Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Wed, 25.09.2024 - 00:00
Visa gaben um 5,5 Prozent nach. Das US-Justizministerium hat den Konzern wegen Kartellrechtsverstössen verklagt und behauptet, das Unternehmen habe illegale Taktiken angewandt, um ein Monopol bei Debitkarten-Zahlungen aufrechtzuerhalten. In der Klage heisst es, Visa habe "Zuckerbrot und Peitsche eingesetzt", um potenzielle Konkurrenten aus seinem Gebiet fernzuhalten und Händler zu bestrafen, die mit Rivalen Geschäfte machten. Visa, dass das grösste Kartennetz in den USA betreibt, steht im Mittelpunkt des täglichen Zahlungsverkehrs vieler Verbraucher, da es die Infrastruktur bereitstellt, über die Debit- und Kreditkartenzahlungen laufen. Der Fall kommt in einer Zeit, in der sich die Verbraucher immer mehr vom Bargeld abwenden und Kartenzahlungen bevorzugen. Auch die Verbraucher seien die Verlierer dieser Absprache, so die Regierung, da die Kartengebühren in Form höherer Preise für Waren und Dienstleistungen an sie weitergegeben werden können. Nach Angaben des Justizministeriums beträgt der Marktanteil des Unternehmens bei Debitkarten-Zahlungen etwa 60 Prozent, und es verdient jährlich etwa 7 Milliarden Dollar an den Gebühren für das Durchziehen von Karten.
Angetrieben von den Werten aus dem Luxusgüter-Sektor hat der schweizerische Aktienmarkt am Dienstag mit Aufschlägen geschlossen. Die Aktien von Richemont (+4,1%) und Swatch (+1,9%) standen mit den Stimulierungsmassnahmen in China an der Spitze der Gewinnerliste. Hier trieben die Hoffnungen auf eine steigende Nachfrage in China die Kurse nach oben, hiess es. Der SMI verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 12.049 Punkte. bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und 2 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 2 Aktien. Umgesetzt wurden 19,04 (zuvor: 16,48) Millionen Aktien. Uneinheitlich zeigten sich die defensiven Index-Schwergewichte. Hier stellten die Aktien von Novartis mit einem Minus von 0,5 Prozent den SMI-Verlierer. Roche gewannen dagegen 0,5 Prozent und die Papiere von Nestlé legten um 1,4 Prozent zu. Swisscom (+0,4%) kommt der geplanten Übernahme von Vodafone Italia einen Schritt näher. Die EU-Kommission winkte den 8,8 Milliarden Dollar schweren Deal nach Ablauf der Frist ohne Auflagen durch, wie der Schweizer Telekomkonzern mitteilte. Nötig ist nun noch die Genehmigung der italienischen Wettbewerbsaufsicht, die Anfang September eine eingehende Untersuchung eingeleitet hat. Das Okay der italienischen Regierung liegt ebenso vor wie das der Schweizer Wettbewerbsbehörde.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es dank Rückenwind aus China am Dienstag nach oben. Der DAX gewann 0,8 Prozent auf 18.997 Punkte und profitierte auch von dem Plus der Automobilwerte. Der Euro-Stoxx-50 rückte stärker vor um 1,1 Prozent auf 4.941 Punkte. Er wurde auch getrieben von sehr festen Aktien aus dem Rohstoffsektor, weil China ein wichtiger Absatzmarkt für Rohstoffe ist. Der entsprechende Stoxx-Sektorindex lag mit plus 4,5 Prozent mit weitem Abstand an der Spitze. Anglo American stiegen um 6,6, Arcelormittal, Rio Tinto oder Glencore um über 3,8 Prozent. Der Index der Haushaltsgüteraktien, in dem auch Luxusgüteraktien enthalten sind, gewann 1,8 Prozent. Kering und Hermes gewannen bis 4,0 Prozent. China gilt für die Luxusbranche ebenfalls als sehr wichtiger Absatzmarkt. Unternehmensseitig war die Nachrichtenlage weiter dünn. Auf ein positives Echo stiessen Aussagen der DHL Group zum Strategietag. Der Konzern will verglichen mit 2023 bis 2030 den Umsatz um 50 Prozent steigern. Dafür sollen Wachstumsinitiativen initiiert und die Konzernstruktur vereinfacht werden. DHL stiegen um 1,6 Prozent.
USA
Mit leichten Gewinnen hat die Wall Street den Handel am Dienstag beendet. Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 42.208 Punkte, nachdem er im Verlauf bei 42.281 Punkten erneut ein Rekordhoch markiert hatte. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,3 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,6 Prozent nach oben. Dabei gab es insgesamt 1.718 (Montag: 1.558) Kursgewinner und 1.081 (1.224) -verlierer. Unverändert schlossen 53 (88) Titel. Rückenwind kam auch aus China. Dort hat die Zentralbank des Landes ein umfassendes Massnahmenpaket beschlossen, um die schwächelnde Konjunktur der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt anzukurbeln. Vor diesem Hintergrund kletterten die in den USA gehandelten Hinterlegungsscheine chinesischer Unternehmen kräftig nach oben. So stiegen Alibaba um 7,9 Prozent, Nio um 11,7 Prozent und JD.com um 13,9 Prozent. Lifeway Foods machten einen Kurssprung um 23,6 Prozent. Danone will den US-Lebensmittelhändler für 283,4 Millionen US-Dollar vollständig übernehmen. Die Spotify-Aktie legte um 3,1 Prozent zu. Der Mitbewerber Tiktok schliesst seinen Musik-Streamingdienst. Wie das Unternehmen mitteilte, wird der Dienst am 28. November eingestellt. Der chinesische Mutterkonzern Bytedance hatte das Angebot ins Leben gerufen, um Spotify und Apple Music Konkurrenz zu machen.
Asien
Zur Wochenmitte ist an den Börsen in Ostasien keine einheitliche Tendenz auszumachen. In Schanghai steigt der Composite-Index um weitere 1,7 Prozent. In Hongkong rückt der Hang-Seng-Index um 2 Prozent vor. Der japanische Aktienmarkt wird derweil vom Yen gebremst, der gegenüber der gleichen Zeit am Vortag etwas aufgewertet hat. Der Nikkei-225-Index tendiert gut behauptet bei 37.991 Punkten. Der Kospi in Seoul gibt anfängliche Gewinne ab und sinkt um 0,1 Prozent. Unter den Einzelwerten fallen Posco um 1,8 Prozent, nachdem die japanische Nippon Steel (+0,9%) den Verkauf ihrer gesamten Beteiligung an dem koreanischen Stahlkonzern angekündigt hat.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt entspannte sich die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen am Dienstag um 4 Basispunkte auf 3,538%, während die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ebenfalls um 1 Basispunkt auf 3,538% fiel.
Analyse
JP Morgan senkt Richemont-Ziel auf 155 (165) CHF/Overweight - Händler
UBS erhöht Ams-Osram auf Buy (Neutral)/Ziel 1,60 (1,20) CHF - Händler
UBS senkt Swatch auf Sell (Neutral)/Ziel 127 (178) CHF - Händler
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.