Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Thu, 24.10.2024 - 00:00
Tesla hat im dritten Quartal einen überraschenden Anstieg des Nettogewinns verzeichnet, den ersten, seit die Gewinne des Elektroautoherstellers Anfang des Jahres zu sinken begannen. Seinerzeit hatte der Elektroautopionier auf Preissenkungen und andere Verkaufsförderungsmassnahmen gesetzt, um den Absatz von Neuwagen anzukurbeln. Der Nettogewinn belief sich im Zeitraum von Juli bis September auf 2,2 Milliarden Dollar, 17 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Gewinn pro Aktie übertraf mit 72 Cents die Erwartungen der Analysten von 59 Cents deutlich. Der Umsatz erreichte 25,2 Milliarden Dollar, 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die operative Marge lag bei 10,8 Prozent, gegenüber 7,6 Prozent vor Jahresfrist. Die nachbörsliche Reaktion des Aktenkurses auf die Zahlen war klar positiv, es ging um über 12 Prozent nach oben.
Obwohl nur 4 der 20 SMI-Aktien Kursgewinne verzeichneten, hat der Leitindex der Schweizer Börse am Mittwoch fast unverändert geschlossen. Massgeblichen Anteil daran hatte das Schwergewicht Roche, das mit einem Plus von 1,8 Prozent klarer Tagesgewinner war. Daneben legten zwar auch Swisscom (+0,4%), Lonza (+0,1%) und Alcon (+0,1%) leicht zu, allerdings zeigte sich mit Novartis ein weiteres Schwergewicht nur mit einem ganz kleinen Minus von 0,1 Prozent. Der SMI gab um 0,1 Prozent auf 12.147 Punkte nach. Einzige unveränderte Aktie waren Swiss Life. Umgesetzt wurden 13,23 (Dienstag: 15,27) Millionen Aktien. Roche hatte Quartalszahlen vorgelegt, die gut aufgenommen wurden. Dazu bekräftigte der Pharmariese den Ausblick und will die Dividende abermals erhöhen. Der Umsatz kletterte um 2 Prozent auf 45 Milliarden Franken, währungsbereinigt lag das Plus sogar bei 6 Prozent. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern weiter mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Bereich. Am Ende im SMI rangierten Kuehne + Nagel - ebenfalls nach dem Quartalsbericht. Der Logistikkonzern steigerte den Gewinn stärker als erwartet, getrieben durch Effizienzmassnahmen und höhere Volumen. Analysten sprachen dennoch von durchwachsenen Zahlen mit teils unter den Erwartungen liegenden Kennziffern. Der Kurs gab um 1,6 Prozent nach. Beim klaren Vortagesverlierer Logitech blieb eine Erholung aus, der Kurs fiel um weitere 1,5 Prozent. In der zweiten Reihe knickte der Kurs von U-Blox um 13 Prozent ein, nachdem der Hersteller von Halbleiterbausteinen im Jahresvergleich einen Umsatzeinbruch von 25 Prozent berichtet hatte.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ist es zur Wochenmitte leicht nach unten gegangen. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 19.378 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,3 Prozent auf 4.923 nach unten. Die Deutsche Bank verdiente im dritten Quartal dank der Auflösung einer Rückstellung aus dem Postbank-Vergleich als auch wegen eines verbesserten operativen Geschäfts vor Steuern mehr verdient als erwartet. Der Kurs fiel dennoch um 0,9 Prozent. Händler merkten an, die Aktie sei bereits vor den Zahlen stark gelaufen. Mit einem Minus von 2 Prozent wurden die Quartalszahlen der Deutschen Börse quittiert. Evotec machten einen Satz um fast 9 Prozent, nachdem das Biotechnologieunternehmen eine Erweiterung der Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb mitgeteilt hatte. Von einem "bemerkenswert schwachen Quartal" sprachen die Analysten von RBC mit Blick auf L'Oreal. Die Aktie büsste 2,5 Prozent ein. Das organische Umsatzwachstum des Kosmetikkonzerns verfehlte demnach mit 3,4 Prozent den Konsens von 6,0 Prozent deutlich. Auch die Zahlen von Akzo Nobel 8-3,5&%) kamen schlecht an. Die Einnahmen im dritten Quartal litten nach Einschätzung der Citi-Analysten unter der Abschwächung des Automobilsektors und einer schwächeren Nachfrage aus China.
