
Am US-Anleihemarkt gaben die Renditen nach den jüngsten deutlichen Abgaben vor und im Gefolge des Fed-Zinsentscheids nochmals nach. Die Anleihekurse profitierten auch davon, dass Anleger auf der Suche nach Sicherheit aus Aktien in festverzinsliche Wertpapiere umschichteten. In der Folge sank die Rendite der zehnjährigen US-Benchmark-Anleihe um 13,3 Basispunkte auf 3,976 %.
Analyse
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