Morning News

Ally Financial brechen ein und belasten Banksektor

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Wed, 11.09.2024 - 00:00

Thema des Tages

Grosse Bremser im Dow waren am Dienstag Goldman Sachs (-4,4%) und JP Morgan (-5,2%). Goldman-CEO David Solomon hatte vor einem Rückgang der Handelserträge im dritten Quartal um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewarnt und der COO von JP Morgan davor, dass die Erwartungen der Branche an den Nettozinsertrag "nicht sehr vernünftig" seien. Zur Schwäche der Bankaktien - ihr S&P-500-Subindex büsste 2,9 Prozent ein - verwiesen Teilnehmer auch auf den Autofinanzierungsspezialisten Ally Financial, dessen Kurs um 17,6 Prozent einknickte. Das Ally-Management hatte seine Margenprognose deutlich nach unten korrigiert und rechnet mit vermehrten Abschreibungen und Zahlungsausfällen.

Schweizer Aktien

Die Schweizer Börse hat sich am Dienstag im Vergleich mit den übrigen europäischen Handelsplätzen gut geschlagen. Stützend wirkte, dass einige defensive und schwer gewichtete Aktien wie Nestlé (+0,2%) oder Swiss Re (-0,1%) stabil im Markt lagen. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 11.965 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 15,2 (Montag: 16,18) Millionen Aktien. Tagessieger im SMI waren Lonza (+0,8%). Auf dem zweiten Platz rangierten die am Vortag noch sehr schwachen Roche, sie erholten sich um 0,6 Prozent. SMI-Schlusslicht waren Sonova mit einem Minus von 1,6 Prozent. Grund war die Mitteilung von Apple, dass in den Air-Pods des Unternehmens künftig Hörhilfen integriert werden können. Dies könnte das Kundenpotenzial für die Hersteller von Hörgeräten begrenzen, so die Sorge am Markt.

Internationale Märkte

Europa
Schwächer haben sich Europas Börsen und besonders der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Der DAX verlor 1,0 Prozent auf 18.266 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,6 Prozent nach auf 4.750 Zähler. Mit einem Kurseinbruch von 11,2 Prozent bei BMW reagierten Anleger auf gleich zwei schlechte Nachrichten: zum einen muss die Marge wegen Rückrufen von Bremssystemen gesenkt auf 6 bis 7 Prozent werden, während der Markt über 9 Prozent erwartet hatte. Schlimmer sei, dass auch die Auslieferungprognose nach unten genommen wurde, nachdem zuvor ein leichter Anstieg erwartet worden war. VW machten die Krise der deutschen Autoindustrie dann noch deutlicher, das Unternehmen kündigte die Job-Garantie für ihre Arbeiter. Alle Autohersteller in Europa standen unter Druck: VW (-3,4%) und Mercedes-Benz (-4,9%) im DAX, auch europäische Volumenhersteller wie Stellantis und Renault sowie deren Zulieferer wie Valeo fielen allesamt um die 4 Prozent. Continental brachen als der Hersteller der BMW-Bremse um 10,5 Prozent ein, Schaeffler um 3,5 Prozent. Conti bildet Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Autosubindex im Stoxx verlor 3,8 Prozent. Aktien der Chemie-Branche litten neben den schlechten Nachrichten von ihren Autokunden auch unter der Herbstprognose des Branchenverbandes VCI. BASF verloren 2,5 Prozent, Bayer 3,7 Prozent und Wacker Chemie 2,1 Prozent. Für Astrazeneca ging es an der Londoner Börse um 2,4 Prozent nach unten. Hier haben klinische Daten zu einem Wirkstoff gegen Lungenkrebs enttäuscht. Er galt als Hoffnungsträger für Astrazeneca.

USA
Die Erholung nach den heftigen Verlusten am Freitag hat sich am Dienstag an der Wall Street fortgesetzt. Eine Ausnahme machte der eng gefasste Dow-Jones-Index mit minus 0,2 Prozent auf 40.737 Punkte. Er wurde gedrückt vor allem von Verlusten bei Bankaktien. Die breiteren und damit aussagekräftigeren Indizes wie der S&P-500 und die zinsempfindlicheren Nasdaq-Indizes legten dagegen um 0,4 bzw. bis 0,9 Prozent zu. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.363 (Montag: 1.856) Kursgewinner und 1.427 (946) -verlierer. Unverändert schlossen 67 (50) Titel. Oracle machten einen Satz um 11,4 Prozent nach oben. Der Cloud-Software-Anbieter hatte mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen überboten und dazu von einem starken Auftragsbestand gesprochen. Oracle schloss zudem eine Partnerschaft mit Amazon Web Services (AWS) ab, was die Unternehmenschefin als "grösste Neuigkeit" bezeichnete. Amazon gewannen 2,4 Prozent. Hewlett Packard Enterprise sanken mit der Ausgabe neuer Aktien um 8,4 Prozent. Mit den Erlösen soll der Kauf von Juniper Networks finanziert werden. Under Armour senkte den Ausblick, worauf der Kurs des Sportartikelherstellers um fast 9 Prozent fiel. Rubrik büssten 1,5 Prozent ein, obwohl das Softwareunternehmen für Datensicherheit positive Quartalszahlen und einen verbesserten Ausblick vorgelegt hatte. Dass Apple nun tatsächlich 13 Milliarden Euro an Steuern in Irland nachzahlen soll, belastete den Kurs kaum. Er gab um 0,4 Prozent nach. Google muss nach einem Urteil des höchsten europäischen Gerichts eine Geldbusse von 2,4 Milliarden Euro wegen Missbrauchs seiner beherrschenden Stellung zahlen, womit ebenfalls ein früherer Beschluss der EU-Kommission bestätigt wurde. Auch hier reagierte der Markt gelassen, der Kurs der Mutter Alphabet ging unverändert aus dem Handel.

Asien
Negative Vorzeichen prägen zur Wochenmitte den Börsenhandel in Ostasien und Australien. In Schanghai geht es mit dem Composite-Index um 0,9 Prozent abwärts. Der Hang-Seng-Index verliert in Hongkong 1,4 Prozent. Gegen die negative Tendenz gesucht sind Automobilwerte, nachdem Mitglieder der Führungsriege von BYD (+1,6%) ihre Beteiligung an dem Elektroautohersteller über den Kauf von A-Aktien aufgestockt haben. Li Auto steigen um 3,2 Prozent. Der Nikkei-225-Index fällt in Tokio um 1,4 Prozent. In Seoul gibt der Kospi um 0,6 Prozent nach. Am Aktienmarkt im australischen Sydney sinkt der S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent. In der ganzen Region unter Druck stehen die Aktien der Ölbranche, nachdem der Ölpreis am Vortag kräftig gefallen ist. Grund dafür war die Befürchtung eines konjunkturbedingten Nachfragerückgangs. In Hongkong verbilligen sich CNOOC um 4,4 Prozent. Inpex geben in Tokio um 4,6 Prozent nach und Woodside in Sydney um 2,4 Prozent.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt sanken die Renditen am Dienstag mit der Zinssenkungserwartung deutlich. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen gab um 5 Basispunkte auf 3,644% nach, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 6 Basispunkte auf 3,604% fiel.

Analyse
Barclays senkt Nestlé auf Equalw. (Overw.)/Ziel 92 (95) CHF - Händler
Baader erhöht Softwareone auf Buy (Add)/Ziel 18,50 CHF - Händler
Barclays senkt Richemont-Ziel auf 150 (164) CHF/Overweight - Händler
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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