Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 04.11.2024 - 00:00
Exxon Mobil (-1,6%) hat im dritten Quartal wie Rivale Chevron die niedrigeren Ölpreise zu spüren bekommen. Der US-Ölkonzern verdiente weniger, übertraf aber zumindest beim Gewinn die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn betrug 8,6 Milliarden US-Dollar und damit 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,92 Dollar, womit die Analystenprognose im Factset-Konsens von 1,87 Dollar übertroffen wurde. Der Umsatz blieb mit 90 Milliarden US-Dollar nahezu stabil, verfehlte aber die Analystenerwartung von 94 Milliarden Dollar.
Die schweizerischen Aktien haben am Freitag einen guten Teil ihrer Vortagesverluste wettgemacht. In der Schweiz überraschten heimische Inflationsdaten positiv. Aufgrund des nachlassenden Preisauftriebs und nach dem taubenhaften Ausblick der Schweizerischen Nationalbank nach der Sitzung im September sei eine Zinssenkung um 50 Basispunkte beim Zinsentscheid im Dezember möglich, kommentierte Goldman Sachs. Nach Meinung der US-Investmentbank könnte im März ein weiterer Zinsschritt von 25 Basispunkten folgen. Der SMI gewann 1,5 Prozent auf 11.967 Punkte. Von den 20 SMI-Werten verbuchten 19 Kursgewinne. Einziger Verlierer war die Geberit-Aktie. Umgesetzt wurden 17,13 (zuvor: 24,62) Millionen Aktien. Unter den Einzelwerten kam es bei den am Donnerstag nach der Zahlenvorlage heftig abverkauften Swisscom-Aktien zu Gelegenheitskäufen; der Kurs stieg um 1,2 Prozent. Bei Geberit (-1%) nahmen die Anleger dagegen Gewinne mit. Die Titel hatten am Vortag in Reaktion auf die guten Zahlen des Anbieters von Sanitärkeramik kräftig zugelegt und als einziger SMI-Titel im Plus geschlossen. Bei den Indexschwergewichten wurden die jüngsten Abgaben ebenfalls zum Wiedereinstieg genutzt. Nestlé stiegen um 1,4 Prozent, Novartis um 1,8 Prozent und Roche um 1,9 Prozent. Tagesgewinner im SMI war die als eher defensiv geltende Lonza-Aktie, die um 3,1 Prozent vorrückte. Zulauf verzeichneten auch UBS, die um 2,1 Prozent zulegten. Hier war es an den vergangenen Tagen nach den insgesamt überzeugenden Zahlen der Bank zu Gewinnmitnahmen gekommen.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Freitag von den jüngsten Abgaben erholt. Der DAX gewann 0,9 Prozent auf 19.255 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1 Prozent auf 4.878 nach oben. Reckitt-Benckiser haussierten um 6,6 Prozent. Hier beflügelte, dass Abbott Laboratories und die Reckitt-Benckiser-Tochter Mead Johnson in den USA einen juristischen Sieg eingefahren haben. Die Zahlen zum dritten Quartal von Fielmann, Deutschlands grösster Optikerkette, schickten die Aktie 7,9 Prozent ins Minus. Sowohl beim Umsatz wie auch beim EBITDA wurde der Konsens der Analysten verfehlt. Die Prognose für das Gesamtjahr, die Fielmann bestätigt hat, hält Baader nach Veröffentlichung der aktuellen Ergebnisse auf den ersten Blick für "erreichbar", zuvor hatten die Analysten sie als "sehr konservativ" angesehen. Ansonsten lieferten Analysten die Impulse für die Einzelwerte. So legte die Aktie von Hellofresh um 4,7 Prozent zu nach einer angeblichen Hochstufung auf "Overweight" durch JP Morgan. Bei Lufthansa (-3%) belastete eine Herunterstufung durch HSBC. Stratec (-5,2%) setzten ihre Abwärtsbewegung ungebremst fort und markierten bei 32,60 Euro ein neues Jahrestief. Société Générale (+3,4%), deren Ergebnisse am Donnerstagmorgen vor der Börse bekannt gegeben wurden, erfreut sich am Freitag weiterhin grosser Beliebtheit bei den Anlegern, angesichts der verbesserten Performance der Gruppe im Privatkundengeschäft in Frankreich.
USA
Nach den deutlichen Abschlägen des Vortages hat sich die Wall Street am Freitag etwas erholt. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,7 Prozent auf 42.052 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um 0,4 bzw. 0,8 Prozent an. Dabei wurden an der Nyse 1.243 (Donnerstag: 836) Kursgewinner gesehen, denen 1.552 (1.942) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 54 (74) Titel. Schwache Arbeitsmarktdaten sprachen für eine aggressivere Gangart der US-Notenbank im aktuellen Zinssenkungszyklus. Der Kurs von Apple gab um 1,2 Prozent nach. Der Technologiegigant hat in seinem vierten Geschäftsquartal von einem moderat höheren iPhone-Absatz profitiert und einen Rekordumsatz verbucht. Die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen. Der Ausblick auf das laufende Jahr fiel dagegen eher enttäuschend aus. Mehr Freude bereitete Intel den Anlegern, der Kurs schoss um 7,8 Prozent in die Höhe - trotz eines höheren Verlusts. Der Ausblick stimmte aber optimistisch. Amazon kletterten um 6,2 Prozent nach oben. Der Onlinehändler hat im dritten Quartal ein robustes Umsatz- und Gewinnwachstum verzeichnet. Abbott Laboratories gewannen 4,6 Prozent nach einem juristischen Erfolg. Atlassian haussierten um 19 Prozent, nachdem der Software-Anbieter im ersten Quartal besser als gedacht abgeschnitten hatte. U.S. Steel gewannen nach Geschäftszahlen über Erwartung 0,7 Prozent. Nach einem erhöhten Ausblick zogen MasTec um 5,8 Prozent an.
Asien
Freundlich geht es zum Wochenauftakt an den Aktienmärkten in Ostasienzu. Tagessieger in der Region ist Seoul, in der südkoreanischen Hauptstadt geht es für den Leitindex Kospi um 1,3 Prozent nach oben. Die Indizes in Schanghai (+0,3%) und in Hongkong (-0,1%) hinken etwas hinterher. In Japan wird nicht gehandelt, dort wird der "Tag der Kultur" gefeiert. Autoaktien gehören zu den Tagesgewinnern. Sie seien nach starken Oktober-Absatzzahlen gesucht, heisst es. BYD gewinnen 3,8, Geely 3,0, Brilliance 5,2 und Great Wall Motor 3,7 Prozent. Ningbo Tuopu verteuern sich um 2,8 Prozent. In Seoul geht es mit Aktien aus dem Reisesektor kräftiger nach oben, nachdem China neun weiteren Staaten den visafreien Zugang vorgeschlagen hat. Jeju Air ziehen um 6,7 Prozent an, Korean Air Lines um 3,2 Prozent. Hana Tour Service steigen um über 6 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt notierte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zuletzt 10 Basispunkte höher bei 4,386%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 5 Basispunkte auf 4,218% kletterte. Der Markt geht fest von einer Leitzinssenkung um 25 Basispunkte am Donnerstag aus und reflektiert diese mit einer Wahrscheinlichkeit von nun 98 Prozent am Zinsterminmarkt.
Analyse
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