USA
Nach der Stagnation am Vortag ist es am Mittwoch an den US-Börsen abwärts gegangen. Der Dow-Jones-Index verlor 1,0 Prozent auf 42.515 Punkte. Der S&P-500 gab ähnlich nach, die Nasdaq-Index mit vielen als besonders zinsempfindlich geltenden Technologieaktien fielen stärker zurück um bis zu 1,6 Prozent. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 727 (Dienstag: 1.241) Kursgewinner und 2.067 (1.565) -verlierer. Unverändert schlossen 49 (54) Titel. Schlusslicht im Dow waren McDonald's mit einem Abschlag von 5,1 Prozent. Behörden zufolge wurden nach dem Besuch der Fastfood-Kette 10 Kunden in Krankenhäuser eingewiesen und es gab einen Todesfall. Auslöser soll der Verzehr eines "Quarter Pounders" gewesen sein. McDonald's erklärte, man habe Massnahmen ergriffen, den Burger von der Speisekarte zu nehmen. Ebenfalls im Dow ging es für Coca-Cola um 2,1 Prozent nach unten. Der Getränkeriese verdiente im dritten Quartal trotz höherer Preise weniger, übertraf aber gleichwohl die Erwartungen und erhöhte den Ausblick. AT&T stiegen um 4,6 Prozent. Der Telekommunikationskonzern akquirierte zwar weniger Kunden als erhofft und der Umsatz fiel etwas schwächer aus als vom Markt prognostiziert. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr bestätigte AT%T aber. Ausserdem fiel der bereinigte Gewinn über dem Konsens aus. Im Technologiesegment kletterten Texas Instruments nach einem Geschäftsausweis oberhalb der Marktvoraussagen um 4,0 Prozent. Qualcomm gaben 3,8 Prozent ab, belastet von einem Bericht, wonach Arm eine Lizenzvereinbarung mit Qualcomm aufgekündigt hat. Arm büssten 6,7 Prozent ein. Starbucks gaben zunächst nach, gingen dann aber 0,9 Prozent fester aus dem Handel. Die Kaffeehauskette hatte mit schwachen Geschäftszahlen aufgewartet und den Ausblick kassiert. Spirit Airlines hoben um 46 Prozent ab. Laut dem Wall Street Journal prüft Frontier Airlines eine erneute Offerte für die in Schieflage geratene Fluggesellschaft.
Asien
An den Börsen in Ostasien lässt sich am Donnerstag keine einheitliche Tendenz ausmachen. In Tokio steigt der Nikkei-225-Index um 0,1 Prozent auf 38.130 Punkte. Aktien von Softbank Group fallen um 2 Prozent, belastet vom Kursverlust der Tochter Arm Holdings von 6,7 Prozent am Vortag. Arm gerieten unter Druck, nachdem das Unternehmen die Lizenzvereinbarung mit Qualcomm gekündigt hatte. An der Börse in Schanghai geht es mit dem Composite-Index um 0,5 Prozent nach unten. Der Hang-Seng-Index gibt in Hongkong um 1 Prozent nach. In Seoul erholt sich der Kospi von anfangs deutlicheren Abgaben und notiert aktuell noch 0,2 Prozent niedriger. SK Hynix überzeugte mit Drittquartalszahlen und Ausblick. Die Aktien gewinnen 1,9 Prozent. Indexschwergewicht und Chipgigant Samsung Electronics verliert indessen 2,5 Prozent. Hyundai Motor fallen um 2,5 Prozent. Der Autohersteller wird im späteren Tagesverlauf Zahlen vorlegen.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zur Wochenmitte um 3 Basispunkte auf 4,236%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 4 Basispunkte auf 4,08% kletterte.
Analyse
Berenberg startet Comet Holding mit Buy und Ziel 400 CHF
Kursziel Logitech: Goldman Sachs senkt auf 96 (105) CHF - Buy
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