Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 17.09.2024 - 00:00
Der französische Elektro-Grosshändler Rexel sträubt sich gegen die Übernahme des US-Unternehmens QXO, das dem Milliardär Brad Jacobs gehört. Rexel teilte mit, mit dem Angebot im Volumen von 8,6 Milliarden Euro werde das Unternehmen deutlich unterbewertet. QXO bietet 28,40 Euro je Aktie. "Rexels Verwaltungsrat hat sich den Vorschlag im Detail angeschaut und einstimmig beschlossen, darauf nicht einzugehen, da er das Unternehmen signifikant unterbewertet und das Wertsteigerungspotenzial durch den Strategieplan 'Power Up 25' nicht widerspiegelt", so Rexel.
Der Aktienmarkt hat den Handel gestern mit leichten Abgaben beendet. Die Woche steht ganz im Zeichen der erwarteten Zinssenkung durch die US-Notenbank. Der SMI verlor 0,3 Prozent auf 12.005 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 12,87 (zuvor: 16,03) Millionen Aktien. Tagessieger waren Zurich Insurance mit Aufschlägen von 0,8 Prozent. Die Aktie des Index-Schwergewichts Nestlé gab 1,0 Prozent nach. Die Titel wurden von Morgan Stanley auf "Underweight" nach zuvor "Equalweight" abgestuft. Dies dürfte für weitere Umschichtungen in Konkurrenten aus der Nahrungsmittelbranche gesorgt haben. Bei den Pharmariesen gewannen Novartis 0,3 Prozent. Der Konzern hatte mitgeteilt, dass sein Medikament Kisqali Studienergebnissen zufolge das Risiko eines Wiederauftretens von Brustkrebs um fast ein Drittel reduziert. Roche gaben indessen um 0,6 Prozent auf 264,10 Franken nach. Nachdem sich die Anleger bei Roche im ersten Halbjahr stark auf die frühe Adipositas-Pipeline konzentriert haben, erwarten die UBS-Analysten, dass sich die Aufmerksamkeit im vierten Quartal auf das Alzheimer-Präparat Trontinemab richten wird. Sie haben ihr Kursziel für die Aktie auf 270 von 238 Franken angehoben. Richmonte büssten 1,4 Prozent ein. Marktteilnehmer verwiesen auf erneut schwache Konjunkturdaten aus China, dem wichtigsten Markt des Herstellers von Luxusgütern.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Montag mit Abgaben geschlossen. Die Woche steht ganz im Zeichen der erwarteten Zinssenkung durch die US-Notenbank, bis dahin dürften sich die Anleger weitgehend zurückhalten. Anders als bei der EZB ist bei der Fed der genaue Umfang noch immer nicht klar. An den Märkten wird weiter debattiert, ob die US-Notenbank die Zinsen um 25 oder 50 Basispunkte (Bp) senken wird. Für die Börsen wäre ein grosser Zinsschritt nicht unbedingt positiv, könnte er doch Sorgen auslösen, dass die wirtschaftliche Schwäche in den USA grösser ist als bisher von den Börsianern angenommen. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 18.633 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schloss 0,3 Prozent leichter bei 4.828. Am Devisenmarkt ist der Euro mit Aufschlägen in die Woche gestartet und stand bei Börsenschluss bei 1,1122 Dollar. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Zinsen gleich um 50 Basispunkte senken wird, ist zuletzt gestiegen und liegt nun bei rund 60 Prozent - das stützt die Einheitswährung. Die Blicke richteten sich weiter auf die Commerzbank. Die Deutsche Bank sondiert einem Agenturbericht zufolge Optionen, um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit zu erschweren. Zu den Optionen, die Bloomberg zufolge zur Sprache kamen, gehört etwa der Kauf eines Teils oder des gesamten verbleibenden 12-prozentigen Anteils der Bundesregierung an der Commerzbank. Commerzbank fielen um 0,2 Prozent. Die Deutsche Bahn hat mit Vossloh (+2,3%) zwei Rahmenverträge mit einem Gesamtvolumen von deutlich mehr als 100 Millionen Euro zur Schieneninstandhaltung für ihre Infrastrukturtochter DB Infrago geschlossen.
USA
Die US-Börsen haben zu Wochenbeginn uneinheitlich geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent höher bei 41.622 Punkten. Der S&P-500 legte um 0,1 Prozent zu, während der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent nachgab. Dabei gab es insgesamt 2.014 (Freitag: 2.379) Kursgewinner und 803 (433) -verlierer. Unverändert schlossen 61 (51) Titel. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch hielten sich die Anleger zurück, heisst es aus dem Markt. Unter den Einzelwerten büsste die Apple-Aktie 2,8 Prozent ein, belastet von einem Bericht, demzufolge die Nachfrage nach dem iPhone 16 geringer ist als die nach dem Vorgängermodell iPhone 15 im vergangenen Jahr. Die Aktien von Trump Media & Technology, der Muttergesellschaft der Social-Media-Plattform Truth Social, gab nach dem missglückten Anschlag auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vom Wochenende um 3,8 Prozent nach. Intel legten um 6,4 Prozent zu. Der Chiphersteller erhält einem Bloomberg-Bericht zufolge 3,5 Milliarden Dollar zur Fertigung von fortschrittlichen Chips für das US-Verteidigungsministerium. Der Flugzeughersteller Boeing (-0,8%) will wegen der finanziellen Auswirkungen durch den Streik seiner grössten Gewerkschaft einen Einstellungsstopp verhängen. Zudem soll eine Gehaltserhöhung für die Angestellten verschoben werden. Pfizer (+2,7%) profitierten vom positiven Ergebnis einer Phase-II-Studie zur Krebsnebenerkrankung Kaxechie.
Asien
Mit keiner einheitlichen Tendenz zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte heute im Handel. In Tokio geht es dagegen nach der Feiertagspause am Montag kräftig abwärts, belastet vor allem vom anhaltend starken Yen. Teilnehmer richten ihre Blicke aber auch auf die im Wochenverlauf anstehende Zinsentscheidung der Bank of Japan (BoJ). Dagegen ruht der Handel in Südkorea und auf dem chinesischen Festland wegen nationaler Feiertage. Hongkong legt zur Wochenmitte eine eintägige Feiertagspause ein.
Obligationen
Am US- Anleihemarkt gaben die Renditen mit Blick auf den Zinsentscheid der US-Notenbank etwas nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um 3,4 Basispunkte auf 3,62 Prozent.
Analyse
Dt. Bank erhöht Siemens Energy auf 31 (29) EUR – Buy
UBS erhöht Roche auf 270 (238) CHF/Neutral – Händler
Citi senkt MTU auf Sell (Neutral)/250 (228) EUR – Händler
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