Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Wed, 18.09.2024 - 00:00
Mercedes-Benz hat sich von seiner Beteiligung an der BYD-Premiummarke Denza getrennt und seinen Anteil von 10 Prozent veräussert. Damit ist der chinesische Elektroautohersteller nun alleiniger Eigentümer von Denza. Denza wurde 2010 von BYD und dem deutschen Autohersteller mit dem Ziel gegründet, eine führende Premiummarke für Elektro- und Hybridfahrzeuge zu schaffen. Ursprünglich hielt jedes Unternehmen einen Anteil von 50 Prozent. Im Jahr 2021 reduzierte Mercedes nach schwachen Absatzzahlen bereits seinen Anteil. Mittlerweile steigen die Verkaufszahlen allerdings. Seit der ersten Anteilsreduzierung von Mercedes habe Denza mehr als 200.000 Einheiten seines Modells D9 verkauft, teilte BYD mit.
Der Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag mit leichten Aufschlägen beendet. Der SMI gewann 0,3 Prozent auf 12.043 Punkte. Tagessieger waren ABB mit Aufschlägen von 1,9 Prozent, gefolgt von Geberit (+1,9%) und Holcim (+1,7%). Tagesverlierer waren Lonza. Die Aktie gab 2,1 Prozent nach. Die Aktie des Index-Schwergewichts Nestlé gab 0,4 Prozent nach. Bei den Pharmariesen stiegen Roche um 0,8 Prozent, Novartis hinkten indessen mit einem Minus von 0,4 Prozent hinterher. Im breiteren Markt gewannen Julius Bär 4,6 Prozent hinzu. Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods haben ihre Aktien-Empfehlung auf Outperform (zuvor: Marketperform) angehoben. Die Titel von Lindt & Spruengli (+1,3%) wurden von Barclays auf Overweight (zuvor: Equalweight) heraufgestuft. Nach Einschätzung der Analysten dürfte das Unternehmen dank seiner Preissetzungsmacht und niedrigerer Kakaopreise in der Lage sein, ein Margenwachstum zu erzielen. Barry Callebaut stiegen sogar um 7,2 Prozent. Hier hatten die Barclays-Analysten die Aktie von Underweight auf Overweight hochgesetzt. Barry Callebaut könnte nach Einschätzung von Barclays von niedrigeren Preisen für Kakaobohnen und seinem Kostensenkungsprogramm profitieren.
Europa
Die Märkte zeigten sich gestern in Vorfreude auf die anstehende Zinssenkung der US-Notenbank. Der DAX stieg um 0,5 Prozent auf 18.726 Punkte, der Euro-Stoxx-50 kletterte um 0,7 Prozent auf 4.861 Zähler. Für Aufmerksamkeit sorgte der ZEW-Index, der auf eine Talfahrt der deutschen Wirtschaft hindeutet. Der ZEW-Konjunkturindex brach auf 3,6 Punkte nach 19,2 im Vormonat ein. Einen fallenden Index hatten Marktteilnehmer erwartet, jedoch nicht eine Annäherung an die Nulllinie. "Das passt ins hoffnungslose Investitionsbild wie der Intel-Rückzug aus Magdeburg", sagte ein Händler. Der ZEW gilt als Vorlauf-Indikator für den Ifo-Index. Kräftige Umschichtungen in Zinsgewinner wie die der Technologie-Aktien waren die Folge, auch Konsum- und finanzierungsabhängige Aktien wie Autowerte legten zu. Rüstungsaktien wurden hingegen europaweit abverkauft. Infineon stiegen im DAX um 3,2 Prozent, Aixtron und Siemens je über 2 Prozent. Bei STMicro ging es um 2,7 Prozent höher. Süss Microtec sprangen sogar über 7 Prozent auf 57,50 Euro. Die Jefferies-Analysten nahmen sie in ihre Beobachtungsliste auf und dies gleich mit "Buy" und einem Kursziel von 76 Euro. Die Einzelhändler standen unter Europas Sektoren mit 2,8 Prozent an der Spitze. Zalando stiegen um 7,3 Prozent. In London ging es für Kingfisher um über 11 Prozent nach oben dank besserer Halbjahreszahlen und eines erhöhten Ausblicks.
USA
Die US-Börsen haben am Dienstag wenig verändert geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 16 Punkte niedriger bei 41.606 Punkten. Auch der S&P-500 notierte nahezu unverändert, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent zulegte. Unter den Einzelwerten gewannen Intel 2,7 Prozent. Der Chiphersteller hat von der Amazon-Cloudsparte einen "mehrere Milliarden" schweren Auftrag erhalten, wie CEO Pat Gelsinger mitteilte. Dazu kündigte Intel Kostensenkungen im Umfang von 10 Milliarden Dollar an. Im Zuge dieser Massnahmen wird unter anderem der geplante Bau von Chipfabriken in Deutschland und Polen um zwei Jahre verschoben. Analysten kritisieren allerdings, dass Intel zwar die Kosten senke, aber keine Antwort auf die Frage habe, wie das Unternehmen auf Wachstumskurs zurückkehren und Marktanteile gewinnen wolle. JPMorganChase (+0,7%) verhandelt mit Apple (+0,2%) über die Übernahme des Kreditkartenprogramms des Technologiekonzerns. Die Gespräche hätten Anfang des Jahres begonnen und seien in den vergangenen Wochen vorangekommen, ein Abschluss könne aber noch Monate auf sich warten lassen, sagten informierte Personen. Microsoft stiegen um 0,9 Prozent. Der Konzern plant den Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 60 Milliarden Dollar. Die Aktionäre können sich über eine höhere Dividende freuen.
Asien
An den ostasiatischen Aktienmärkten tut sich am Mittwoch sehr wenig. In Tokio legt der Nikkei-Index wenig verändert bei 36.207 Punkten, allerdings hatte er zwischenzeitlich auch schon um gut 1 Prozent zugelegt. Für Unterstützung sorgte insbesondere anfangs der zum Vortag erneut schwächere Yen.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen mit den neuen Konjunkturdaten wieder etwas an. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 2,4 Basispunkte auf 3,64 Prozent.
Analyse
Citi erhöht Sanofi-Ziel auf 130 (125) EUR/Buy – Händler
JPM senkt LVMH-Ziel auf 720 (790) EUR/Neutral – Händler
Barclays erhöht Barry Callebaut auf Overw. (Underw)/Ziel 1.800 (1.450) CHF – Händler
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.