Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Wed, 13.11.2024 - 00:00
Boeing erwartet bis 2043 beim Luftfrachtverkehr eine Verdopplung, angetrieben durch die Expansion der Schwellenländer und das anhaltende Wachstum in der Fertigung und im E-Commerce. Die weltweite Frachtflugzeugflotte könnte demnach bis 2043 auf 3.900 Flugzeuge anwachsen, gegenüber 2.340 Frachtflugzeugen im vergangenen Jahr. Fast die Hälfte der produzierten und umgerüsteten Flugzeuge werde ausscheidende Frachtflugzeuge ersetzen. Aufgrund des Marktbedarfs werden viele ältere Flugzeuge im Dienst bleiben. Boeing erwartet, dass bis 2043 2.845 Frachtflugzeuge ausgeliefert werden. Damit werde sich die Flotte der Grossraumfrachter nahezu verdoppeln, was auf die Nachfrage in den asiatischen Wachstumsmärkten zurückzuführen ist. Die ost- und südasiatischen Märkte werden laut Boeing das höchste jährliche Verkehrswachstum verzeichnen, das durch die expandierenden Volkswirtschaften und die Verbrauchernachfrage begünstigt wird, so das Unternehmen. Auch für die Regionen Nordamerika und Indien werden hohe Wachstumsraten erwartet. Der Luft- und Raumfahrtkonzern veröffentlichte seine Marktprognosen im Rahmen seiner Weltluftfrachtprognose 2024, die alle zwei Jahre einen Überblick und einen langfristigen Ausblick für die Luftfrachtbranche bietet.
Der schweizerische Aktienmarkt hat mit einem kräftigen Minus den Handel am Dienstag beendet. Der SMI reduzierte sich um 1,6 Prozent auf 11.712 Punkte und schloss damit nur knapp über seinem Tagestief. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursverlierer und zwei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 21,39 (zuvor: 16,91) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten standen die Aktien der Luxusgüter-Hersteller Swatch (-3,0%) und Richemont (-3,2%) unter Abgabedruck. "Zölle auf chinesische Waren könnten sich negativ auf einen ohnehin schon recht fragilen Markt auswirken", hiess es von Morningstar. Mögliche Handelsspannungen zwischen den USA und China könnten die schwache Stimmung der chinesischen Verbraucher weiter dämpfen und die Erholung des makroökonomischen Umfelds des Landes erschweren. Dies könnte ein Risiko für die Erholung des Sektors darstellen, so die UBS-Analysten. Dagegen sprangen die Aktien von Temenos um 4,1 Prozent nach oben. Der Bankensoftware-Hersteller soll schlanker und effizienter werden. Zudem will das neue Management vor allem den US-Markt verstärkt in Angriff nehmen. Dazu wurden die Mittelfristziele angehoben. Diese sehen nun für 2028 wiederkehrende jährliche Umsätze von mehr als 1,3 Milliarden Dollar, ein EBIT von rund 500 Millionen Dollar sowie einen freien Cashflow von etwa 420 Millionen Dollar vor. Wie JP Morgan anmerkte, liegt das neue EBIT-Ziel 13 Prozent über der Konsensschätzung und das Ziel für den freien Cashflow 14 Prozent darüber.
Europa
Enttäuschende Unternehmens- und Konjukturdaten haben die europäischen Börsen am Dienstag kräftig gedrückt. Der DAX verlor 2,1 Prozent auf 19.034 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 2,2 Prozent auf 4.745 Punkte ab. "Wir erleben heute den Tiefpunkt der Berichtssaison zum dritten Quartal", sagte ein Händler. Bayer und Brenntag brachen nach ihren Zahlenausweisen beide ein, auch in der zweiten Reihe ging es teils stark abwärts. Daneben belastete aber auch nach wie vor die Trump-Wahl die Stimmung: Weil für die Regierungsriege in den USA vor allem Hardliner genannt werden, hatten bereits die Kurse in Asien aus Sorge vor einem Handelskrieg deutlich nachgegeben. Hinzu kam ein enttäuschender ZEW-Konjunkturindikator, er fiel noch stärker zurück als ohnehin befürchtet. Nur wenige Titel konnten sich der Schwäche entziehen. Auf neue Allzeithochs stiegen Rheinmetall, sie gewannen 1,6 Prozent. "Trump wird die Europäer zu höheren Verteidigungsausgaben drängen, statt 2 werden es vielleicht 3 Prozent des BIP werden", so ein Marktteilnehmer. Kräftig abwärts um 8,2 Prozent ging es mit den Aktien von Vodafone in London. Das Telekom-Unternehmen hatte zwar insgesamt Geschäftszahlen einen Tick über Erwartung vorgelegt, aber auch hier schlug sich die Konjunkturschwäche in Deutschland deutlich nieder.
USA
Nach der jüngsten Rekordjagd haben die Investoren an der Wall Street am Dienstag vereinzelt Gewinne mitgenommen. Im Handel war zudem von einer Konsolidierung nach den Allzeithochs der vorangegangenen Sitzungen die Rede, die durch die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten getrieben wurden. Weiterhin steuert der S&P-500 auf den ersten Jahresgewinn von mehr als 20 Prozent seit 1998 zu. Diese Aufschläge wirkten geradezu wie ein Appell, einmal Gewinne einzustreichen, hiess es im Handel. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,9 Prozent auf 43.911 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite büsste 0,1 Prozent ein. Dabei wurden an der Nyse 592 (Montag: 1.571) Kursgewinner gezählt, denen 2.231 (1.206) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 28 (71) Titel. Bei den Einzelwerten fielen Home Depot um 1,3 Prozent. Die Baumarktkette hat im dritten Quartal zwar weniger verdient, aber die Erwartungen übertroffen. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde angehoben. Bei Tesla (-6,1%) wurden Gewinne eingestrichen - die Aktie des E-Autobauers hat seit der Trump-Wahl um rund 40 Prozent haussiert. Unitedhealth verloren 1,7 Prozent. Das US-Justizministerium hat am Dienstag Klage gegen die Unitedhealth Group eingereicht, um die Übernahme von Amedisys durch Unitedhealth zu blockieren. Nach Einschätzung des Justizministeriums würde Unitedhealth durch die Übernahme zu viel Macht auf dem Markt für häusliche Krankenpflege und Hospizdienste in den USA erlangen.
Asien
An den Börsen in Ostasien und Australien überwiegen am Mittwoch die negativen Vorzeichen. Der "Trump Trade" laufe aus, heisst es aus dem Handel zu den negativen Vorgaben der Wall Street. Auf den chinesischen Handelsplätzen lastet nach wie vor die Unzufriedenheit der Investoren mit dem jüngst angekündigten Konjunkturpaket, das zwar die lokalen Regierungen finanziell stärkt, aber keine echten Stimuli enthält, die etwa den Konsum ankurbeln könnten.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stiegen die Renditen nach der Feiertagspause am Montag kräftig. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 12,4 Basispunkte auf 4,43 Prozent nach oben. Der Markt stellt sich auf eine hartnäckige Inflation und einen nicht so schnellen Zinssenkungszyklus ein, hiess es.
Analyse
UBS erhöht Rheinmetall-Ziel auf 570 (496) EUR/Neutral – Händler
JP Morgan erhöht Ziel BAE Systems auf 1.630 (1.500) GBp – Overweight
JP Morgan senkt Lanxess-Ziel auf 23 (26) EUR/Underweight – Händler
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